Champignon Nachtrag

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.392 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Oktober 2014 um 21:38) ist von Danielleipzig.

  • Hallo liebe Gemeinde!

    Ich hatte letzte Woche in diesem Thema http://http://www.123pilze.de/000Forum/showthread.php?tid=2710 um eine Bestimmung gebeten. Unter anderem war da auch ein Pilz dabei welchen ich als Cahmpignon einstufe,mir aber nicht sicher bin. Die Userin "Aldebaran" hat mir geholfen, wollte aber gern noch ein Bild der Knolle sehen. Ich war heute nochmals auf Suche und habe einen kompletten Pilz fotografiert. Der Pilz roch stark "pilzig" und die Knolle verfärbte sich beim anschneiden leicht bräunlich...auf den Bildern nur schwach zu erkennen. Der Hut wirkt beim draufschauen leicht "perlmuttartig" ...natürlich nicht so bunt. :wink:
    Ist damit eine Bestimmung möglich?

    Würde mich freuen!

    Nette Grüße !

    Daniel

  • Hallo Daniel,
    Hättest du geschrieben :"Geruch anisartig" würde ich sagen : Schiefknolliger Anischampignon (Agaricus essettei) oder Dünnfleischiger Anischampignon (Agaricus silvicola) , wobei diese Arten von einigen Autoren auch als eine Art angesehen werden.
    Aber wie schon gesagt : Der Geruch ist da ausschlaggebend , und 'pilzig' ist eine sehr vage Aussage.
    Gruß Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Servus Daniel,

    also ich würde den, wie Norbert, auch als schiefknolligen Anis-Egerling (agaricus essettei) bestimmen, zumindest was die Optik angeht. Er hätte allerdings schon ziemlich nach Anis riechen müssen, aber man muss dazu sagen, dass man das riechen und besonders die Zuordnung der Gerüche bei Pilzen lernen muss. Immer mal wieder an Pilzen riechen und abgleichen mit anderen abgespeicherten Gerüchen.
    Was du mal machen kannst ist in ein offenes Anis Tütchen die Nase reinhalten und vergleichen mit dem Geruch dieses Pilzes, vielleicht stellst du im nachhinein Ähnlichkeiten fest.
    Probier's einfach mal, ich finde das mit den Düften eine ziemlich spannende Sache, teilweise kannst du anhand von Umgebungsdüften im Wald schon feststellen: Aha, hier muss doch irgendwo ein ... sein!

    Die Knolle/Basis ist übrigens gerade bei Bestimmungen von Egerlingen ausschlaggebend, weil man zunächst Knollenblätterpilze (amanita) ausschließen kann und innerhalb der Egerlinge (agaricus) kann man ebenso giftige Arten ausschließen, so z.B. den Karbol-Egerling (agaricus xanthoderma), dessen Basis läuft nach dem Schnitt ziemlich stark gelb an.

    Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, und hier kommen wieder die Gerüche ins Spiel, gelb anlaufende Basis (oder Teile des Pilzes) im Schnitt und Anis Geruch = essbar, aber gelb anlaufende Basis im Schnitt
    und beißender Geruch nach Karbol/Chemikalien = giftig.

    Deiner läuft eher rötlich an und riecht offenbar zumindest nicht unangenehm, also wird es wohl der oben genannte essbare Egerling sein. Ausserdem sieht die Knolle krumm/schief aus, daher der Name.
    Aber wie immer gilt: Hilfe im Internet ist nur Hilfe zur Selbsthilfe und keine Verzehrsfreigabe ;)

    LG, Bea

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Mal unabhängig von der genauen Artbestimmung: Das, was die Stielbasis hier im Schnitt zeigt, entspricht nicht der typischen verfärbung eines Karbolchampis.
    Mit dem Geruch kann man mal folgendes machen: Im unteren Stieldrittel mal kräftig rubbeln und dann riechen. Auch mal andere Leute riechen lassen. Oder den Pilz mal einige Zeit in ein Döschen auf die Heizung legen und dann nochmal rubbeln und riechen.
    Wenn es einer der Anischampis ist, dann sollte
    a) die Hutoberfläche irgendwann gelb oder ockergelb flecken
    b) ein Geruch nach Marzipan und / oder Mandel und / oder Anis (Ouzo, Pastis, Lakritze) wahrzunehmen sein.


    LG, pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Danke für die zahlreichen helfenden Antworten!

    Anisgeruch müsste ja mit einem "Anisschnaps" vergleichbar sein. Ich trinke zwar fast keinen Alkohol, aber aus Jugendzeiten kenne ich noch den typischen Anisschnaps-Geruch. So roch der Pilz keinesfalls. Es war ein angenehmer Geruch, so wie sich der Laie einen Pilzgeruch vorstellt.

    Bea:
    "Aber wie immer gilt: Hilfe im Internet ist nur Hilfe zur Selbsthilfe und keine Verzehrsfreigabe ;)"

    Ja! Das sollte selbstverständlich sein,daher würde ich einen hier nur durch Bilder bestimmten Pilz sicher auch nicht essen.Dazu bin ich auch ein zu vorsichtiger Mensch.

    Also nochmals: Danke!

    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel,
    Vergiss den Geruch von Anisschnaps , der passt keineswegs.
    Weihnachtliche Anisplätzchen kommen dem schon deutlich näher (wenn keine anderen Gewürze drin sind)
    Gruß Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Zitat von Norbert pid='16788' dateline='1413315245'

    Hallo Daniel,
    Vergiss den Geruch von Anisschnaps , der passt keineswegs.
    Weihnachtliche Anisplätzchen kommen dem schon deutlich näher (wenn keine anderen Gewürze drin sind)
    Gruß Norbert


    :omg: Oh...ich hatte gedacht den kann man als ungefähren Vergleich nehmen.
    Danke für den Tip!