Baumpilze - Art?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.716 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Dezember 2014 um 23:29) ist von Beorn.

  • hallo Pilzgemeinde,

    in den letzten Tagen habe ich u. a. 2 Pilze entdeckt, die ich nicht richtig bzw. überhaupt nicht einordnen kann. Ich habe zwar versucht, auch auf die Gefahr hin mich total zu blamieren, sie zu bestimmen. Ich komme auf kein schlüssiges Ergebnis.
    Vielleicht könnt ihr mir trotz der wenigen Angaben weiterhelfen.
    Vielen Dank im Voraus.
    Gruß
    fitis
    zu Bild 1 u. 2: wuchs an einem Kiefernstock. Ich dachte zuerst an Reibeisen Rindenpilz. Dieser wäre aber eher an Laubholz zu finden. Könnte evtl. auch bei den Porlingen oder Trameten ein zu ordnen sein.


    zu Bild 3 bis 5: Laubholzstock. Nicht von den Kiefernadeln irritieren lassen. Der Pilz ist im Schnittbild rotbraun. Breite ca. 6 - 7 cm. Bild 4 = Unterseite, Bild 5 = Querschnitt

  • Hallo fitis!

    Nicht, dass ich den selbst schon mal gesehen hätte, aber im Forum wird sowas öfter mal gezeigt und da fällt der Name Antrodia xantha (Gelbliche Braunfäule-Tramete) ein. Ist sicherlich was aus der Ecke.

    Beim 2., das wird schwierig, weil da noch gar nichts richtig ausgebildet ist. Ich sehe da weder Hutoberfläche noch Poren. Lediglich die Farbe im Inneren ist noch zu wenig.

    Halt: mir ist gerade aufgefallen, dass die Unterseite stufig wächst und das Substrat eine Prunus-Art (Kirsche) sein könnte, da liegt auch ein Blatt.
    Dann wäre ein sehr guter Kandidat Phellinus tuberculosus, der Pflaumen-Feuerschwamm.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (10. Dezember 2014 um 13:53)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Klar, Antrodia xantha ist schon eine Möglichkeit.
    Aber ohne gelbe Farben und ohne Angabe zum Geruch bin ich da mal sehr zurückhaltend.
    Dann können Wurzelschwämme (Heterobasidion annosum), Reihige Braunfäuletramete (Antrodia serialis) oder gar weiße Formen vom Rosa Saftporling (Oligoporus placenta) auch mal so aussehen.
    Sowie sicher noch etliche weitere Arten.
    Die ungeheuren Variationsbreiten von Porlingen sind schon immer wieder famos. :happy:


    LG, pablo.

  • Hallo,

    danke für die Antworten. Wie schon in der Anfrage bemerkt, war ich auch bereits in der Ecke. Beim Antrodia xantha wurde mir erst auf Hinweis von Ingo bewusst, dass diese im Anfangsstadium auch rein weiß auftreten können. Manch andere Bilder im Internet kommen dem Foto schon näher als im Pilzbuch. Das Gelblichwerden kann ja noch kommen. Ich werde ihn bestimmt nochmal sehen.
    Der Phellinus tuberculosus könnte es durchaus sein. Eine leichte Färbung ins rötlichbräunliche kann man auf den Fotos schon erkennen.
    Das Bucklige kann auch von der Rindenstruktur kommen.
    Wie Paplo schreibt, ist die Bandbreite dieser Schwämme sehr groß. Gibt es noch genauere Unterscheidungsmerkmale die ich vielleicht noch beschaffen sollte?
    Gruß
    fitis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Fitis!

    Der Geruch ist bei der ersten Art sehr wichtig.
    Ansonsten macht man bei Porlingen sehr viel mikroskopisch, weil die Merkmale oft konstanter und besser zu beurteilen sind.
    Da geht es meist um Sporenform und Größe, Hyphenstruktur (also mikroskopischer Aufbau des Fleisches und das Vorhandensein und Aussehen von Hymenialzystiden.
    Aber so weit müssen wir ja hier nicht gehen.
    Wenn der Pilz intensiv nach künstlichem Zitronenaroma riecht, dann ist es mit diesem Aussehen Antrodia xantha.


    LG, Pablo.