Da ist (war) der Wurm drin

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 17.246 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Februar 2013 um 11:26) ist von Hexenopa.

  • Hallo Pilzfreunde in Lauerstellung,

    hab vor einiger Zeit in einem Schuppen frisch geerntete Pilze einfach mal so beiseite gestellt.
    Den Steinpilz und den einzelnen Hexenröhrling im Spätherbst 2011.
    Das Hexenpaar im Herbst 2012.
    Dachte da an eine kleine Sammlung von ganzen, trockenen Waldpilzen, aber nicht für den Verzehr.
    Neulich, beim Aufräumen des Schuppens, sah ich die Bescherung.
    Nun meine Überlegung:
    Was für ein Ungeziefer war das ... Würmer, Maden oder vielleicht Motten ?
    Waren die Tierchen von Anfang an in den Pilzen als diese gewachsen sind ?
    Oder waren das Schuppenbewohner, die sich über die Pilze hergemacht haben ?
    Ich meine, die Viecher kamen aus den Pilzen heraus.
    Was man da sieht, sind leere trockene Hülsen, Häute oder Reste von Verpuppung ... ?
    Ich hab keinen richtigen Plan :(
    Die Pilze waren zum Zeitpunkt der Ernte an den Schnittstellen astrein, also ohne erkennbare Zeichen von Madengängen.
    Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee.
    Kann es sein, dass kleinste Lebewesen, in diesem Fall evtl. Maden, nach so langer Zeit doch noch so eine stattliche Größe erreichen ?

       Richard

  • Hallo Ricardo,

    der am weitesten verbreitete Schädling bei den Boleten sind meiner Meinung nach unterschiedliche Arten der Pilzfliege, aber selbst Mistkäfer habe ich schon in Steinpilzen entdecken können.

    Bei den auf den Bildern sichtbaren Larvenhüllen könnte es sich um Larven der Pilzfliege handeln, diese erreichen durchaus eine Länge von 5-6mm, vielleicht sogar noch größer.
    Leider habe ich die Reste solcher Larven noch nie entdecken können, denn bei mir sind die Steinpilze nie so alt geworden.

    Du sprichst etwas an, was ich in 2011 auch an sehr vielen Steinpilzen entdecken konnte:
    Die Pilze waren im Bereich ihrer bauchigen Stiele voller Maden, obwohl nicht ein einziger Madengang am gesamten Pilz feststellbar war, und das im September 2011 an weit über 1000 Steinpilzen.
    Weder 1-2 cm oberhalb der Stielbasis, noch an den Röhren oder am Hut war mit bloßem Auge und mit der Lupe Madenbefall zu erkennen.

    Nachdem wir an mehreren Tagen eine große Anzahl der gesammelten Steinpilze daheim wegen nicht erkanntem Madenbefall aussortieren mussten, haben wir in der Folgezeit alle Fundpilze vor Ort halbiert um so den Ausschuß verringern zu können.

    Weiter gehende Recherchen, um welche Pilzfliegenart es sich gehandelt haben könnte, habe ich damals nicht angestellt.
    Und auch jetzt ist es schwer, im Internet geignete Informationsquellen, sowie Bildmaterial zu finden.
    Aber vielleicht haben wir Glück und jemand unter uns kann mehr dazu schreiben.

    Herzliche Grüße vom
    Hexenopa Julius

  • Hallo zusammen,
    um was für Fliegen es sich da handelt kann ich auch nicht sagen. Bei mir ist Madenbefall bei Steinpilzen überhaupt ein großes Problem, jedes Jahr, nicht nur in 2011. Ich würde mal sagen das mindestens 75% meiner Steinpilze verwurmt sind. Je weniger wachsen umso mehr sind befallen. Teilweise sind es optisch auf den ersten Blick wirklich perfekt geformte Steinis. Mit einem Drucktest am Stiel ist meist schon klar was los ist . Oft ist dieser dann total befallen, und das betrifft Exemplare in allen Grössen. Bei den nicht so schlimm befallen ist es dann meistens so,
    das zumindest der Hut gut ist. Stellt sich die Frage: Sind sie noch nicht so weit gekommen, oder bevorzugen sie den Stiel? Also ich denke ersteres. Total Madenfreie Pilze sind bei mir eine
    absolute Seltenheit, wobei ich mich aber bei weitem auf keine 1000 Exemplare im Jahr berufen kann. Ich kenne etliche Sammler und es ist bei allen so ziemlich gleich.
    Auffallend ist: Je mehr Schneckenfraß am Pilz, desto weniger Maden im Pilz,bzw gar keine Maden im Pilz. Ist schon komisch, die beiden Pilzvernichter mögen sich nicht wirklich.
    Diesen zusammenhang kann man deutlich verfolgen, zumindest in meiner Gegend.
    Auserdem ist noch auffällig das Flockenstielige Hexenröhrlinge wesentlich weniger von Maden befallen werden als Steinis, was wohl auch daran liegt das der Flocki noch fester ist.

    Auf ein gutes Pilzjahr
    Gruß aus dem Bayerischen Schwaben Hans

  • Hallo Julius und Hans,
    danke für Eure Kommentare.
    Bin nun wieder etwas gescheiter.
    Ich wusste bis heute nichts über die Pilzfliege und deren Eiablage.
    Es ist halt jedes Lebewesen in der Natur darauf aus sich fortzupflanzen.
    Es sei ihnen alles gegönnt.
    Die Pilzfliege weiss also ganz genau, wo sie ihre Eier ablegen muss.
    In unmittelbarer Nähe zu neu entstehenden Fruchtkörpern.
    Das wär ein Ding, wenn wir Pilzgänger auch so ein Radar in uns hätten ... :D
    Ebenso auf ein gutes Pilzjahr

       Richard

  • Zitat von Pilzer pid='1239' dateline='1360433190'

    Das wär ein Ding, wenn wir Pilzgänger auch so ein Radar in uns hätten ... :D


    Bin schweissgebadet aufgewacht ... hatte einen schlimmen Traum.
    Alle Pilzesucher waren mit einem Pilzerkennungsradar unterwegs und hatten in kürzester Zeit die Wälder leergesammelt.
    Die Pilze waren ausgerottet.
    Das hatte zur Folge, dass die Käfer und Schnecken verhungerten.
    Die Pilzler mussten wegen Überfüllung ihrer Vorratskammern viele ihrer gesammelten Werke wegschmeissen.
    Mann, war ich froh, dass das alles nur ein schlechter Traum gewesen ist.
    :D:D:D

       Richard

  • Herrlicher Spaß am Sonntagmorgen!!! :good::smile2:

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 01 (10. Februar 2013 um 09:37)

  • Hallo Ricardo!

    Gott sei dank. es war ja nur ein schlechter Traum :wink:

    Wenn aber diese professionellen Suchtrupps :angry: :angry: von denen ich aus anderen Gegenden schon gehört habe, auch durch unsere Pilzreviere ziehen und alles abräumen, dann werden uns diese Albträume vllt. jede Nacht plagen.

    Hoffentlich bleiben wir davon verschont.

    Grüße Henry

  • Moin zusammen!

    Nee mal keine Sorge, selbst wenn man einen dieser "professionellen Suchtrupps" (oft zu erkennen an den mitgeführten blauen Plasiksäcken), vor sich herlaufen hat - es bleiben immer noch genug Pilzfunde übrig.
    Das kann ich aus mehrjähriger, eigener Erfahrung mit ruhigem Gewissen verkünden... :yay:
    Kein Mensch findet stehts alle Pilze, und gerade diese "Typen von Pilzsuchern" laatschen so oberflächlich durch die Wälder, dass es fast schon wieder Spaß macht die dabei zu beobachten... :P

    So ich mach mich mal auf den Weg in die Wälder, hier scheint die Sonne!
    Bis bald sagt
    Hexenopa Julius