Relativ grosser Schneckling unter Buchen...?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 6.046 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. September 2014 um 09:28) ist von ThomasL.

  • Hallo Pilzfreunde

    Unter Buchen - vielleicht auch Mykorrhiza ausbildend zu Wurzeln abseits stehender Fichten - habe ich diese weissen Lamellenpilze mit schleimigem Hut gefunden. Die Lamellen sind absteigend am Stiel angewachsen und wie der Stiel selbst mit gelblichem Farbton überhaucht. Der schleimige Hut roch nach verbranntem Fett, wie Pommes frites, die in alten Fett fritiert wurden.

    Ich denke an einen Schneckling, aber die Grösse der Hüte irritiert mich etwas...


    Was meint Ihr dazu....?


    • Offizieller Beitrag

    Hallo, ihr zwo.

    Es gibt ja nun eine ganze Reihe weißlicher Schnecklinge.
    Die großen Fruchtkörper und die Geruchsangabe passt ganz gut zum Verfärbenden (Hygrophorus discoxanthus). Auf die gelb anlaufenden Bruchstellen muss man eventuell eine Weile warten, manchmal passiert das aber auch recht schnell.

    Die Geruchsbeschreibung finde ich übrigens ziemlich gut. :agree:
    Ich rätsele bei H. discoxanthus schon eine Weile, woran mich dieser intensive und für mich unangenehme Geuch erinnert.
    In vielen Büchern wird von leuchtgasgeruch geschrieben. Das kenne ich nun nicht, aber "altes Pommesfett" gefällt mir.


    LG, Pablo.

  • Hallo,
    mal eine Frage, von mir als Anfängerin im Pilze-Bestimmen: Wie kann ich nun relativ sicher erkennen, dass dies ein Schneckling ist - und nicht etwa: [size=1][font="Arial"][size=1]CLITOCYBE PHYLLOPHILA[/size][/font][/size][size=1][size=1], bleiweißer Trichterling? (Für den Pilzkenner bestimmt eine doofe Frage, aber ich kann es nun mal nicht, und es interessiert mich.)
    [/size][/size]
    [size=1][size=1]viele Grüße[/size][/size]
    [size=1][size=1]Birgit
    [/size][/size]

  • Hallo matyves,

    cool, jetzt haben wir Klarheit :agree:

    Hallo Birgit,

    dazu brauchst du die Eigenschaften der entsprechenden Gattungen zu vergleichen. In dem Fall wären bei Schnecklingen (hygpophorus) Gattungseigenschaften typisch wie schleimige Hüte; dickliche, entfernt stehende und eher breit angewachsenen Lamellen.
    Bei Trichterlingen (clitocybe) sind dagegen herablaufende Lamellen; mehr oder weniger trichterförmige, trockene Hüte typisch.
    Je mehr Pilze man in der Hand hatte, um so mehr fallen einem solche Sachen auf und prägen sich ein. Die Praxis gehört unweigerlich zum bloßen Bücher wälzen dazu, das ist ja auch das schöne an der Natur, man geht raus und kann sich seine "Studienobjekte" direkt zusammensammeln und lernen.

    LG, Bea

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Pilzchen pid='15722' dateline='1411410660'

    [size=1][size=1](Für den Pilzkenner bestimmt eine doofe Frage, aber ich kann es nun mal nicht, und es interessiert mich.)
    [/size][/size]
    [size=1][size=1]viele Grüße[/size][/size]
    [size=1][size=1]Birgit
    [/size][/size]

    Hallo, Birgit!

    Ich finde dir Frage überhaupt nicht doof.
    Denn die Unterscheidung ist wirklich oft schwierig.
    Bea hat schon recht mir den Merkmalen, aber dann ist es wieder wie so oft: Es gibt eben Übergänge. Da sind zB auch Trichterlinge mit ganz glattem (wenn auch nicht schleimigem), konvexem Hut und breit angewachsenen Lamellen. Oder Schnecklinge mit trockenem Hut und Stiel, stark herablaufenden Lamellen und vertieftem Hut.
    Auch gute Kenner sehen das manchmal nicht auf den ersten Blick.
    Das ist so eine Sache, die man auch üben muss.
    Also Arten aus ebiden Gattungen finden und mit allen Merkmalen gut einprägen. Das muss nicht immer eine Bestimmung bis zur Art sein, aber mit jedem Fund bekommt man ein besseres Bild der Gattung.
    Da hängt ja auch viel vom haptischen Erfassen ab, und das ist schwer nach Beschreibungen nachzuvollziehen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Bea und Pablo,
    danke für eure Antworten.
    Ja, so ist es wohl: Zum einen zählt jedes Merkmal - zum anderen ist die Erfahrung im Bestimmen ganz entscheidend, also die Pilzpraxis. Und Pablo: genau das ist auch mein Eindruck, dass die Übergänge doch recht fließend sind manchmal ... und da schließt sich der Kreis wiederum ...
    viele Grüße
    Birgit

  • Zitat

    Ich finde dir Frage überhaupt nicht doof.


    Ich auch nicht, gerade wegen der Übergänge und Sonderfälle finde ich die Einteilung in die jeweilige Gattung oftmals sehr schwer (für mich als Anfänger), aber trotzdem auch als sehr nützlich und reizvoll.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.