Schleimpilz?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.354 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. März 2015 um 20:10) ist von Beorn.

  • Ich war heute draußen. Wetter war herrlich, einiges gefunden, auch für mich neues, Veränderlicher Spaltporling und Dung-Samthäubling mit fast schwarzen Lamellen.
    (...)
    Ganz oben steht 17.3.2014_08. Aber so kann er ja nicht bleiben. Jeder Pilz hat einen Namen verdient. Bei der Aufname bin ich an meine Grenzen gestoßen. Das braune filzige Gestrüpp war mit dem Auge nur als Rost (Fe)
    zu deuten. Das kleine Fraßloch, ich denke dass es eins ist, hatte einen Durchmesser von max. 1,5 mm. Die Unterlage war Kiefer. Leider habe ich vergessen einen Wischtest zu machen, aber ich glaube, mich erinnern zu können, dass der Pilz feucht war.
    Könnte es sein, dass das mal ein Schleimpilz wird?
    VG von Klaus aus Gifhorn


    [hr]
    sorry, habe wohl einen fehler gemacht.
    habe meinen heutigen erfolg ausgeschnitten und einfach eingefügt. leider kommt da jetzt so ein quatsch raus. mache ich nicht wieder.
    klaus aus gamsen

    Einmal editiert, zuletzt von Beorn (17. März 2015 um 20:59)

  • Hallo Klaus,

    schade, aber hier ist etwas schief gegangen, wie du sicher schon bemerkt hast. Auf dem Bild ist eine Erkennung nicht möglich.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hi klaus,

    ich frag mal beim BND nach, was diese Zeichenfolge bedeuten könnte.

    Ach nee, wird wohl nicht klappen, den haben se ja wohl die Messinghähne geklaut und dat ding unter Wasser gesetzt. :D

    So is dat leben. Gruss aus Berlin. Heinz

    Ps.: Messing ist derzeit im Verkauf auch nicht so interessant.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!

    Stimmt, so kann das nicht klappen.
    Du musst die Bilder schon irgendwo hochladen, wo die Software des Forums auch drauf zugreifen kann. Also auf einer konstant verfügbaren Quelle im Netz, idealerweise dem Server dieses Forums. :wink:

    Du kannst Bilder nicht per Copy & Paste von deiner Festplatte hier rein legen, das kann die Software nicht erkennen, bzw. auf dem Weg nicht auf die Daten auf diener festpaltte zugreifen.
    Was dann entsteht ist ein seltsamer Kauderwelsch, den ich oben mal wegeditiert habe (sprengt irgendwie den Forumsrahmen).

    Schade, die Bilder hätte ich gerne gesehen.
    Aber vielleicht kannst du sie ja noch mal normal hochladen, so wie das andere Bild.

    Auf dem ist meiner Ansicht nach kein Schlaimpilz zu sehen, sondern schon ein "richtiger" Pilz (also aus dem Reich Funga, zu dem die Schleimpilze nicht wirklich gehören). Wahrscheinlich ist es ein Lecanoromycet, also eine Flechte, aber sicher bin ich da nicht. Die Anamorphe (Nebenfruchtform) eines Basidiomyceten. zB Arten der Gattung Botryobasidium (Traubenbasidie) können solche Anamorphen bilden.


    LG, pablo.

  • Hallo Heinz,
    also, ich habe die Win-Schere genommen und habe damit nur die acht Pilze, die ich heute geknipst habe im Dateiverzeichnis, wo sie gespeichert waren markiert und gesagt, kopieren.
    Dann habe ich das ganz kleine Verzeichnis einfach hier eingefügt, und es sah sehr gut aus. Man konnte lesen, was ich heute geschossen hatte, keine Bilder oder so, nur eine kleine Kopie meines Verzeichnisses.
    Ich bin davon ausgegangen, dass ich nur Grafik einfüge. Mache ich nicht wieder.
    Jetzt zu dir Pablo,
    ich will versuchen, deinem Wunsch nachzukommen und werde, wenn ich sie auf die schnelle wiederfinde, meine heutigen Fundstücke "richtig" einstellen.
    Ob ich noch alle wiederfinde, hoffe ich, weil ich sie schon in meine große Datei eingefügt habe.
    Es geht los:

    Dung-Samthäubling

    Wilder Hausschwamm

    Violetter Knorpelschichtpilz

    Violettrandige Tramete

    Veränderlicher Spaltporling

    Winterporling

    Einen hast du ja schon gesehen und mit Dank bestimmt, und an den achten kann ich mich jetzt nicht mehr so genau erinnern. War aber keine Erleuchtung, sondern nur um ein Vergleichsfoto mehr zu haben.
    LG
    Klaus aus Gifhorn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus.

    OK, gut daß ich nachgefragt habe. :wink:

    Nr. 1.: keinesfalls ein Samthäubchen oder Glockenschüppling, wenn das die Gattungen Conocybe bzw. Pholiotina bezeichnen soll. Die Arten dieser Gattungen (auch auf Dung wachsende sind nur mikroskopisch bestimmbar) haben keine schwarzen Lamellen, sondern recht hell ockerbraune.
    Dein Fund ist eher ein Düngerling (Gattung: Panaeolus) oder ein Kahlkopf (Gattung: Psilocybe). In beiden Gattungen gibt es mehrere Dungbewohnende Arten, die teils nicht liecht zu unterscheiden sind.

    Nr. 2.: Zu wenig zu erkennen, aber keinesfalls der wilde Hausschwamm (Serpula himantioides). Der wäre ganz anders gefärbt (nicht rötlich) und gehört an Nadelholz.

    Nr. 3.: Wahrscheinlich ein Zystidenrindenpilz der Gattung Peniophora, aber da gibt es noch weitere ähnliche Arten aus weiteren Gattungen. Schwieriges Terrain.
    Der Violette Knorpelschichtpilz (Chondrostereum purpureum) sieht völlig anders aus, farblich und in der Form.

    Nr. 4.:
    Den Namen "Violettrandige" Tramete habe ich noch nie gehört. Kann aber ein Synonym für Schmetterlingstramete sein, genau das zeigst du da nämlich: Trametes versicolor.

    Nr. 5.: Auch nicht. Schizopora paradoxa hat viel gröbere, anders geformte Poren. meist gar nicht als Poren ausgebildet, sondern grob zerschlitzt bis irpicoid.
    Das hier ist einer der zahllosen weißen, resupinaten Porlinge. Erster Schritt wäre da mal zu gucken, wie fein die Poren wirklich sind, dann eine Substratbestimmung, dann mal gucken, wie dick der Pilz ist, ob ein Subikulum vorhanden ist, wie die Ränder aussehen (Rhizomorphen?), ob sich irgendwo ablösende Hutkanten bilden...
    ...bei diesen weißen hast du dann aber immer noch keine Garantie auf eine Bestimmung. Hyphensystem, reaktion der Skeletthyphen mit Lugol und KOH, Sporenform und -Größe, Zystiden vorhanden oder nicht: Das wäre in den meisten Fällen auch noch zu prüfen.

    Sorry.
    Ich wünschte auch manchmal, es wäre einfacher. Ist es aber nicht. :blush:


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    du hast Recht. Nr 1 ist ein Punktiertsporiger Düngerling.
    Folgendes Foto habe ich im letzten Herbst an gleicher Stelle aufgenommen und zwar auf einem rechtswidrig im Wald abgeladenen Rasenhaufen.
    Jetzt erinnere ich mich. Die Pilze vom Herbst haben nicht sehr viel Ähnlichkeit mit denen von heute.
    Feuerschwamm, ok da hast du auch mal wieder Recht.
    Zu Bild 3 muß ich sagen, dass ich den Kiefernstamm von einem alten vergessenen Brennholzhaufen genommen habe, um ihn ins rechte Licht zu setzten und nur die Stirnseite mit der fleischigen Farbe gesehen habe.
    Alles was du ausser der Stirnseite sehen kannst war auf der Unterseite des Stammes und von Oben nicht zu sehen (kein Lichteinfall).
    Daher wohl auch die starke Rötung. Ich bleibe bei meinem Knorpelschichtpilz, ich will auch mal recht haben.
    Mit dem Schmetterling hast du auch Recht, ich war zu schnell.
    Bild 5 ist Neuland für mich, da verlasse ich mich auf dich.
    Was sollen wir alle bloß ohne dich machen.
    Danke
    Klaus aus Gifhorn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!

    Zitat von klausausga pid='20989' dateline='1426631652'


    Was sollen wir alle bloß ohne dich machen.

    Das Gleiche wie jetzt auch. Die Pilze sind ja nicht von mir abhängig (eher andersrum). :wink:
    Wenn ich nicht da bin, dann springt jemand anderes in die Bresche. Es gibt auch hier im Forum genug Leute, auf die man sich verlassen kann, wenn es um Bestimmungen geht.
    Und natürlich ist niemand frei von Fehlern.
    Ich mache welche, auch bei Ingo W, Harry, Veronika oder Wolfgang kommt das mal vor.

    Vielleicht bin ich auch so eine Art Pilzautist, weil ich immer alles ganz genau wissen will. Wenn ich was finde, was mich interessiert, will ich wissen wie es heißt und warum.

    Das ist dann schon ein riesiger Unterschied, ob ich einen eigenen Fund bearbeite, oder hier im Forum nach Bildern versuche, etwas zu erkennen.
    Zuhause habe ich einen Pilz in der Hand, habe die Notizen (gedanklich oder schriftlich) zu den detaillierten Fundumständen, kann Geruch, Geschmack, Biegsamkeit und Haptik der einzelnen Strukturen beurteilen. ich kann mikroskopieren und Chemikalien zur Bestimmung einsetzen.

    Man muss nicht immer das volle Programm fahren, ein Mikroskop habe ich erst seit einiger Zeit, davor bin ich auch makroskopisch vorgegangen.
    Und musste dann in vielen Bereichen eben auf eine Bestimmung verzichten weil es eben gar nicht möglich ist.
    Rißpilze, Faserlinge, 90% aller Rinden- und Schichtpilze und viele mehr: Ohne Mikro - keine Bestimmung.
    Annähern kann man sich, aber die Sicherheit fehlt. Die fehlt dann aber auch mit Mikro noch manchmal.

    Was eben unbedingt dazu gehört:
    Ein gewisser Einblick in die Systematik der gesamten Funga, eine grobe Einteilung in Klassen, Ordnungen und Familien nach makroskopischen Merkmalen. Das bekommt man nicht aus einem 200-Seiten-Pilzbuch.
    Und kann es sich auch nur bedingt im Internet zusammenklauben.
    Pilzkurse sind super (Fortgeschrittenenniveau).
    Literatur ist enorm wichtig. Standardwerke wie Ludwig (Pilzkompendium), Pilze der Schweiz, Großpilze Baden - Württembergs, Gröger (Bestimmungsschlüssel für Röhrlinge und Blätterpilze) geben einen wichtigen Überblick.
    Ganz ins Detail kommt man dann nur noch mit Monographien.
    Willst du Saftlinge bestimmen? Der Boertmann (The Genus Hygrocybe in Europe) ist ein absloutes Muss.
    Korallenpilze? Da führt kein weg an Josef Christan (Gattung Ramaria in Deutschland) vorbei.
    Ritterlinge? Will man da etwas bestimmen können, braucht man sogar im grunde zwei Monographien. Die von Christensen / Heilmann - Clausen und die von Riva.
    Und so weiter.

    Auch dann gibt es immer noch einzelne Fälle, wo man mal stecken bleibt, Pilze die zu keiner beschriebenen Art wirklich passen.
    Aber das ist es eben und das ist es auch, was mich so fasziniert: Mykologie ist kompliziert und spannend. Ein Ende gibt es nicht. Man wird immer Neues entdecken.
    Es wird niemals eine einzelne Person geben, die zB alle Pilze in Europa gesehen hat. Also jede hier vorkommende Art mindestens einmal gefunden und bestimmt hat.
    Wird nicht passieren, dazu ist die Funga zu vielfältig.
    Wie's weltweit aussieht, kannst du dir hochrechnen. :wink:

    In dem Zusammenhang muss ich hier:

    Zitat


    ist ein Punktiertsporiger Düngerling

    davon ausgehen, daß zur Bestimmung auch mikroskopische Merkmale (in dem Fall aus dem Kopf Sporengröße + Ornament sowie Huthaut) abgeklärt wurden, ansonsten kann das ja alles Mögliche sein. :wink:

    Von einem Phellinus war ja nie die Rede. Warum auch? Keiner der hier gezeigten Pilze hat was mit Feuerschwämmen zu tun.

    Serpula rötet nicht, egal wie der liegt und wieviel Licht der hat.
    Das was du als "Wilden Hausschwamm" mal vorbestimmt hattest, könnte zB ganz gut Phlabia radiata (Orangeroter Kammpilz) im verfallsstadium auf einem vertrockneten und abgestorbenen Fruchtkörper von Peniophora quercina (Eichen - Zystidenrindenpilz) sein.
    Könnte. Kann aber auch was anderes sein. Merkmale müsste man wissen.

    Was ich allerdings nicht verstehe:

    Zitat


    Ich bleibe bei meinem Knorpelschichtpilz, ich will auch mal recht haben.

    Warum?
    Es geht doch nicht ums "recht haben", sondern darum was für ein Pilz das ist. Wieso solltest du also etwas als Knorpelschichtpilz bezeichnen wollen, was ganz offensichtlich keiner ist? :confused:

    Ich würde gerne weitere Alternativen und Tips zu Bestimmungen der Funde geben, aber dazu fehlt einfach zu viel.
    Du hast da sicher hübsche und interessante Arten gefunden, aber es reicht einfach nicht an Angaben und merkmalen, um zu einer Bstimmung zu kommen.


    LG, pablo.