vereinfachter Pilzschlüssel gesucht !

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 5.441 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Oktober 2016 um 10:49) ist von wen.

  • Hallo Freunde,

    Diesen stark vereinfachten Pilzschlüssel find ich ganz toll, hätte aber Fragen dazu:

    http://www.outdoor-workshop.de/Pilzbestimmung.pdf

    Die gelb unterlegten Namen sind doch Gattungen, oder ?

    Ich verstehe aber nicht warum von den "Ritterlingen" ein zweiter Pfeil nach unten zeigt, und dort stehen wieder ganz viele Namen in grau !

    Oder anders gefragt, sind z.B. Lackpilze Trichterlinge, Raslinge, Hallimasch, Rüblinge, Schwindlinge, Helmlinge UNTERGRUPPEN von Ritterlingen ?

    Wenn das so ist, wozu gehört dann die zweite graue Box rechts ? (wo untereinander steht "Risspilze, Flämlinge, Häublinge"
    Gehören die dann zu den Schleierlingen ?

    Und dann gibt es ja auch noch Weichritterlinge, Holzritterlinge, und Haarschleierlinge, sind die vergessen worden ?

    Sind Haarschleierlinge dann auch eine Untergruppe von Schleierlingen? die hier einfach nicht aufgeführt wurden ?

    Hat mir jemand noch einen (vereinfachten) Pilzschlüssel, vielleicht so ähnlich wie dieser hier, aber etwas dateillierter ?

    Ich vermisse noch klare Regeln, wie ich innerhalb der Faserblättler, die Pilze ihren Gruppen zuordnen kann. Die Regel mit dem Hut löst sich leicht vom Stil ab, ist die letzte die ich anwenden kann, vorallem dann wenn der Hut sich NICHT leicht vom Stil ablöst, bin ich immer unsicher, wie es mit der "Untersuchung" weitergeht. Gibt es da weitere Regeln ?

    Und noch eine letzte Frage: Kann es sein, daß Pilze manchmal aus ihren Gruppen rausgenommen und anderen zugeordnet werden ?
    Das würde einige Widersprüche auch aus alten Pilzbüchern erklären !

    Schönen Abend wünscht euch Daniel !

  • Hallo Daniel,

    das ist interessant, was du hier als vereinfachten "Schlüssel" zeigst, aber dazu muss ich mir das in Ruhe ansehen. Nur soviel - ja, es werden Pilze aus ihren ursprünglichen Gruppen herausgenommen und in andere gesetzt, wenn wissenschaftliche Untersuchungen das zulassen, z.B. ist der Kahle Krempling äußerlich ein Blätterpilz, aber nach DNA-Analysen gehört er zu den Röhrenpilzen, so auch das Europäische Goldblatt u.a.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    Einmal editiert, zuletzt von weisheit (17. Oktober 2014 um 22:03)

  • Hallo Daniel!

    Das ist eben die stark vereinfachte Version, deswegen fehlt da schon einiges.
    Die Übersicht schickt dich erst mal in die richtige Ecke (soweit du die Egenschaften richtig einschätzt). Also wie man z.B. auf "faserige Lamellen" kommen soll, wird dir wahrscheinlich bestimmungstechnisch das erste Mal das Genick brechen.

    Die Frage, warum bei Ritterlinge noch mal aufgedröselt wird, lässt sich einfach beantworten:
    Dort sollte nicht "Ritterlinge" stehen, sondern "Ritterlingsartige" = "Tricholomataceae".
    Genauso sollte bei Schleierlinge (= Haarschleierlinge = Cortinarien) nicht "Schleierlinge" stehen, sondern "Schleierlingsartige" = "Cortinariaceae", bei den Boletaceae nicht "Röhrlinge", sondern "Röhrlingsartige". Der Kupferrote Gelbfuß z.B. war noch nie ein Röhrling (hat auch keine Poren, Röhren, Schwamm, der ist nur mit ihnen eng verwandt, den würdest du mit dem Schlüssel nie erreichen.

    Zitat


    Die gelb unterlegten Namen sind doch Gattungen, oder ?

    Meistens. Bei "Wachsblättrige" oder "Röhrlinge" trifft es nicht zu. In den grauen Kästchen sind auch noch weitere Gattungen.

    Einen etwas komplexeren Schlüssel gab es, glaube ich, in einem der Rita Lüder-Bücher. Oder war es doch woanders?

    Zitat


    Ich vermisse noch klare Regeln, wie ich innerhalb der Faserblättler, die Pilze ihren Gruppen zuordnen kann.

    Z.B. über die Sporenpulverfarbe.
    Letztendlich ist Mykologie aber eine komplexe Wissenschaft, und alleine, dass es einen vereinfachten Gattungsschlüssel gibt, macht die Sache nicht wirklich einfacher.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (18. Oktober 2014 um 11:19)

  • Danke für eure Ausführungen.

    Tja, den Schlüssel von obigem Link hat mir als ich noch voller Anfänger war, sehr geholfen, die ersten Zusammenhänge zu verstehen.

    Mittlerweile hab ich schon ein gewisses Basiswissen, eventuell verbessere ich dann selbst den oberen Schlüssel.

    Wie gesagt, ich suche ja auch nicht DEN ULTIMATIVEN Schlüssel, sondern nur einen der einem Anfänger bis leicht Fortgeschrittenen wenigstens ETWAS die vielen Gattungen und Untergattung veranschaulicht.
    Die Ausnahmen können dann ruhig nicht erfaßt sein.

  • Diese Buch enthält einen neuartigen, einfachen Gattungsschlüssel:

    "Meine Schwammerl - Pilze aus dem Münchner Umland".

    Die Idee zu diesem Buch entstand durch die Geburt meiner Enkel, die sich so wie ihre Eltern vielleicht auch einmal fürs Schwammerlsuchen interessieren werden. Der relativ hohe Preis entsteht wegen des Print on Demand-Drucks und der guten Ausstattung. Trotzdem kann ich daran nichts bzw. fast nichts (35 Cent) verdienen, was auch nicht meine Absicht war.

    Der Schlüssel führt mit wenigen einfachen Schritten zur Gattung eines unbekannten Pilzes und in der Folge zu typischen Pilzen, die zu dieser Gattung gehören. Die Bestimmung kann direkt am Fundort erfolgen, weil dazu nur wenige einfache Schritte nötig sind. Man kann also am Fundort schnell entscheiden ob man den Pilz stehen lässt, aus mykologischem Interesse oder einfach nur weil er ein guter Speisepilz ist, mitnimmt.

    Das Buch kann man bei Amazon, in anderen Online-Shops, imBuchhandel und auch direkt beim Verlag epubli bestellen. Dort gibt es auch eine gute Vorschau, die aussagekräftiger ist, als der von Amazon erstellte "Blick ins Buch".