Friedhof der Pilze

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 5.248 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Oktober 2014 um 20:03) ist von Beorn.

  • Servus allerseits,

    heute war ich seit ca. zwei Wochen, dank eines Unfalls, das erste mal wieder im Wald.
    Und leider muss ich sagen, dass die vorangegangene "Dürre" und jetzt der viele Regen der letzten Tage nicht zu knapp seinen Tribut gefordert hat.
    Vieles verschimmelt und völlig überwässert, einige Pilze bis zur Unkenntlichkeit.
    Aber sieht selbst, ich habe eine kleine Galerie vorbereitet:
    1.

    2.

    3.

    Die schwarzen Leichen der Totentrompeten (craterellus cornucopioides) waren überall, da sie hier recht zahlreich wachsen. Das wird wohl dieses Jahr nichts mehr, sorry Heinz und Tommi.
    Es sei denn es gibt hier noch einen Temperaturanstieg und viel Sonne, sodass neue Fruchtkörper entstehen können.

    4.

    Die Schleierlinge (cortinarius) sind auch betroffen. Die wachsen hier auch wie blöde, allerdings habe ich nur noch solch traurigen Exemplare entdecken können.

    5.

    6.

    Den Lacktrichterlingen (Laccaria) ging es auch schonmal besser...

    7.

    Ich glaube das könnten Wässrige Saumpilze sein (psathyrella piluliformis)??
    Auf jeden Fall auch hier: Wasserleichen...

    8.

    Auch die Eselsohren (otidea onotica) hat's erwischt...

    9.

    Steife Koralle (ramaria stricta)
    10.

    Laubholz Knäueling (lentinus torulosus)

    Die robustesten Burschen haben sich auch für ein Kleid in weiß/grün entschieden.

    11.

    Was auch immer das war, es war bestimmt eine atemberaubende Schönheit...


    Nun noch ein paar Vertreter, die sich offenbar zur Zeit richtig wohlfühlen:

    12.

    Der zur Abteilung der Jochpilze (zygomyceta) gehörende Helmlings-Schimmel (spinellus fusiger), mit seinen kleinen schwarzen Kügelchen (Sporangien) am Ende der Trägerhyphen, prallgefüllt mit Sporen. (dies ist übrigens schon ein älteres Bild, mir kam erst am Ende der Pilzwanderung die Idee für den Thread und dann hab ich natürlich keinen mehr gefunden...)

    13.

    Tatsächlich Stockschwämmchen (kuehneromyces mutabilis), überall!

    14.

    Weiße (fuligo septica var. candida) wie auch gelbe (fuligo septica) Lohblüte. Aufgenommen habe ich nur die Weiße. Für alle die es nicht wissen, die Lohblüte gehört zu den wenigen Pilzen, die sich selbstständig fortbewegen kann, um so auf Beutejagd zu gehen.


    So viel erstmal von meinen Funden heute, die mir doch eindrücklich vor Augen geführt haben, wie vergänglich alles doch ist.... Morbidität ist schon was spannendes finde ich.

    Aber ich bin auch traurig, denn ich hatte mich schon auf meinen Lieblings-Speisepilz, den Parasol, gefreut um daraus heute Abend ein schönes Veggie-Schnitzel zu zaubern, aber es war mir nicht vergönnt *heul*

    LG, Bea

    Einmal editiert, zuletzt von Hiatamandl (12. Oktober 2014 um 19:49)

  • Hallo liebe Bea,

    so viel Leichen im Wald, mein Beileid:(.

    Aber recht hast'e Morbidität is schon was spannendes.

    Zum Thema Lohblüte hier ein interessanter Beitrag

    LG. Heinz


    Vergänglichkeit, oder war der Zuckerbäcker unterwegs?

  • Hi Heinz,

    ja leider sah es pilztechnisch hier schon mal besser aus...

    Danke für den link, es sind wirklich interessante Lebewesen.
    Die Bezeichnung "caca de Luna" finde ich besonders reizend :D, das geht mir nicht mehr so schnell aus dem Kopf.

    Bei deinen Pilzen könnte man tatsächlich meinen dort wäre jemand der Puderzucker verloren gegangen.

    LG, Bea

  • Hi Bea,

    setz noch einen drauf.
    Hier is der Zuckerbäcker auch vorbeigelaufen, hat aber nicht mehr so richtig getroffen. Warum auch immer.

    LG. Heinz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bea!

    Ja, so schauts aus im Moment.
    Aber mal abwarten: Wenn es noch ein wenig warm bleibt, dann kann gut noch mal was kommen.

    Es war gestern auch noch einiges Junges zu sehen. Teils aber auch schon wieder ein Fest für die Schleimratten. Passt ja auch irgendwie ins Konzept.
    Rothütiger Steini von gestern:


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.