Bitte um Hilfe bei Pilzbestimmung

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 9.154 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Oktober 2014 um 12:32) ist von ThomasL.

  • Hallo Zusammen!

    Ich bin neu hier und hoffe, ihr könnt mir behilflich sein :) Heute war ich im Wald - Pilze sammeln. Ich habe jedoch (noch) überhaupt keine Kenntnisse und würde die Pilze gerne bestimmen.




    Diesen Pilz habe ich im Laubwald gefunden. Er kam sehr häufig und in unterschiedlichen Größen vor. Der Hut ist eher flach und dunkel gefärbt, die Lamellen sind in einem noch dunkleren braun. Auffällig ist, dass der Stiel oben die gleiche Farbe hat, weiter unten jedoch weißgefärbt ist.

    Weiß jemand, welcher Pilz das sein könnte?
    Danke für eure Hilfe!

  • Wenn Du ein Pilzbuch hast, kannst Du mal bei den Schleierlingen nachsehen. Sieht für mich wie ein Vertreter dieser Gattung aus - ich lerne die aber auch gerade erst kennen.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Zitat von PeppermintLady pid='15969' dateline='1411995266'

    Heute war ich im Wald - Pilze sammeln. Ich habe jedoch (noch) überhaupt keine Kenntnisse und würde die Pilze gerne bestimmen.


    Hallo
    Solche Schleierlinge findet man zur Zeit in größeren Mengen. Aber bei Schleierlingen gibt es kaum Speisepilze, dafür aber viele giftige. Es gibt wohl über 500 Schleierlingsarten, das sind keine Pilze für Anfänger. Selbst "Fortgeschrittene" haben an den Schleierlingen zu knabbern. Röhrlinge, Leistlinge, Täublinge, das sind Anfängerpilze!

  • Hallo Pfefferminze

    Ich gebe Thomas und Uwe recht, das ist eine Schleierlingsart. Als Anfänger besser Hände weg von diesen Pilzen, es gibt genug andere, die essbar und leichter zu bestimmen sind. Pilze mit violettem oder braunem Hut, die an den Lamellen zum Stiel "Rost" aufweisen, lasse ich grundsätzlich stehen, und die paar Schleierlinge, die essbar sind... naja - Geschmackssache.

    Mit einem lieben "Grüezi" aus der Schweiz!

    Dinu

  • Hallo Thomas, Uwe und Dinu,

    könntet ihr bitte anhand der vorhandenen Bilder (die kleinen, die sich sich zumindest bei mir nicht vergrössern lassen - um relevante Merkmale zu sehen) eure Annahme, es könnte sich um Schleierlinge handeln erklären? Bin auch Anfänger, und würde doch diese Bilder auch ganz gern verstehen und in eurem Sinne interpretieren können:hmmm:

    Was ich sehe: es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Pilz.

    LG. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (29. September 2014 um 19:30)

  • Zitat von Wuhlepilzeundco pid='15987' dateline='1412011582'

    könntet ihr bitte anhand der vorhandenen Bilder (die kleinen, die sich sich zumindest bei mir nicht vergrössern lassen - um relevante Merkmale zu sehen) eure Annahme, es könnte sich um Schleierlinge handeln erklären?


    Hallo Heinz
    Am gesamten Habitus erkennt man das. Ich hatte mir dieses Jahr auch einige Schleierlinge angeschaut. Schleierlinge erkennt man gut, nur die Art ist manchmal nicht bestimmbar.

    Also Hutform, Oberfläche .....
    Lamellenform, Farbe .....
    Stielform und Schnittbild deuten auf einen Schleierling hin, auch ohne den Schleier zu sehen.

    Schau mal diesen an: https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…Guertelfuss.htm
    Das ist nur ein Beispiel, kein Bestimmungsvorschlag!!!

  • Hallo Heinz!

    Du Anfänger? Glaube ich nicht... Die Bilder sind klein und lassen sich nicht vergrössern, da gebe ich Dir recht. Trotzdem glaube ich, auf dem ersten Bild einen Schleierling zu erkennen, da man den "Rost", also die Reste der Cortina zu sehen vermag.

    Vielleicht ist es sogar dieser:
    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…gerDickfuss.jpg

    Ich will hier keinesfalls auf eine falsche Spur lenken, ich sammle erst seit knapp 5 Jahren und lasse mich gerne belehren, trotzdem denke ich, den Hinweis auf einen Schleierling als gerechtfertigt anzusehen, zumal "Peppermintlady" von sich selbst sagt, Anfängerin zu sein. Und in diesem Falle ist es doch wirklich besser, auf einen ungeniessbaren, wenn nicht sogar giftigen Pilz hinzuweisen als sie im Glauben zu lassen, dass er eventuell essbar ist.

    Auch Dir ein liebes "Grüezi" aus der Schweiz!

    Dinu

  • Vielen Dank für eure Hilfe!
    Nein, essen wollte ich die Pilze nicht... Was ich weiß: Besser die Pilze mit Lamellen nicht essen.
    Hatte nur Spaß daran, mit meinem Bestimmungsbuch und mit Hilfe des Internets die Pilze zu bestimmen. Aber habe feststellen müssen, das ist ja gar nicht so einfach ;)

    Diese Pilze sehen den Schleierlingen von den ersten Bildern sehr ähnlich. Ich würde jetzt tippen, dass es eine weitere Schleierlingsart ist?!

    123pilze.de/000Forum/index.php?attachment/12918/
    123pilze.de/000Forum/index.php?attachment/12919/
    123pilze.de/000Forum/index.php?attachment/12920/
    123pilze.de/000Forum/index.php?attachment/12921/

    Und dieser Pilz stand ganz alleine, weit und breit war kein gleicher zu finden. Er sieht aus wie der Egerling in meinem Bestimmungsbuch. Was meint ihr?



    Ich hoffe, diemal werden die Bilder größer dargestellt!

    Gute Nacht :shy:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Dann nimm dir mal dein Pilzbuch nochmal vor (morgen, wenn ausgeschlafen) und schau dir die Unterscheidungsmerkmale zwischen Täublingen und Egerlingen an. Zum Beispiel Lamellenfarbe, Beschaffenheit der Huthaut, Stielring, die Art wie der Stiel durchbricht...

    Das, was du da zeigst, sieht wie ein Ockertäubling (Russula ochroleuca) aus.

    Noch mal zu dem ersten Pilz:
    Das stimmt schon, was Uwe sagt. Die Gattungserkennung ist da nicht ganz einfach, da geht sehr viel über die Erfahrung und das Gesamtbild.
    Hier kann man feststellen, daß der Pilz dunkle Lamellen hat. Mit einem Sporenabwurf würde man rostbraunes Sporenpulver sehen.
    Die Lamellen sind recht breit und nicht gedrängt. Sie sind am Stiel angewachsen, nicht frei oder angeheftet.
    Es befindet sich Velum am Stiel, das hier aber nicht ganz schleierlingstypisch (also in Fasern) ausgebildet ist, sondern eher so eine Art weißen Strumpf bildet.
    Jetzt kann man noch weiter machen und anhand des trockenen, faserigen Hutes, des trockenen Stiels, Farben und Habitus die Untergattung ermitteln.
    Da kommt man dann bei Telamonia (Gürtelfuß) raus. Das ist knapp hinter den Schleimköpfen / Klumpfüßen (Phlegmacium) die komplizierteste Untergattung der Cortinarien, jedenfalls die mit den meisten Arten (mehrere hundert alleine in Mitteleuropa).
    Trotzdem könnte ich jetzt behaupten, der Pilz würde wie Cortinarius torvus (Wohlriechender Gürtelfuß) aussehen, der übrigens nach nichts riecht.
    Da könnte man aber leicht wiedersprechen, auch wenn es wahrscheinlich der ist. Aber andere Arten sind eben so ähnlich, daß sich das so nicht sicher bestimmen lässt.
    Was nicht an dir liegt, sondern daran, daß die Gattung einfach so schwer ist.

    [hr]


    Ah, noch mehr Pilze!
    Dann jetzt zu denen im nachgereichten Beitrag:
    Auch das sind wieder Schleierlinge, und wahrscheinlich wieder aus der Untergattung der Gürtelfüße. Die sind aber noch schwieriger, weil denen ein wichtiges Merkmal fehlt, das die oben hatten: Die deutliche Ringzone bzw. der Strumpf am Stiel.
    Da ist so nichts zu machen.

    Nochn Nachtrag:
    Sowohl bei denen im ersten Beitrag als auch bei denen im Letzten schließe ich nicht aus, daß jeweils zwei Arten zu sehen sind. :wink:


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

    Einmal editiert, zuletzt von Beorn (30. September 2014 um 00:20)

  • Zitat

    könntet ihr bitte anhand der vorhandenen Bilder (die kleinen, die sich sich zumindest bei mir nicht vergrössern lassen - um relevante Merkmale zu sehen) eure Annahme, es könnte sich um Schleierlinge handeln erklären? Bin auch Anfänger, und würde doch diese

    Hallo Heinz,

    wie ich dazu komme einen Schleierling zu vermuten (mehr als eine Vermutung war es ja nicht).
    In erster Linie dadurch, dass ich in letzter Zeit viele Schleierlinge gefunden und viele Aufnahmen von Schleierlingen studiert habe. Dadurch entwickelt man so etwas wie "ein Gefühl", für deren Aussehen (Habitus etc...). Gefühl in Anführungszeichen, da sich hinter dem was man gerne als "Erfahrung" oder "Gefühl" beschreibt in Wahrheit ja letztlich eine komplexe Mustererkennung des menschlichen Gehirns verbirgt, die durch die Anzahl der Trainingsdaten immer weiter verfeinert wird (durfte mich damit beruflich mal beschäftigen ;-)).
    Da, frei nach Loriot, manchmal mit dem Gefühl was nicht stimmen kann ;) und ich mit dem Lernen auch noch am Anfang stehe (viel zu wenig Trainingsdaten), habe ich noch bewusst die Farbe der Lamellen (Rückschluss auf die wahrscheinliche Sporenfarbe) und die Details der Lamellen und die Velumreste als Basis für meine Vermutung mit herangezogen.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo liebe Leute,

    @Dino : Doch ich bin Anfänger. Gehe erst seit ca. 2,5 Jahren wieder in die Pilze. Nach sage und schreibe ca. über 45 Jahren Abstinenz. Kannst du mir ruhig glauben. Mittlerweile bin ich ..., na ja, etwas Älter.

    Thomas: Genau das meine ich. Beschäftigen, Wahrnehmung, Mustererkennung (in Verbindung mit den Fähigkeiten des menschlichen "Gehirns", wobei hier wahrscheinlich die individuellen Gedächtnisfunktionen und -fähigkeiten gemeint sind.)
    Training heisst ja Übung.

    Übung:
    Als Übung bezeichnet man den Vorgang, bei dem erworbene, aber noch unsichere erste Lernstrukturen durch mehrfache Wiederholungen stabilisiert werden sollen. Übung bildet damit die zweite Phase in der Lernprozessfolge: lernen - üben - trainieren. Durch Üben (meint hier die Frequenz) kann das Erlernte also weiter perfektioniert oder vor dem Verlernen bewahrt werden. Eine Übung ist auch eine, im Gegensatz zur Prüfung meist wertungsfreie, Methode zur Beurteilung einer Leistung nach einem Lernprozess.

    Durch Üben werden Gedächtnisinhalte gefestigt, zum Beispiel gespeichertes Wissen als auch motorische Abläufe. Es gibt die sportlichen Übungen (Training), Instrumentalübungen (Etüden) oder geistliche Übungen (Exerzitien). Im militärischen Bereich wird durch Drill schnelles, unbewusst gesteuertes Handeln einstudiert, usw.
    (Wiki, war einfacher als es selbst zu formulieren):wink:

    In diesem (obigem) Sachverhalt könnte man auch zum Teil von Automatismen reden. Bei Pilzen könnte dies ziemlich böse enden.

    Und genau das ist es, was ich nicht gut finde. Und deshalb habe ich die Bilder in Frage gestellt. Und im weiterem Verlauf auch nachgefragt, wie ihr zu eurer Aussage kommt. Und erst dann kamen detaillierte Hinweise zum angefragten Pilz.

    Ich hoffe, ich konnte mich einigermassen verständlich machen.

    Mit lieben Grüssen aus Berlin. Heinz

  • Alles klar Heinz!

    Oder anders gesagt, mit der Routine steigt das Risiko eines Unfalls, was mit unserem Hobby schwerwiegende Folgen haben könnte. Da geb ich Dir recht.

    Ok, wenn Du Dich selbst als Anfänger bezeichnest, dann schätze ich Dich aber als sehr bescheiden ein, Deine Beiträge finde ich nämlich immer sehr informativ und bei der Pilzbestimmung habe ich auch keine Einwände.

    Wie auch immer, Hauptsache, unser gemeinsames Hobby verbindet und regt zu Diskussionen an.

    Mit einem lieben "Grüezi" aus der Schweiz!

    Dinu

  • Zitat

    Heinz schrieb:
    In diesem (obigem) Sachverhalt könnte man auch zum Teil von Automatismen reden. Bei Pilzen könnte dies ziemlich böse enden.

    Keineswegs geht es darum Pilze einfach nach Gefühl zu sammeln / zu bestimmen.
    Mir ging es mit dem (verkürzten) Ausflug in den Bereich der menschlichen Mustererkennung nur darum etwas zu beschreiben, was da bei jedem von uns abläuft (ohne, dass es uns überhaupt bewusst wird). Auch sehr viele der scheinbar "harten" Fakten / Angaben zur Bestimmung eines Pilzes sind bei genauere Betrachtung gar nicht so scharf abgegrenzt und unterliegen der gleichen Einstufung durch Erfahrung (= Üben mit!!! Ergebniskontrolle). Dies ist meiner Meinung nach wichtig zu wissen.
    Beispiel: Eines der Erkennungsmerkmale für eine fotografierte Tomate ist ihre "runde" Form. Nimmt man diese Aussage absolut, wird man nie eine Tomate bestimmen können. Unsere Erfahrung lässt uns diese aber trotzdem richtig klassifizieren, selbst dann wenn sie im Einzelfall stark von der üblichen Form abweicht. Bring das mal einer Software bei, dass ist sehr, sehr schwer da sich die Abgrenzung (salopp gesagt, wann ist etwas noch rund genug um eine Tomate zu sein) nicht technisch eindeutig formulieren lässt.


    Zitat

    Heinz schrieb:
    Und genau das ist es, was ich nicht gut finde. Und deshalb habe ich die Bilder in Frage gestellt. Und im weiterem Verlauf auch nachgefragt, wie ihr zu eurer Aussage kommt. Und erst dann kamen detaillierte Hinweise zum angefragten Pilz.

    Ich hoffe, ich konnte mich einigermassen verständlich machen.


    Bin mir nicht ganz sicher. Wenn die Meinung ist wir hätten mit unseren Beiträgen fahrlässig gehandelt (ist mein Eindruck), dann kann ich nicht wirklich nachvollziehen warum dies so sein sollte. Wir (ich) haben eigentlich nichts anderes getan als das was jeder Mensch immer tut, basierend auf Erfahrung eine Klassifizierung zu versuchen, hier ganz explizit mit dem Hinweis, dass diese nicht gesichert ist. Hast Du ja in Deinen Beitrag auch getan, in dem Du das gezeigte schonmal eine Ebene höher, nämlich als Pilz eingestuft hast (auch dies war sicher eine erfahrungsbasierte Klassifizierung). Ich sehe da ehrlich gesagt nicht wirklich, dass Problem, denn:
    Hier hat ja niemand den Pilz ohne Angabe von Unsicherheit bestimmt, geschweige den ihn als essbar eingestuft! Es wurde lediglich (mit Hinweis auf Unsicherheit) eine Rat gegeben in welcher Richtung man suchen könnte!

    Zitat

    Dinu
    Oder anders gesagt, mit der Routine steigt das Risiko eines Unfalls, was mit unserem Hobby schwerwiegende Folgen haben könnte. Da geb ich Dir recht.


    Nur bedingt richtig. Durch Routine steigt das Risiko nachlässig zu werden und dadurch das Risiko eine Unfalls durch Nachlässigkeit. Das ist sehr wichtig, sollte man wissen und immer (auch aber nicht nur) beim Bestimmen von Pilzen berücksichtigen! Soweit einverstanden.
    Tatsächlich sorgt Routine (Erfahrung) aber eben auch dafür, dass mit wachsender Erfahrung immer komplexer Aufgaben (auch unter Stress, hier aber nicht relevant) mit immer geringeren Fehlerrisiko erledigt werden können. Das ist (neben erhöhter Risikobereitschaft) einer der Gründe warum z.B. Fahranfänger häufiger tödlich Verunglücken als erfahrene Autofahrer. Auch im Bergsport sind ja gewisse Strecken klar mit "Nur für geübte" markiert.


    Zitat

    Dinu schrieb
    Ok, wenn Du Dich selbst als Anfänger bezeichnest, dann schätze ich Dich aber als sehr bescheiden ein, Deine Beiträge finde ich nämlich immer sehr informativ und bei der Pilzbestimmung habe ich auch keine Einwände.

    Sehe ich genauso!

    Zitat

    Dinu schrieb
    Wie auch immer, Hauptsache, unser gemeinsames Hobby verbindet und regt zu Diskussionen an.


    Absolut

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (1. Oktober 2014 um 12:35)