Bovist, aber welcher

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 7.188 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Januar 2015 um 13:39) ist von Ehemaliges Mitglied 01.

  • Hallo,
    ich wünsche ein frohes neues Jahr und habe gleich wieder ein Anliegen.
    Bei ganz gründlicher Sichtung ist mir ein Hartschalenbovist aufgefallen, der eigentlich kein Dickschaliger, Dünnschaliger oder Gefelderter Kartoffelbovist sein kann. Er zeigt unter der rissigen Haut und auch am Stiel, blau-magenta-violette Färbung.
    Gefunden habe ich ihn, Ende September 14, in einem eher lichten Kiefernwald, daher wohl auch die grüne Hutfarbe. Andererseits sieht es so aus, als ob die Grünfärbung bei der Rissbildung durch Zuwachs auseinander wächst.
    Es könnte auch sein, dass sich Algen von den Bäumen, nach einem Regen, auf dem Pilz angesiedelt haben.
    Ich glaube eher, dass die Grünfärbung und auch die erwähnte Farbpalette zum Pilz gehören.
    Ähnliches habe ich noch nie gesehen.
    Kann mir da jemand helfen, ihn eindeutig zu bestimmen?
    v.G.
    Klaus

  • Hallo Klaus,

    ich denke, es handelt sich um einen Dickschaligen Kartoffelbovist auf welchem sich Algen angesammelt haben. Da diese Fruchtkörper längere Zeit im Wald verbleiben ehe sie ganz vergehen, ist dieses grünliche Bild schon typisch.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Ich habe auch schon öfters beobachtet, dass sich ältere Boviste grünlich oder gelblich verfärben. Ob das jetzt Algen sind oder ein Teil des Zersetzungsprozesses kann ich aber nicht bewerten.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Monika und Thomas,
    Mit der Grünfärbung durch Algen liegen wir wohl auf der gleichen Linie.
    Was mich nicht losläßt, ist die Buntfärbung, die man sehr gut bei der Bildvergrößerung erkennen kann.
    Für mich sieht es so aus, als wenn die Außenhaut aufreißt und darunter oder durch die Rißbildung diese eigenartige Magentaschicht sichtbar wird.
    Die Form läßt sonst schon auf einen Hartschaligen Kartoffelbovisten schließen, auch wenn der Fundort nicht richtig paßt.
    l.G.
    klaus

  • Zitat von klausausga pid='19924' dateline='1420797429'


    Gefunden habe ich ihn, Ende September 14, in einem eher lichten Kiefernwald


    Hallo
    Warum paßt der Fundort nicht! Genau dort könnte ich tausende Dickschalige sammeln, wenn die zu irgendwas brauchbar wären! Ist bei uns ein Massenpilz! Das Grüne sind Algen, ähnlich wie bei einigen Trameten.

  • Ich finde die hier auch sehr zahlreich im Kiefernwald auf sandigem Boden

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hi,

    so nu muss ich auch nochmal meinen Senf dazugeben.

    Für mich eindeutig Kartoffelbovist. Die grüne Färbung, für mich eindeutig auftretend bei feuchter Witterung, ergo Algenbewuchs.
    Diese Grünfärbung beim "Dickschaligem Kartoffelbovist" kenne ich seit geraumer Zeit. Oft gesehen.

    Lass mich natürlich auch immer wieder gerne durch neue Informationen eines besseren belehren. Aber manchmal halte ich natürlich auch an meinem "Wissen" fest, bevor alles wieder zusammenbricht.:grrr:

    Nu meine Frage: Magenta auf dem Bild festgestellt? Oder Magenta mit eigenen Augen vor Ort gesehen:what:

    Wenn mit eigenen Augen, welche Bedingungungen waren vorhanden?
    Regen, hohe Luftfeuchtigkeit, Stand der Sonne - früh oder spät, oder gar Mittagssonne? Welche Jahreszeit? usw.

    Die Frage nach der Kamera:
    Ja, ich weiss, die Sonne stand hoch am 29.09.14 um 14:08. Mit Canon Sx1 aufgenommen - gilt als farbecht.

    Deine Frage nach der Farbe "Magenta" in den "Rissen der Hutoberfläsche" ist berechtigt. Ich denke aber, dass die anderen Merkmale doch ausschlaggebend sind für eine Zuordnung.

    Sollte ich falsch liegen, bitte um Korrektur. Soweit meine Gedanken.

    Klaus, inwieweit bist du für dich mit der Fragestellung weitergekommen?

    Lg. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (10. Januar 2015 um 19:41)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Von der Oberflächenbeschaffenheit kann man da recht sicher vom Dickschaligen (Scleroderma citrinum) ausgehen. Aber zu 100% sicher? Nicht wirklich. Müsste man eben mal einen durschneiden um zu gucken, wie dick die Peridie eigentlich ist. Dann könnte man eine der 4 (5?) in Deutschland vorkommenden dünnschaligen Arten ausschließen.
    Interessanterweise kenne ich rötliche Verfärbungen nicht vom Dickschlaigen, sehr wohl aber bei vitalen dünnschaligen Arten wie dem leopardenfell-Bovist (Scleroderma areolatum). Da verfärbt die Trama bei Verletzung (Schnitt) rötlich.
    Hier kann das aber auch ein Artefakt sein, hervorgerufen zB durch eine Besiedelung mit Bakterien. Oder anderen Pilzen.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Pablo

    In diesem Fall gehe ich mit 99,999999999..................% vom Dickschaligen aus. Aber trotzdem hast du recht, in letzter Zeit sind zu Pilzbestimmungsanfragen zuwenig Angaben beigefügt. Hier fehlt natürlich das Schnittbild.
    Also liebe Pilzfreunde, Foto von Oben, Foto von Unten und Schnittbild. Natürlich vom ganzen Pilz!!!
    Ganz wichtig auch Angaben vom Substrat, Geruch, Festigkeit, .........!