Im Nieselregen...

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 9.231 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Dezember 2014 um 09:55) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen ,
    Nachdem der Regen jetzt etwas nachgelassen hat obwohl die Wolken noch in den Bäumen hängen , bin ich mal eine Stunde raus .
    Bild 1 :

    An den alten Holundersträuchern im Wald sprossen die Judasohren , eine Woche Regen ohne Frost ist für die ja optimal. So in 3 Tagen könnte man hier gut ernten kommen , sofern man diese Pilze mag.
    Bild 2 :

    Am Waldrand in nahrhaftem Boden zwischen den Brennnesseln überraschend viele Kaffeebraune Gabeltrichterlinge.
    Bild 3:

    Dann in dem Waldstück meiner Begierde angekommen , Nordhang , feucht , Weiden , Birken , Eichen , Linden , Hainbuche , Espe und was noch alles , teils tot , stehend oder liegend . Ziemlich finster heute , aber mein Foto hat ja nen Blitz:D
    Bild 4:

    An einem 'was weiss ich denn'-Ast im Laub viele Krause Adernzählinge
    Bild 5:

    An Lebendem und Totholz jede Menge Porlinge und Rindenpilze , habe ich natürlich nicht alles fotografiert , aus der Menge mal eine Rötende Tramete an Weide , die wachsen da an toten Stämmen bis in die Kronen hinein , dieser in Bodennähe.
    Bild 6:

    Und dann noch Kreisel-Drüslinge an frei hängenden Weidenästchen , so schön kommen die nur bei dieser nassen Winterwetterlage.
    Bild 7 :

    Das war nicht alles , Teil 2 mit Bestimmungsanfragen kommt noch später nach.
    Grüße Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Norbert!

    Hmmmm, Bild 1 und Bild 4!
    Das sind wunderbare Winterstimmungen, ich mag das ja auch irgendwie. Aber raus aus der Stadt muss ich dazu. Im Wald ist es schöner.

    Diese Kreiseldrüslinge verstecken sich übrigens vor mir. Ist ja eigentlich keine seltene Art, aber gesehen habe ich sie nur ein Mal bisher...


    LG, Pablo.

  • Wirklich sehr schöne Bilder.
    Ich bin jetzt ein bisschen verwirrt. Ich bin gestern extra nochmal mit Kamera an eine Stelle gegangen an der ich letzte Woche (leider ohne Fotoapparat) sehr viele Weidendrüslinge gefunden hatte. Der Grund dafür war vor allem, dass diese in der 1,2,3 Beschreibung als sehr selten beschrieben wurden.
    Gestern als ich die Bilder dann einstellen wollte, entdeckte ich, dass Norbert schneller war. Grrrrrrr.:D
    Ist die Aussage bzgl. der Häufigkeit in der Beschreibung also nicht zutreffend?

    Pablo: Wenn Du die nächsten Tage zufällig mal in die Nähe von Babenhausen kommst, einfach melden. Die wachsen hier an einem Baggersee sehr zahlreich (kann dich hinführen oder falls zeitlich nicht möglich auch die Koordinaten schicken).

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Thomas!

    Zitat


    Ist die Aussage bzgl. der Häufigkeit in der Beschreibung also nicht zutreffend?

    Das ist sicher nicht zutreffend.
    Möglicherweise hängt aber das Vorkommen mit der Höhenlage zusammen, so dass er vielleicht im Tiefland tatsächlich kaum zu finden ist (von dort könnten sich ja entsprechende Forumler mal rückmelden).
    Zumindest scheint sich die Art in den letzten 20 Jahren stark ausgebreitet zu haben. Im Bergland ist er in den entsprechenden Habitaten absolut nichts besonderes, wahrscheinlich beinahe häufiger als der Stoppelige Drüsling (E. truncata) im Eichenwald.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

  • Hi,

    kurze Rückmeldung - Kreiseldrüsling.

    Fand ich letztes Jahr an "einer" Stelle im Wuhle Auwald Berlin auf einer Höhe von 45m (lt. Google Earth) an Weide. Seitdem sind sie mir nicht wieder begegnet.

    LG. Heinz

  • Hallo Ingo

    vielen Dank für die Info.

    Zitat

    Möglicherweise hängt aber das Vorkommen mit der Höhenlage zusammen, so dass er vielleicht im Tiefland tatsächlich kaum zu finden ist (von dort könnten sich ja entsprechende Forumler mal rückmelden).


    Bezüglich Tiefland, mein Fundort liegt ca. 127m über NHN, d.h. nicht wirklich hoch.

    Norbert, wie sieht es bei Dir aus. Büdingen ist ja jetzt auch nicht so hoch gelegen?

    So jetzt geht es mal in den Wald, mal sehen was es heute so gibt.

    Gruß Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (19. Dezember 2014 um 12:03)

  • Hallo,
    Also mein Fundort liegt so bei 250m über NN. Die Problematik beim Kreisel-Drüsling ist aber folgende :
    1) Wächst hauptsächlich an dünnen Ästchen von Salweide , andere Weidenarten und Laubbäume werden eher selten besiedelt.
    2) Zur Fruchtkörperbildung braucht es Winterhalbjahr , Temperaturen von 0 bis 10°C und längere Feuchtigkeit. Meistens finde ich die an noch anhängenden Ästchen bei Tauwetter nach Schneefall , wo tagelang die Bäume tropfen. Diesmal wars der Dauerregen.
    3) Mit fällt auf , ich finde die unter vorgenannten Bedingungen immer nur an hellen Stellen , Waldrand oder Rand von breiten Wegen.
    Vielleicht gelten die deshalb als selten , wenn alle diese Bedingungen zusammenkommen müssen.
    Grüße Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

  • Meine Funde waren in Hecken am Rande eines Sees bzw. an einem beiseitig mit Bäumen bewachsenen Weg der dort entlang führt. Die meisten wuchsen auf der See abgewandeten Seite. Ist nicht wirklich hell im Winter aber auch nicht allzu dunkle (mangels Blätter), aber auch nicht wirklich hell.
    Könnten Saalweiden gewesen sein, bei der Weidenbestimmung im Winter tue ich mir aber noch schwer (euphemistisch ausgedrückt).
    Wie von Norbert beschrieben, wuchsen die meisten an dünnen Ästen. Allerdings waren auch welche an dünnen Stämmen (Arm bis Beindick) zu finden.


    Bild 1 am Zweig:

    Bild 2 Schnittbild:

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Moin Moin!

    Ich glaube, meine waren in einer Tallage im Odenwald, das müssten so ~200m üNN gewesen sein.

    Aber ich muss mal was ganz Blödes schreiben:
    Die sehen irgendwie lecker aus auf euren Bildern. Wie eine Kreuzung aus Gummibärchen und Colafläschchen.
    Ich glaube ich geh noch mal zum Supermarkt, Naschzeug kaufen...


    LG, pablo.

  • Hallo
    Ich melde mich mal aus "Meereshöhe"! Wenn die Bedingungen gut sind, findet man bei uns den Kreiseldrüsling öfter mal. Spitzenreiter und Massenpilz sind allerdings die "schwarzen Verwandten"!

  • Lass das mit dem Naschzeug Pablo. Ich packe am Montag ein paar ein und schicke sie Dir, die machen sicher weniger dick als der Süßkram.:D

    Was mich zu einer echten Frage bringt. Wer hat die schonmal verspeist?
    Und falls sich einer findet, wie zubereitet?

    Uwe du glücklicher. Die Drüslinge übertreffen aktuell deutlich das was ich hier an den schwarzen Verwanden finde. Dabei müsste mein Vorrat an getrockneten dringend aufgestockt werden.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (19. Dezember 2014 um 21:37)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Danke, aber mach dir mal keine Umstände. Ich finde die schon noch mal wieder, werde einfach ein paar Weisenbestände abklappern.
    Nein, probiert habe ich die noch nicht. Kann mir aber kaum vorstellen, daß sie besser als Zitterzahn schmecken. Also irgendwie ganz interessant, jedenfalls von der Konsistenz her, aber doch auch eigentlich nach nichts.


    LG, pablo.

  • Hi Pablo!

    Zitat

    Die sehen irgendwie lecker aus auf euren Bildern.


    Stimmt schon!
    Nachschlag?

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

  • Zitat

    Kann mir aber kaum vorstellen, daß sie besser als Zitterzahn schmecken


    An den musste ich auch denken als ich die gefunden habe. Allerdings hatte ich den nur Roh probiert, keine Ahnung ob der Drüsling auch roh essbar ist.
    Der Kreiseldrüsling soll ja in der asiatischen Küche verwendet werden, daher würde es mich mal interessieren ob einer Erfahrung damit hat.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Ich sags mal so: Die Essbarkeit dieser Art ist mindestens fragwürdig. Meist findet sich die Angabe "kein Speisepilz". Über eine mögliche Giftigkeit habe ich jetzt nichts gefunden auf die Schnelle. Was nicht unbedingt was heißen muss. Auch wenn die Arten der Gruppe wohl generell nicht bedenklich sind.
    Allerdings wird Kochen / Braten hier wohl keinen Sinn machen. Da bleibt nicht viel übrig, der Pilz besteht ja fast nur aus Wasser.
    Zitterzahn habe ich bisher auch nur roh probiert. Das wäre aber nichts, was ich mir zB an den Salat geben würde.


    LG, Pablo.