Hallo zusammen,
Heute habe ich mal wieder ein Waldstück in der Nähe mit zusammenbrechenden Weiden inspiziert. Bei einem toten Baum sah ich eine Höhle und darin......
Rosablättrige Helmlinge (nehme ich an) in trauter Gemeinschaft mit riechendem Leder-Rindenpilz (optisch so eingeschätzt)
Neugierig , wie ich nunmal bin , habe ich einen Pilz vorsichtig herausgenommen , und fand eine erstaunliche Stiellänge von ca. 25 cm. Da hat der Pilz tief im hohlen Stamm gefruchtet , und den Stiel so lange wachsen lassen , bis der Hut ans Licht kam.
Ich frage mich , ob in hohlen Stämmen OHNE Loch auch Pilze wachsen , welche wir nie zu sehen bekommen ?
Und wie lang werden dann die Stiele ??
Nachdenkliche Grüße
Norbert
In den Tiefen des Baumes..
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Norbert -
15. Dezember 2014 um 17:19 -
Erledigt
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Hallo Norbert!
Zitat
Ich frage mich , ob in hohlen Stämmen OHNE Loch auch Pilze wachsen , welche wir nie zu sehen bekommen ?Fruchtkörper werden vom Pilz schon normalerweise zum Licht hin/ im Licht gebildet. Alles andere ist energiezehrend und uneffektiv für die Fortpflanzung oder den Pilz an sich.
Allerdings gibt es schon eben auch Ausnahmefälle, z.B. in Höhlen (so eine Art Verzweiflung) oder wenn sich die Lage des Substrates ändert und der sprießende Fruchtkörper dunkel fällt.
In solchen "Zwangssituationen" entwickelt sich der Fruchtkörper nicht wirklich zu einem gesunden Aussehen. Normalerweise leidet Farbe und Standfestigkeit, Langstieligkeit ist ein weiteres Ergebnis.
Den "Rindenpilz" hättest du mal ankratzen sollen, der wäre mit der Zeit rot geworden.
Das ist Stereum rugosum (Runzeliger Schichtpilz), den man nicht so sehr häufig hutkantenbildend findet, der das aber dort um so lieber tut, wo es etwas geschützter ist.
Dort ist er meist auch mehrjährig.VG Ingo W
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- Offizieller Beitrag
Hallo, Norbert!
Der Lamellenpilz ist auch durchaus interessant.
An Mycena galericulata glaube ich da nicht wirklich.
Wenn der Stiel mit Wurzel 25 cm lang war, dann könnte man fast an einen Grubigen Schleimdingsbumswurzeldingensrübling (Xerula radicata) denken.
Der wäre aber eher eine Sommerart und in einigen Details hier auch sonst nicht passend.
Von welcher Hutbreite darf man denn hier ausgehen?
Und warum habe ich beim angucken der Bilder gerade das Wort "Mycenella" im Kopf?LG, Pablo.
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Hallo,
Ingo, hast natürlich recht , aber ich habe die Hutkanten irgendwie nicht beachtet. War ja eigentlich auch hinter dem Lamellenpilz her.
@Pablo, also Xerula radicata ist es für mich wirklich nicht , und mit rosa Schein in den Lamellen , am Grunde queradrig verbunden , auf morschem Laubholz , Hutbreite 4cm wäre das für mich erstmal Mycena galericulata.
Aber der liegt jetzt im Keller auf Glas zum Aussporen , ich vergleiche dann morgen mal die Sporen und evtl Mikrodaten.
Grüße Norbert -
hallo,
Also Pablo hatte natürlich mal wieder den richtigen Riecher , der Rosablättrige Helmling scheint es nicht zu sein. Ich speichere ja immer ein Sporenfoto mit dem Billigmikro , die Sporen meines Rosablättrigen sehen anders aus als die von diesem Fund.
Das bedeutet zumindest : einen davon habe ich falsch bestimmt.
Da ich deshalb aber immer noch nicht weiss , wie sich der Baumhöhlenbewohner nennt , schleiche ich morgen nochmal dahin (Wenns nicht regnet)
Grüße Norbert -
- Offizieller Beitrag
Hallo, Norbert.
Zeig das Sporenbild doch ruhig mal her, wenn du magst.
Keine Sorge, schlechte Mikrobilder kann ich vertragen.
Was mich hier gestört hatte, ist vor allem der wunderliche Habitus mit dem komplett verfalchten Hut und den aufgebogenen Huträndern (so bei Mycena galericulata noch nie gesehen) und auch die recht einheitlich recht dunkle Hutfarbe.
Also wenn du noch mal den Standort aufsuchst und Material einsammelst, dann verspreche ich auch mal in die Literatur zu schauen, was man so ermitteln kann.LG, pablo.
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hallo Pablo,
Na, wie du meinst , aber von dem 59,90Euro-Mikro kann man nicht viel verlangen....
1) Meine gespeicherten Sporen vom Rosablättrigen
2) Sporen von gestern in Wasser :
3) Sporen von gestern in Melzers (man kann zwar nicht mehr reinsehen , aber die Form kommt viel besser raus): -
- Offizieller Beitrag
Hallo.
So unähnlich sind die aber nicht, würde ich sagen.
Man muss auch hier davon ausgehen, daß es immer mal geringfügige Schwankungen von Kollektion zu Kollektion gibt.
Die oberen Sporen sind ein wenig schlanker, der Öltropfen ist stärker ausgeprägt, bei der neuen Kollektion sind es eher mehrere kleine Tropfen, wie es aussieht. Sowas kann auch an Witterungsbedingungen liegen.
Ich gehe mal davon aus, daß alle Bilder mit der selben Kamera und der selben Auflösung aufgenommen sind (also das Material, was ich auch habe). Dann wäre da auch in der Größe so erstmal kein signifikanter Unterschied.
Die etwas unterschiedliche Form hat oft auch damit zu tun, wie die Sporen in der Lösung liegen: Auf dem Bauch oder auf der Seite? Oder leicht abgekippt, also schräg unter Dechgläschen? Und manche machen auch Kopfstand. Ist immer so.
Ich denke auch, die sind schon recht groß, also nach meienr Erfahrung mit dem Bresser und der mitgelieferten Kamera müsste man da gut auf 10µm länge und eine Breite über 6µm kommen.
Das würde schon zu Mycena galericulata passen.
Die Sporen von Mycenella sollten fast rund sein, das ist hier nicht der Fall.Schwierig. Also auch wenn es aus meiner Sicht makroskopisch nicht gut passt, nach den Sporen könnte es schon sein. Aber natürlich siehst du durchs Okular mehr, das ist ja auch eines der Probleme dieser Kamera.
LG, Pablo.
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Hallo,
Gestern hat es zu sehr geregnet , da war ich heute nochmal zum hohlen Baum. Allerdings gelang es mir nicht , die verbleibenden 2 Pilze heil aus der Höhle zu bekommen , auch sind die schon am zerfallen.
Hut 4cm breit , Stiel 3mm dick , hohl.......
Lassen wir das mal mit der Bestimmung , ich habe noch andere Proben zu bearbeiten.
Grüße Norbert