Bercherling mit weißen Haaren am Rand

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.286 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Dezember 2014 um 11:11) ist von Beorn.

  • Hallo Ingo + Boern,
    ihr beide seit doch Becherspezialisten (ich meine Pilze);
    könnt ihr mir weiterhelfen bei einem schon älteren Foto, aufgenommen in heideartiger Umgebung, um es richtig einzuordnen.
    Kohlenbecherlinge sind es meiner Meinung nach nicht.
    Grüße aus Gifhorn
    Klaus

  • Hallo klausausga,

    es könnten Zweifarbige Haarbecherlinge (Lachnum bicolor) sein, aber auch Wachsgelbes Haarbecherchen (Dasyscyphus cerinus) ist möglich. Der erste Pilz kommt auf Holzästen vor, was beiner Aufnahme aber nicht zu sehen ist, möglich aber ist vergrabenes Holz.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!

    Makroskopisch sieht das mal aus wie eine Neottiella. Die Arten dieser Gattung besiedeln Moose. Aber es ist nicht die einzige Gattung an moosbewohnenden Becherchen.
    Neottiella und zwei weitere Gattungen findest du sehr kompetent vorgestellt >hier<. Auch wenn es eine Neottiella wäre ist trotz der Übersichtlichkeit der Gattung eine Bestimmung ohne mikroskopische Merkmale nicht möglich.

    Aber Lachnum und Dasyscyphus (Achtung, jeweils mehrere sehr ähnliche Arten in beiden Gattungen) kann man ausschließen, beide Arten wachsen wie Veronika schon sagt an Holz und zwar nicht an vergrabenem, zudem sind sie in Farbe und Form schon anders, eben mit gelblicher Scheibe (Fruchtschicht) und auffallenden weißen Haaren. Bzw. bei Lachnum ist der ganze Fruchtkörper weiß, eine gelbe oder orangene Scheibe gibt es noch bei Lachnellula. Alle diese Becher sind aber auch kleiner, die Haare am Rand sehen anders aus.


    LG, pablo.

  • Hallo ihr fleißigen Helfer,
    also der Fundort ist direkt an einem Heideweg, ehemaliges Übungsgelände des BGS. Ich kenne den Ort schon sehr lange, ca. 40 Jahre, obwohl das Betreten nicht erlaubt war. Bäume haben dort nie gestanden; Holzeintrag ins Erdreich ist auch ausgeschlossen. Ich glaube, ich habe einen neuen Pilz entdeckt, Spass.
    Eure Hilfen sind unbezahlbar, dazu muss ich sagen, dass ich und bestimmt auch noch mehrere Pilzfreunde, nicht das große Latinum in der Tasche haben. Für mich, in meinem Alter, ist manches nicht so leicht zu verstehen.
    In meinem nächsten Leben passiert mir das nicht wieder.
    Ich bedanke mich bei euch.
    Grüße aus Gifhorn
    Klaus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus.

    Das Problem bei solchen Pilzen ist, daß es oft keine Trivialnamen gibt.
    Oder - das ist ein Problem meiner eher begrenzten Gedächtnisleistung - daß ich die nicht kenne. D.H. ich müsste erst auf die Suche nach den Namen gehen. Und auch dann ist noch das Problem, daß jeder den Pilz wahrscheinlich anders nennt, also bleibe ich in solchen Fällen beim wissenschaftlichen Namen.

    Etwas einfacher wirds bei Arten, die ich selbst in meinem Fundarchiv habe. Da notiere ich immer auch einen Trivialnamen dazu. Der kann aber wie schon erwähnt bei anderen Leuten anders heißen.

    Zu Neottiella vivida:

    Habe ich in meinem Archiv "Punktiertsporiges Moosschälchen" stehen.


    LG, Pablo.