Aprilrötling?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 11.510 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Mai 2015 um 21:41) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    ich habe heute in einem Fichten, Buchen Mischwald folgenden Pilz gefunden:
    Stiel und Lamellen weiß, Hut braun Durchmesser ca. 6 cm.
    Stiel längsfaserig und hohl, Geruch leicht unangenehm.

    Kann das ein Aprilrötling ([size=2]Entoloma clypeatum var. aprile) sein?[/size]

    [size=2]Ich freue mich auf Eure Einschätzung.[/size]


    [size=2]Herzliche Grüße JoBi[/size]

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  • Hallo Dieter,

    es ist nicht auszuschließen, dass unter dem Moos Holz lag an dem er gewachsen ist. Leider habe ich nicht nach unten gegraben um das heraus zu bekommen.
    Meines Erachtens sind die Lamellen nicht gesägt.

    Hallo Thomas,

    der Holzrübling ist keine schlechte Idee. Allerdings waren die Pilze nicht risspilzartig aufgerissen. Daher bin ich mir da nicht so ganz sicher.

    Viele Grüße
    JoBi

  • Hallo
    Der wird schon auf vergrabenem Holz wachsen. Ganz typisch ist für das Breitblatt die dünne Hutschicht, also fast nur Lamellen und Huthaut!

  • Hallo zusammen,

    ich habe nun in all meinen Pilzbüchern nochmals genauer den Breitblättrigen Samtrübling angeschaut und denke Ihr habt das sehr gut getroffen. Mi Ausnahme, dass die von mir gefundenen Pilze zum Rand hin nicht gerissen sind stimmt alles überein.

    Obgleich die Ähnlichkeit zum Aprilrötling dennoch gegeben ist. Der tritt laut Krieglsteiner aber eher im Laubwald auf. Bei meinem Fundort waren zwar Buchen in der Nähe, der Standort war aber direkt am Fuße einer Fichte.

    Herzlichen Dank für Eure Unterstützung!

    Viele Grüße JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Naja, eine gewisse Ähnlichkeit ist schon da zwischen verschiedenen Rötlingen und dem Breitblatt (Megacollybia platyphylla). Alelrdings wachsen die hier in Frage kommenden Rötlinge (gibt mindestens 3 Arten, die makroskopisch kaum von Entoloma clypeatum zu unterscheiden sind), niemals an Holz und sind halt Dunkelsporer (braun mit Rosaton).

    Die aufreißende Huthaut beim Breitblatt ist für die bestimmung nicht relevant. Das passiert wie bei vielen Pilzen je nach Witterung, ebenso oft fehlt das auch.


    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die wertvollen Beiträge.

    Pablos Argument mit Rosa und Weißsporer ist schon schlagend in Bezug auf meine erste Vermutung Aprilrötling. Auch der Hinweis, dass die aufreißende Huthaut beim Breitblatt nicht relevant ist war für mich sehr hilfreich.

    Der Buchenwaldwasserfuß hat zwar auch weiße Sporen allerdings waren die von mir gefundenen Exemplare mit 6 cm doch etwas groß und vor allem haben sie keine dichtstehenden Lamellen und das Fleisch war nicht sonderlich zerbrechlich.


    VG und noch einen schönen Sonntag
    JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Dieter hat schon recht, Hydropus subalpinus kann durchaus recht groß werden. Ich hatte es neulich bei einer adneren Diskussion selbst erst nicht geglaubt (habe die Art nie über ~5cm Hutbreite gefunden), aber nach LIteratur sind da auch bis zu 8cm drin.

    Trotzdem glaube ich hier weiterhin an Megacollybia: Der weit aufgeschirmte Hut will nicht so recht passen, meine ich. Ist nicht leicht zu erklären, da bildet man sich so ein Raster für den Habitus, orientiert an diversen eigenen Funden. Und da passt es nicht zu Hydropus.


    LG, Pablo.

  • Hallo nochmal,
    schau mal - ist das vielleicht Dein Schwammerl:
    (der ist übrigens so nass weil ich ihm noch für's Foto schnell aus dem Waschwasser gezogen hab ;)
    Vergleiche nochma die Lamellen, die sind so ausgefranzt - schau mal dein Bild an...






    Grias Di
    Dieter

  • Hallo Dieter
    Das sind zwar keine Speisepilze, aber essen kann man die wohl trotzdem. Wie werden die denn zubereitet? Suppenpilz oder....?

  • Hallo Uwe,
    sind das keine Speisepilze? Oh oh - die ess ich schon immer ;)
    Wie immer keine Essensfreigabe natürlich über Forum...
    Ja Suppe ist gut - aber heute waren sie in den Mischpilzen einfach mit drin.
    Ich mag die weil die sehr selten wurmig sind, und biss haben.
    Geschmacklich darf man aber nicht all zu viel erwarten.
    Guck da hab ich die Schwammerln drin:
    http://www.nocrotec.com/Schwammer/2015-05-15/2015-05-15.htm
    Beste Grüße
    Dieter

  • Hallo Dieter,

    vielen Dank für Deine tollen Bilder.
    In der Tat sehen sie meinem Fund sehr ähnlich.
    Nur bei den Lamellen bin ich mir nicht ganz sicher. Ich finde meine sind nicht so ausgefranzt. Aber das ist anhand der Bilder nur schwierig zu unterscheiden.

    VG JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jobi!

    versuch mal die Unterschiede in der Hutform zwischen deinem Fund und dem von Dieter gezeigten Exemplar zu erkennen und zu beschreiben. Vielleicht kannst du es besser als ich, aber ein Unterschied ist schon irgendwie da.
    Ich glaube mit beiden Pilzen in der Hand ist es einfacher zu erzählen und auch zu begreifen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    ich finde bei meinem Fund sind die Lamellen nicht ganz so stark ausgefranst / gesägt und zum Hutrand hin etwas homogener und nicht so verzweigt.
    Vielleicht haben die Pilze von Dieter auch nur etwas in der Waschmaschine gelitten.... :D

    VG JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Was ich meine, hat in dem Fall wenig mit den lamellen zu tun. Es geht um die Form, vor allem die der Oberseite. Ich müsste das jetzt eigentlich zeichnen, damit es begreiflich wird...

    Oder du stellst dir einen Teller vor. Einen flachen Teller, bei em aber der Rand etwas hochgebogen ist, damit das Steak nicht runterrutscht. In der Mitte des Tellers ist noch ein Knubbel, wo immer der auch herkommt. Das ist dein Pilz.

    Dann klingelt das Telefon.
    Könnte was wichtiges sein, aber: Steak, Kartoffeln und Wasserfuß - Soße sind gerade heiß.
    Während du kurz rangehst, soll das nicht auskühlen. Also nimmst du den Deckel vom kartoffeltopf. Würde man den Umdrehen, wäre der in der Form dem Teller nicht unähnlich. Aber der Knubbel ist halt an der Konvexen Seite (also der Oberseite des Deckels). Und so rum sind die Ränder des Topfdeckels dann etwas heruntergebogen, damit die in die Fassung des Topfes passen und die Hitze darin festhalten.

    Nun sollen sie aber die Wärme des Essens halten, und praktischerweise passt der runtergebogene Rand des Topfdeckels genau auf den Steakteller.
    Und Dieters Pilz (also der Buchenwald - Wasserfuß) ist der Deckel.

    Das funktioniert aber leider nur bei voll aufgeschirmten Pilzen, bei jungen Pilzen ist auch der Hut vom Breitblatt ein Topfdeckel. :wink:


    LG, Pablo.

  • Hallo
    Man darf auch hier nicht vergessen, das Breitblatt kann auch ein kleiner Verwandlungskünstler sein. Der kommt nicht immer so daher wie in den Pilzbüchern. Bei uns ist der Pilz nicht selten. So wie der Pilz sich nach oben biegt, ist das schon passend für ein Breitblatt. Auch die mit großem Graben angewachsenen Lamellen passen.

  • Hallo zusammen,

    das Topfdeckel Beispiel ist klasse.
    Stellt sich mir nur die Frage ob der Pilz von Dieter voll aufgeschirmt war. Bei meinem war das vermutlich der Fall.

    VG und einen schönen Rest Sonntag
    JoBi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    :wink:

    Jedenfalls habe ich noch keinen Wasserfuß mit hochgebogenem Hutrand gesehen. Ich glaube, die bleiben immer ein wenig konvex, wie eine ganz flache Glocke.


    LG, pablo.