Geologische Karten

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 6.530 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. September 2014 um 12:19) ist von ThomasL.

  • Hallo,

    wer von Euch setzt geologische Karten ein um potentielle Suchgebiete zu bewerten?
    Falls ja, welche verwendet ihr und woher bezieht ihr sie (speziell für Hessen und Bayern).?

    Mich würde es zum Beispiel interessieren ob und wo ich bei uns in der Gegend kalkhaltige Böden finden kann.

    Ein bisschen habe ich schon auf den Seiten des Bundes, des Landes Hessen (u.a. unter http://www.geoportal.hessen.de) und Bayerns gestöbert (http://www.lfu.bayern.de/boden/boden_daten/uebk25/index.htm). Aber so richtig habe ich das was ich suche noch nicht gefunden.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Thomas,

    ich mache das, hauptsächlich mit derselben Fragestellung, weil ich tief im Sauren feststecke und auch gerne mal schöne Korallen, ungewöhnliche Röhrlinge, grüne Knollenblätterpilze usw. finden möchte.

    Meine Karten habe ich hier her: http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Samm…200_inhalt.html

    Ist schon länger her, dass ich sie mir besorgt habe, so dass ich gar nicht mehr gewusst hätte, woher ich sie habe, und was ich gemacht habe, aber zumindest die Quelle steht ja zum Glück drauf.

    Beste Grüße,
    Sabine

  • Hallo
    Eine sehr interessante Sache solche Karten einzusetzen, um das Wissen über die Pilzverbreitung zu vertiefen. Leider stellt ein großer Teil der Forumsteilnehmer seinen Sammelort nicht zur Verfügung. Das ist sehr hinderlich, wenn man sich einen Überblick auf die Verbreitung von Pilzen in Deutschland verschaffen will. Der Sammelort müßte ein Pflichteintrag sein. Das würde den Wert des Pilzforums deutlich erhöhen. Natürlich soll das Sammelgebiet nur grob umrissen werden, da braucht keiner um seine Steinpilzflecken zu fürchten.
    Mit freundlichen Grüßen
    roetling

  • Hallo,

    ich kann zwar nicht mit geologischen Karten dienen, aber ich hab jetzt einen "Workaround" gemacht - von floraweb.de gibts nämlich Kartierungsdaten von Pflanzen. Nimmt man sich jetzt die entsprechende Zeigerpflanze(n) für Kalk raus - Den gefleckten Aronstab (Arum maculatum) und lässt sich die Verbreitungskarte von dem anzeigen http://floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=622 hat man zumindest was die Oberflächenbodenreaktion angeht auch eine geologische Karte *hust* - der mag es auch noch feucht und schattig, allerdings auch nährstoffreich, kommt also offensichtlich an Pilzparadiesen vor ;) Siehe http://floraweb.de/pflanzenarten/…=622&sipnr=622&

    Mit der Suchmöglichkeiten nach ökologischen Eigenschaften der Pflanzen hat man eigentlich ein ziemlich gutes Werkzeug um sich selbst eine "Pilzsuchübersichtskarte" zu machen ;) http://floraweb.de/pflanzenarten/eigenschaften1.xsql

    Liebe Grüße
    campanula

    [hr]
    Man muss nicht alles essen was essbar ist.

    Einmal editiert, zuletzt von campanula (21. September 2014 um 09:39)

  • campanula, das mit der Zeigerpflanzenkarte ist ja eine saucoole Idee.

    Wenn ich das mit der geologischen Karte kombiniere, brauche ich nicht lange rumzuüberlegen, welche Farbe für welchen Bodentyp denn jetzt wohl alkalischen Boden bedeutet. Danke!

    Beste Grüße,
    Sabine

  • Vielen Dank euch allen für die Links,
    Campanula, dass ist ja wirklich ein sehr interessanter Ansatz den werde ich mal nachverfolgen.
    Da es zum Thema passt, verwendet ihr neben Zeigerpflanzen auch chemische Analysemittel um den ph-Wert innerhalb eines Suchgebiets festzustellen?

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Nein das würde ich nicht machen. Ich hätte zwar pH-Papier da und dest. Wasser um Boden aufzuschlämmen etc, aber bei uns ist der Boden extrem heterogen wie ich festgestellt habe, d.h. ich finde säuerliche Stellen mit Heidelbeeren und Sand sowie kalkige Stellen auf Lehm mit Aronstab und Co in einem Gebiet von 200m nebeneinander (Gut, da wurde z.T. menschlich nachgeholfen durch einen künstlich angelegten See und viel Lehmboden durch Sand ausgetauscht)

    Die Bodenchemie kann sehr stark variieren, und einen guten Querschnitt hat man nur mit Zeigerpflanzen meiner Meinung nach und nicht mit zufällig ausgewählten chemischen Bodenanalysen. Was zudem auch noch kostspieliger ist, wenn man die Proben einschickt usw. Ich kann wirklich nur empfehlen sich einen guten Überblick über Zeigerpflanzen zu verschaffen - die Bäume muss man eh kennen wenn man Pilze sucht, warum nicht noch sein Wissen mit einem Dutzen Pflanzen erweitern die gute Auskunft über den Standort geben. Zumal man dann auch noch etwas zu tun hat, wenn gerade die pilzarme Zeit ausgebrochen ist ;) Auskunft geben können auch Steinbrüche in der Umgebung. Wird Porphyr, Sandstein, Quarz abgebaut wird es eher säuerlich sein. Basalt, Kalkstein, Marmor, etc lassen eher auf basischen Boden schließen. Gute Auskunft gibt auch der jeweilige Wikipedia-Artikel über die Gesteinsarten und deren Reaktion.


    Liebe Grüße
    campanula

    [hr]
    Man muss nicht alles essen was essbar ist.

  • Zitat

    "Die Bodenchemie kann sehr stark variieren, und einen guten Querschnitt hat man nur mit Zeigerpflanzen meiner Meinung nach und nicht mit zufällig ausgewählten chemischen Bodenanalysen."

    Mit Zeigerpflanze arbeite ich bereits, allerdings habe ich da teilweise auch schon widersprüchliche Beobachtungen gemacht und nicht überall sind auch immer aussagekräftige Zeigerpflanze vorhanden - was natürlich nichts daran ändert, dass dies der wichtigste Indikator ist und in den meisten Fällen auch ausreicht.
    Gerade aber für die oben genannten "schwierigen" Stellen fände ich eine vor Ort anwendbare Analysemöglichkeit aber hilfreich.

    Zitat

    "...warum nicht noch sein Wissen mit einem Dutzen Pflanzen erweitern die gute Auskunft über den Standort geben. Zumal man dann auch noch etwas zu tun hat, wenn gerade die pilzarme Zeit ausgebrochen ist ;) "


    Bei mir lief es genau andersum, ich kannte mich schon recht gut mit Pflanzen aus und suchte etwas für die Zeit wenn die meisten Pflanzen langsam ihre Wachstum einstellen - da boten sich Pilze an ;-). Mal ganz davon abgesehen, dass es mich nervte zwar die meisten, häufig vorkommenden Pflanzen bei uns (lokal) zu kennen, sobald mich meine Kinder aber fragten was das für ein Pilz ist, meist nur mit "ein Lamellenpilz", könnte giftig sein", antworten zu können. ;)

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.