Hilfe zur Bestimmung 2

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.887 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Januar 2015 um 11:17) ist von fitis 11.

  • Servus Pilzfreunde!

    Heute nun die Fortsetzung meiner letzten Pilzwanderungen. ich habe versucht die Arten zu bestimmen. Bei einigen bin ich jedoch überfordert. Daher auch hier bitte ich wieder um eure Meinungen, Tipps u. s. w.
    Vielen Dank bereits im Voraus.
    Gruß
    fitis
    Bild 1- 4: Löwengelber Porling, Fleisch zäh, Laubholz

    Bild 5 - 8: Laubholzknäueling, gab nach mehreren Versuchen immer noch keine Sporen ab

    Bild 9 - 15: irgend ein Saftporling, hier einige Bilder mehr, weil dies anscheinend eine schwierige Art zu bestimmen ist. Laubholzstamm liegend; Hut sehr wässrig, Geruch nichts besonderes, Fleisch sehr zäh, Geschmack neutral, Sporen weiß, Röhrenlänge ca. 10 mm; Bilder 12 - 14 zeigen das Aussehen nach 4 Tagen.

    Bild 16 - 18: unbekannt, Porling oder Tramete oder?

  • Hallo fitis,

    ich könnte keine andere Bestimmung vornehmen als du, nur die letzten Bilder mit den Trameten??? da kann ich nicht viel erkennen.
    Das Holz, an welchem der Saftporling wuchs, ist das Esche?

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Grüß Euch!

    Ich wollte den Saftporling zuerst als "Kurzröhrigen" bestimmen, denn die Beschreibung im 1700 Pilzbuch für das Fleisch, mit weißlich und wässrig, würde genau stimmen. Jedoch Poren mit 10 mm Länge mag ich nicht als kurz bezeichnen. Was mir noch auffiel war die Anwuchsstelle. Er löste sich leicht vom Stamm, Reste vom Fleisch blieben haften. Bei anderen Baumpilzen geht meist die Rinde mit.
    Ob der Baum eine Esche ist kann ich nicht beurteilen. Möglich wäre es, aber mir fehlt bei alten liegenden Holz doch die Kenntnis.
    Die letzten Bilder zeigen vielleicht einen Knorpelporling oder etwas ähnliches. Das Ding war sehr leicht und trocken aber zäh. Für´s Foto gab er aber auch nicht mehr her.
    Gruß
    fitis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Polyporus leptocephalus / varius ist sicher richtig. :agree:
    Bei dem zweiten wären auch Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) denkbar. Im Alter sind die nicht leicht von Panus conchatus zu unterscheiden, am besten geht das durch die Konsistenz: Austern sind zwar alt auch zäh, aber nicht so, als würde man versuchen drei übereinandergelegte Telefonbücher zu zerreißen. Das wäre dann so etwa der Laubholzknäueling. Überraschend wäre es aber, von dem um die jahreszeit noch solche Fruchtkörper vorzufinden. Zumal es schon Frost hatte, das übersteht die Art nicht.

    Zum letzten sage ich nichts, das sind nur mehr Überreste.

    Zu dem diskutierten Porling mit der weißen Hutoberfläche:
    Rein vom optischen passt der wie angebügelt zu Trametes suaveolens (Anistramete). Das Substart könnte durchaus auch Weide sein, was die Art bevorzugt.
    Der Anisgeruch kann bei so alten Fruchtkörpern und bei kalter Witterung mal schwach ausgeprägt sein.

    T. suaveolens ist eine eher weichfleischige Tramete, wichtig wäre hier die Festicgkeit des Fleisches, also ob sich der Pilz leicht zerbrechen / zerreißen lässt. Bei einem dimitischen Porling (mit Skeletthyphen bei Trametes) geht das deutlich schwerer als bei einem monomitischen Porling (nur generative, keine Skeletthyphen bei Oliogoporus).
    Die Unterscheidung zwischen Tyromyces chioneus und Oligoporus lacteus / tephroleucus ist makroskopisch sehr schwierig und klappt nicht immer.
    Aber wie gesagt: Ich glaube sowieso eher an eine Tramete. :wink:


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    danke für deinen Beitrag, ich habe wieder etwas dazu gelernt. ich denke aber, dass die ersten Bilder keine Austernseitlinge sind, sondern Laubholuknäulinge. Die Lamellen auf dem Schnittbild sind recht deutlich gesägt und das finde ich beim Austernseitling nicht.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • @ Pablo,

    Zitat

    Die Unterscheidung zwischen Tyromyces chioneus und Oligoporus lacteus / tephroleucus ist makroskopisch sehr schwierig und klappt nicht immer.


    Hat der Oligoporus lacteus nicht im Gegensatz zum Tyromyces chioneus eine leicht samtige/haarige Huthaut? Die Poren werden bei Tyromyces Chioneus auch immer relativ kurz beschrieben --> deshalb war meine vorsichtige Annahme eher der Oligoporus lacteus.
    (Hast aber Recht das Anistramete optisch besser passt)
    Beste grüße
    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ehrlich gesagt: Der Laubholzknäueling hat auch keine gesägten Lamellenschneiden. Habe ich jedenfalls noch nie so gefunden.
    Darum ist er ja auch nicht mehr bei Lentinus, sondern bei Panus untergebracht. :wink:

    Im Alter können aber freilich die Lamellen von jeder Art mal ausfransen.

    O. lacteus kenne ich nur mit fast glatter Hutoberfläche. T. chioneus kenne ich leider nur als uralte Schlappen, die schon kurz vor dem vergehen waren. Bei beiden Arten bräunt aber (wenn der Fruchtkörper denn bräunt) im Alter der gesamte Pilz, nicht nur die Röhren. Zudem sind die Poren bei beiden sehr fein, das scheint hier auch nicht ganz zu passen.


    LG, Pablo.

  • Hallo,
    danke für eure Meinungen. Das Forum immer wieder interessant. Gottseidank habe ich noch Exemplare von Laubholzkn., Auster u. Saftporl. bzw. Tramete aufgehoben.
    Zum Laubholz - Knäueling :
    Fleisch zäh; kleinere Exemplare lassen sich relativ keicht in kleine Stücke zerreißen, jedoch wesentlich anders wie Austerseitl. Die Frkp. v. Austers. lassen sich leicht abbrechen, während man den Frkp. v. Laubh. zerreißen muß. Der Stiel ist unwahrscheinlich zäh und mit Messer zu trennen. Einen Unterschied zu Auster war auch das Aussporen. Austers. sporen, nach meiner kurzen Erfahrung, relativ leicht aus. Bei diesen Pilzen jedoch war nach mehreren Versuchen, auch nach Methode v. Paplo, kein Ergebnis zu erzielen.
    Die Jahreszeit habe ich nicht so bewertet, weil dieses milde Winterwetter die Wachstumsperioden (Steinpilz im Dez.) durcheinander bringt.

    Tramete oder Saftporling:
    Hut samtig; zwischen signalweiß bis grauweiß; Rand scharfkantig (s. Bild 14); Fleisch sehr zäh; Druckverhalten wie ein Polster, geht sofort wieder in die ursrpügl. Stellung zurück; Wasser tritt nach wie vor aus; Unterseite (s. Bilder) bräunlich; Geruch nach Anis nach vielen drücken und schnuppern könnte vorhanden sein, kann aber auch Einbildung sein. Der Zustand des Pilzes ist nach 4 Tagen immer noch unverändert.
    Vieles spricht für Anistramete.

    Beste Grüße
    fitis