"Restposten" 2014/Anfang 2015

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 8.351 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Januar 2015 um 22:07) ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo zusammen,

    ich habe noch ein paar Bilder aus den letzten beiden Monaten, welche ich einfach mal in die Runde schmeißen möchte.

    Die Bilder sind jetzt nicht geeignet im Sinne einer "sorgfältigen Bestimmung unbekannter Arten". Hierzu fehlen weitere Ansichten sowie Zusatzangaben.

    Aus diesem Grund habe ich hierfür auch nicht das Unterforum zum Bestimmen gewählt sondern "Pilze...Pilze...Pilze". Der Zeitpunkt für eine "offizielle" Bestimmungsanfrage folgt bestimmt bald -> dann natürlich im "Bestimmungs-Unterforum" und hoffentlich mit ausreichenden Ansichten und Zusatzinformationen.

    Ich bin mir bei den gezeigten Arten mit der namentlichen Ansprache recht sicher, aber
    wenn ein Fehler erkannt wird, freue ich mich natürlich trotzdem über einen Hinweis und ggf. Korrektur.

    Dort wo Fruchtkörper auf Kästchenpapier liegen, ist ein Kästchen nicht 5 sondern 10mm breit.

    Bild 1-7 zeigt Austernpilze einmal angetrocknet einmal feucht, seltsamerweise so befanden sich unterschiedlich feuchte Fruchtkörper am selben Baum (Weide direkt an einem Bach):

    Zuerst die Trockenen:
    1

    2

    3

    4

    Nun die Fruchtkörper, welche eher viel Wasser vom Regen aufgesagt hatten:
    5

    6

    7

    Als nächstes der goldgelbe Zitterling in unerreichbarer Höhe
    8

    9

    Hier jetzt der blattartige Zitterling (die Farben sind wahrscheinlich etwas verfälscht)
    10

    Drei "freche" Samtfußrüblinge in der Nähe von einem kleinen Fluß
    11

    Der Winterporling (wuchs auf einem kleinen Ast im Fichtenwald)
    12

    13

    14

    Viele Grüße,
    Thorsten

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (23. Januar 2015 um 17:36)

  • Hallo
    Der letzte ist bestimmt kein Winterporling. Die riesigen Poren und der fransige Hutrand, das könnte evtl. der Weitlöchrige Porling sein!

  • Hallo Thorsten,

    es nicht ungewöhnlich, dass an einem Stamm Austernseitlinge in unterschiedlichem Entwicklungsstadium zu finden sind. Deine vermeintlich trockenen Pilze sind ältere Fruchtkörper und in ihrer Konsitenz fester als die jungen, womöglich waren sie auch schon mehrmals gefroren. Die jungen Fruchtkörper haben einen höheren Wassergehalt.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uwe!

    Der Fransige Hutrand ist nach meinen Erfahrungen kein sicheres Merkmal. Das können beide Arten haben, bei P. arcularius ist es regelmäßiger anzutreffen.
    Die Porengröße ist grenzwertig, wenn das auch 10mm Kästchen sind. Allerdings würde ich bei P. arcularius gerade im angetrockneten Zustand schon größere Poiren und auch in einer anderen Form (fast wie bei P. alveolaris / mori) erwarten.


    LG, Pablo.

  • Zitat von wildpflanzenfan pid='20189' dateline='1422030667'

    Der Winterporling (wuchs auf einem kleinen Ast im Fichtenwald)


    Das spricht auch nicht unbedingt für einen Winterporling!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uwe!

    "Ein Ast im Fichtenwald" sagt ja nichts über das Substrat aus. :wink:
    P. brumalis kann allerdings auch an Nadelholz vorkommen, ist aber die Ausnahme. Polyporus arcularius dagegen ist mir bisher nur von laubholz bekannt.

    Generell will ich hier aber nichts ausschließen. Die Trennung der beiden Arten ist bisweilen schwierig, weil die Merkmale ineinander übergehen. Mit jeweils eindeutigen Kollektionen gibt es keine Probleme, aber dazwischen stehen immer wieder mal Fruchtkörper, die sich nicht einwandfrei zuordnen lassen.
    Das betrifft übrigens auch die mikroskopischen Merkmale. Manche Autoren führen neben Größe und Form der Poren und Hutrandbewimperung auch noch Sporengrößen an, aber auch da gibt es Überschneidungen.

    Bei Thorstens Fund tendiere ich vom Gesamterscheinungsbild zu Polyporus brumalis, aber das muss nicht heißen, daß es am Ende auch diese Art ist. Könnte sein daß eine Sequenzierung mich da überraschen würde.


    LG, pablo.

  • Hallo zusammen,


    Zitat von Veronika

    es nicht ungewöhnlich, dass an einem Stamm Austernseitlinge in unterschiedlichem Entwicklungsstadium zu finden sind. Deine vermeintlich trockenen Pilze sind ältere Fruchtkörper und in ihrer Konsitenz fester als die jungen, womöglich waren sie auch schon mehrmals gefroren. Die jungen Fruchtkörper haben einen höheren Wassergehalt.


    vielen dank für Deinen Kommentar hierzu!

    Ich habe beide Fruchtkörper-Grüppchen auch jweils mit dem Messer zerschnitten:
    - mir ist beim Führen des Messers kein großer Unterschied aufgefallen -
    (kann aber auch gut sein, dass ich da nicht feinfühlig genug operiert habe).
    Ich meine mich zu erinnern, dass Du hier im Forum mal den Hinweis gegeben hast, dass sich frische (vll. auch in Hinsicht auf "verzehrbar") Fruchtkörper gut zerschneiden lassen.

    Zitat von Uwe

    Der letzte ist bestimmt kein Winterporling. Die riesigen Poren und der fransige Hutrand, das könnte evtl. der Weitlöchrige Porling sein!


    Vielen Dank für Deinen Widerspruch!!
    Selbst wenn es doch ein Winterporling sein sollte, war ich in mindestens in 3 Punkten hinsichtlich der Namensgebung für diesen Pilz nicht sorgfältig genug.

    1.) Im Pareys habe ich zu flüchtig gelesen, und den dort am Rande erwähnten Weitlöchrigen Porling habe ich nämlich gedanklich in die Alpen verfrachtet. Gemeint war jedoch ein Vorkommen nördlich der Alpen...
    ...der südliche Schönbuch-Rand passt vielleicht noch.

    2.) Ich habe diesmal nicht genug mit der Suchmaschine dieser Seite gespielt, und mir den Weitlöchrigen Porling gar nicht angesehen.

    3.) Ich habe diesen Ast überhaupt nicht richtig begutachtet. Pablos Einwand ist nur berechtigt. Das kann ein Ast der benachbarten hohen Laubbäume gewesen sein, der seinen Weg in ein kleines Fichtenwaldstück gefunden hat - ich erinner mich nicht :(

    Ich habe mit dem Buch von Rita Lüder den Schlüssel durchgespielt. Zerstreut wie ich manchmal bin, habe ich das Buch zur Zeit verlegt nicht greifbar. :(


    Zitat von Pablo

    "Ein Ast im Fichtenwald" sagt ja nichts über das Substrat aus. :wink:


    Oh ja, das stimmt!
    Es kann gut sein, dass ich den Ast eines Laubbaumes vor lauter Nadelbäume nicht beachtet habe :grrr:
    Das passiert mir hoffentlich so schnell nicht wieder (zumindest für die Fälle, wo ich als Banause hinsichtlich der Baumarten eine Zuordnung abliefern kann!).

    Zitat von Pablo

    P. brumalis kann allerdings auch an Nadelholz vorkommen, ist aber die Ausnahme. Polyporus arcularius dagegen ist mir bisher nur von laubholz bekannt.


    Bei meiner "Konzentration" auf das Substrat, wäre Polyporus arcularius noch im Rennen.

    Zitat


    Bei Thorstens Fund tendiere ich vom Gesamterscheinungsbild zu Polyporus brumalis, aber das muss nicht heißen, daß es am Ende auch diese Art ist. Könnte sein daß eine Sequenzierung mich da überraschen würde.


    Ich bleibe erst einmal bei Polyporus brumalis - in erster Linie, weil sich die Poren IMHO zu klein für p. arcularius "anfühlen". Kann es sein, dass sich bei 2mm-Porenlänge das Blatt/der Pilz von Polyporus brumalis zu P. arcularius wendet?


    Wie der Zufall es so will, schlummert seit ein paar Tagen ein weiterer Porling in einem Glas auf meiner Terasse. Auf Grund der Diskussion um Polyporus brumalis vs. Polyporus arcularius möchte ich die Bilder von ihm dazuhängen. Natürlich ist dieser kleinere Porling individuell zum obigen Fruchtkörper zu bewerten... dennoch zeige ich ihn hier :)

    -Unverschämterweise bringe ich diesmal 5mm-Kästchen als Hintergrund-

    A (deutlicher Nabel im Hut)

    B

    C

    Vielleicht war ich bei einem als "ungenießbar" klassifizierten Pilz nicht sorgfältig genug...
    ...wenn ich mich neben den Speisepilzen auch mit Mycena und anderen "Kleinen" beschäftigen möchte, muss ich das ändern. Somit bleibt: Gut dass Uwe den Winterporling anzweifelt hat!

    Viele Grüße,
    Thorsten

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    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (26. Januar 2015 um 11:13)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorsten!

    Also der dürfte weniger strittig sein als der erste. Wenn das 5mm Papier ist, dann wird da nichts anderes als Polyporus brumale in Frage kommen.


    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,

    Zitat


    Also der dürfte weniger strittig sein als der erste. Wenn das 5mm Papier ist, dann wird da nichts anderes als Polyporus brumale in Frage kommen.


    danke für die Einschätzung zum letzten Fruchtkörper!

    Habe mein Buch von Rita-Lüder wieder hervorgeholt.
    Die Beschreibung 1-2 Poren pro mm bei Polyporus brumalis, sowie die Angabe dass beim Polyporus arcularis die Poren hingegen bienenwabenförmig auftreten, haben mich damals zu der Einschätzung "Winterporling" gebracht.

    Es gibt ja wohl ausserdem auch noch Polyporus ciliatus sowie Polyporus melanopus, welche aber vermutlich noch weniger passen (zu beiden Fruchtkörpern).

    Viele Grüße,
    Thorsten

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    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorsten!

    Polaporus ciliatus (Maiporling) ist eine Art mit sehr feinen Poren. Bei jungen fruchtkörpern sind die erst mit der Lupe zu erkennen, mit blosem Auge erscheint die Hutunterseite glatt. Das selbe gilt auch für Polyporus melanopus (Schwarzfußpolring), der optisch eher wie Polyporus badius (Kastanienbrauner Porling) aussieht, aber Schnallen an den Septen hat und nur (?) an vergrabenem Holz wächst.

    Mit ganz weiten Poren muss man natürlich noch den Bienenwabenporling (Polyporus alveolaris / mori) auf dem Schirm haben, der aber eine etwas andere Wuchsform hat, andere Farben und eine andere Hutoberflächenstruktur.

    >Hier gibt's einen selbstgebackenen Schlüssel<.


    LG, Pablo.

  • Zitat von Beorn pid='20308' dateline='1422465208'

    ...

    Mit ganz weiten Poren muss man natürlich noch den Bienenwabenporling (Polyporus alveolaris / mori) auf dem Schirm haben, der aber eine etwas andere Wuchsform hat, andere Farben und eine andere Hutoberflächenstruktur.

    >Hier gibt's einen selbstgebackenen Schlüssel<.

    Hallo Pablo,

    vielen Dank für den Schlüssel!
    Da gibt es ja noch einige Porlinge...

    LG, Thorsten

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    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.