Schleimpilz oder Spinnennetz?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 5.763 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Dezember 2014 um 01:47) ist von Ingo W.

  • Hallo meine unermüdlichen Helfer,
    ich habe noch ein paar Fotos gefunden, mit denen ihr bestimmt mehr anfangen könnt, als ich.
    Bild 1; dieses Gespinnst habe ich an einem vermodernden Baumstamm, Buche oder Eiche, im Juli 2014 gefunden.
    Sollte es sich auf dem Bild um einen Schleimpilz oder etwas anderes handeln, und ihr seid in der lage etwas dazu zu sagen, sagt es mir bitte.
    Bild 2+3 entstanden 03+04 2014 an Haselnuss.
    Bild 4 habe ich an einer gefällten Buche, auch im März, aufgenommen.
    Bild 5 entstand ebenfalls im März an eien Birke.
    Bild 6, ebenfalls im März an einer Eiche aufgenommen.
    Bild 7; die Porlinge, vermute ich, sind wohl aus überdecktem Eichenfallholz
    herausgewachsen. Fundort war ein lichter Eichenwald.
    Bild 8 könnte von einem Hallimasch stammen, oder?

    Grüße aus Gifhorn
    Klaus

  • Hallo Klaus,

    das erste Bild würde ich weder für einen Schleimpilz ansehen noch für ein Spinnennetz. Es könnte m.E. das Mycel eines Pilzes sein.

    Bild 2 ist mir zu undeutlich und ich kann nur raten, wahrscheinlich ein Schichtpilz. Das 3. Bild halte ich für einen Runzligen Schichtpilz (Stereum rugosum). Wenn du an dem Pilz etwas kratzt, verfärbt sich die Stelle rot.
    Bild 4 ??
    Bild 5 ??
    Bild 6 könnte ein Eichenfeuerschwamm (Phellinus robustus) sein und das letzte Bild gehört zum Hallimasch, wie du schon richtig erkannt hast. Es handelt sich um Rhizomorphe des Hallimasch, d.h. wurzelartige Mycelstränge.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!

    Idealerweise nummerierst du die Bilder. Möglicherweise wäre dir so auch aufgefallen, daß eins fehlt. :wink:

    1: Ist schon ein Pilz. Aber eben ein Mycel, das da rumklettert, kein Fruchtkörper. Bestimmen kann man sowas dann wirklich nur per Sequenzanalyse.
    2: Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz) oder Stereum rugosum (Ruzliger ~)
    3: Siehe Veronika.
    4: Keine Chance ohne ein paar Minimalangaben
    5: noch schwieriger als 4
    6: oder Fomes fomentarius (Zunderschwamm) oder Fomitopsis pinicola (Rotrand) oder Weidenfeuerschwamm (Phellinus igniarius) oder...
    Bei solchen Mumien hat eine Bestimmung in aller Regel keinen Sinn.


    LG, Pablo.

  • Hallo ihr Lieben,
    nochmal zu Bild 4. Den Pilz habe ich auf einem Holzsammelplatz für Kaminholz gefunden. Der Buchenstamm lag etwa ein Jahr dort. Der wie ein Porling aussehende Pilz war etwa 4 x 4 cm groß, von mittlerer Konsistenz (mittelhart), ließ sich sehr schwer vom Holz ablösen, ohne dass er beschädigt wurde. Kein Geruch feststellbar. Geschmacksprobe mache ich grundsätzlich nie! Nach mehreren Wochen war an gleicher Stelle nichts mehr von ihm zu sehen, dafür konnte ich mehrere Trameten sehen.
    Bild 5 habe ich an einer Birke, die durch den Wind umgelegt wurde aufgenommen. Sie stand noch unter Saft, war also noch nicht tot. Der krustenartige Pilz war hart, trocken und wuchs nach meiner Meinung vom Holz aus durch die Birkenrinde. Er hat also die Rinde durchbrochen. Er kann jung auch weich gewesen sein.

    Jetzt habe ich noch ein Foto, mit dem ihr bestimmt auch nichts anfangen könnt. Fundort war eine min. 150 Jahre alte Eiche, aufgenommen im März-April 14.
    Der Pilz war trocken, kein Poren zu sehen, schwer zu entfernen.
    Nach mehreren Wochen war keine Veränderung festzustellen.
    Grüße aus Gifhorn
    Klaus

  • Hallo Klaus,

    der Pilz sieht nach einem Kammpilz aus, der wohl eine helle violette Farbe hat. Es gibt einen solchen, Phlebia lilascens also Lilafarbenere Kammpilz.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Und wo ist nun das fehlende Bild? Ist es dieses hier? :wink:
    An einen Kammpilz (Phlebia) mag ich da nicht recht glauben. Eine solche Oberflächenstruktur sollte in der Gattung eigentlich nicht vorkommen.
    Was es ist, ist aber ohne Mikroskopie nicht zu klären. Weiße Beläge ohne Poren an Holz gibt es satt über 100 Arten aus etwa einem Dutzend Gattungen.
    Da ist nichts zu machen, sorry. "weißlicher Basidiomycet an Holz" kann man dranschreiben.

    Die 4 im Startbeitrag könnte nach der Beschreibung gut eine Tramete sein, eine junge Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) kann so aussehen, aber auch eine junge Zonentramete (Trametes ochracea) kann man nicht völlig ausschließen.


    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen!

    Klaus, nummeriere doch mal deine Bilder und am besten schreibst du die Infos zu den Bildern.
    Das ist wirklich müßig mit dem ständigen Rauf- und Runter-Scrollen und gucken, was ist jetzt mit Nr. 5 gemeint, was mit Nr. 7.

    Das 2. Bild im Ausgangsbeitrag ist Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz), eben überbelichtet.
    Sobald Zitronengelb im Spiel ist, fällt St. rugosum (Runzeliger Schichtpilz) flach. Da stört auch das Zentrums-Braun nicht.
    Beim Nr. 3 wird die Sache interessanter, da hänge ich mich an die Meinung zu Stereum rugosum mit ran.

    Nr. 4 will wohl Trametes gibbosa (Buckel-Tramete) werden.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (21. Dezember 2014 um 01:49)