Erster Urlaubstag

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 6.607 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. Juni 2015 um 09:38) ist von ThomasL.

  • So, erster Urlaubstag und anhaltender Regen. Wäre früher frustierend gewesen, aber jetzt stimmte es mich richtig froh - endlich ausreichend Wasser, da sollte es bald auch mehr an Pilzen geben.

    Hier mal ein paar Impression von einer kurzen Wanderung im Regen, mit einigen wenigen Pilzfunden (ein Baumpilz versuche ich noch zu bestimmen, der landet in einem anderen Thread):

    Bild 1a,b,c,d Dachpilz, Pluteus spec., vermutlich PLUTEUS CERVINUS

    Bild 2a,b Schuppiger Saegeblaettling (NEOLENTINUS
    LEPIDEUS) Im Moment neben den Dachpilzen hier die häufigste Art und offensichtlich auch geschmacklich gut - wenn man eine Nacktschnecke ist:

    Bild 3: Etwas was man immer sehr gerne sieht und bei regnerischen Wetter im besuchten Waldstück regelmäßig antrifft.
    Feuersalamander (Salamandra salamandra), der wollte sich nicht auf seine abschreckende Wirkung und giftiges Sekret verlassen und verschwand unter dem Baumstamm bevor ich eine Nahaufnahme machen konnte. Feigling ;-):


    Bild 4: Leider gab es auch etwas, dass man nicht gerne sieht. Dafür aber leider immer öfter. Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzia). Wer Kinder hat, sollte sie mit dieser Art vertraut machen - aber auf keinen Fall berühren, hochgradig phototoxisch:

    Zum Schluss gab es dann noch einen Champion (Agaricus spec), den stelle ich aber im Bestimmungsthread ein.


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    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (1. Juni 2015 um 22:58)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Bei dem Dachpilz hast du wahrscheinlich recht (wenn er an Laubholz wuchs). Sieht allerdings ein wenig lütt und etwas grauhütig und der Stiel recht wenig braun befasert aus. Aber auch das alles kann P. cervinus schon auch, darum...

    Der Riesen - Bärenklau fällt mir auch vermehrt auf. Komische Pflanze. Irgendwie mag ich den nicht. Und das Auffällige dabei: In Gegenden, wo viel mit Fungi-, Insekti- und Pestiziden rumgestümpert wird (bei meinen Eltern im Kaiserstuhl zB), da gedeiht der umso prächtiger.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    danke für Deine Einschätzung des Dachpilzes. Er wuchs allerdings auf einem Fichtenstumpf, zumindest laut meiner Literatur schliesst das aber CERVINUS nicht aus - ist dies korrekt? Ich hatte auch PLUTEUS POUZARIANUS (Nadelholzdachpilz) in Erwägung gezogen (u.a. wegen dem Substrat) allerdings konnte ich erst schwach Rettich riechen und dann hatte ich mehr den Eindruck "Kartoffelkeller" (vorbelastet), Laut der "1700 Pilze" Beschreibung würde POUZARIANUS aber nicht nach Rettich riechen. Das Exemplar, dass ich im Fundbericht Franken abgebildet hatte, roch kräftiger nach Rettich. Allerdings war der Fund auch gestern auch ziemlich voll Wasser gesogen.

    Der Riesenbärenklau gehört bei uns einfach nicht hin und ist darüber hinaus auch recht gefährlich. Ob es einen Einfluß von Pflanzenschutzmitteln auf die Verbreitung und / oder "Durchsetzungsfähigkeit" gibt, weis ich allerdings nicht. Letzteres könnte ich mir gut vorstellen. Bei uns hier wächst leider auch einer direkt am Bach, der muss vor der Blüte weg, weil sich der Bärenklau ü.a. über Fließgewässer ausbreitet.
    Am häufigsten habe ich ihn bisser an Bahnstrecken gesehen, ich vermute dass er sich hier über die vorbeifahrenden Züge weiterverbreitet - ist aber nur wilde Spekulation.


    Heute war ich bei Dir in der Ecke, im Luisenpark, eine Menge Störche aber leider nicht ein einziger Pilz ;(

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    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (2. Juni 2015 um 19:46)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Luisenpark?
    Da war ich zwei Mal drin, habe dann beschlossen, daß der Eintritt sich einfach nicht lohnt. Stadtchampis und ein paar Eichenfilzröhrlinge hatte ich gefunden, sowie ein paar Wulstige lackporlinge.
    Vielleicht irgendwann mal im Winter, wenn eh nichts los ist. Aber generell ist sogar der Mannheimer Friedhof besser zum Pilze gucken.

    Zu dem Dachpilz hast du's richtig zusammengefasst: Geruch sollte bei P. pouzarianus nicht auffallend sein. Aber ich finde das schwer zu beurteilen, weil ich den eben erst einmal untersucht habe. An Nadelholz kommt auch noch der Frühe Dachpilz (Pluteus primus) vor, der sich ebenfalls nur mikroskopisch sicher trennen lässt.
    Muss man ja aber nicht immer genau, kann man auch mal sagen: Gehört in die Gruppe um Pluteus cervinus. :wink:


    LG, Pablo.

  • Luisenpark war auch eher der Wunsch meiner Tochter:D. Ich wäre in der Ecke lieber mal auf den Kühkopf. Natur ist mir immer lieber als Parks. Wobei ich letztere auch ab- und an gerne Besuche, da dort oft viel Anschauungsmaterial für Gattungskunde bei Pflanzen zu finden ist. Gerade die Arten die als Notnahrung weltweit vorkommen, interessieren mich da immer.

    Mit Gruppe um Pluteus cervinus kann ich denke ich gut leben, mehr ist Makroskopisch wohl sowieso nicht sicher drin.
    Ich hatte die Information im 1700 Pilze so verstanden, dass auch Pluteus primus nicht nach Rettich riecht.

    Hier mal noch ein paar Exemplare aus der Gruppe um Pluteus cervinus von heute. Alle Funde aus dem Odenwald:

    Bild 1a,b, an Buche daher wohl wirklich
    CERVINUS:

    Und hier noch einer an Nadelholz:
    Bild 2a,b:

    Beide mit deutlichem Rettichgeruch, durften aber stehenbleiben daher mit Restunsicherheit bei der Merkmalsprüfung.
    Gab sogar noch einen weiteren, aber ich denke mit Dachpilzen langt es hier erstmal.:P

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    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (3. Juni 2015 um 16:54)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Ich denke, daß mit dem rettich - geruch stimmt schon. Der sollte eigentlich nur bei P. cervinus vorkommen. Aber: Auch den fand ich schon ohne Rettichgeruch und an Nadelholz. Das ist halt eine verzwickte Gruppe, im Zweifel verlasse ich mich dann eher auf mein Mikroskop als auf meine Rauchernase. :wink:
    Falls du den zu Speisezwecken sammeln magst: Keine Art aus der Gruppe ist giftig. Ein paar andere Dachpilze schon, man sollte achtgeben, daß man zB keinen Pluteus salicinus (Grauer Dachpilz) einsammelt.
    Ich mag den Geschmack nicht, aber das ist individuell, da mag ich niemandem reinreden.

    Parks und Friedhöfe sind schon klasse. Aber dann muss da auch die Ökologie stimmen. Letzten herbst war ich in Dresden im Großen Garten: Ein wunderbarer Ort, voller Pilze, Natur, Kunst und auch in großen Bereichen nicht völlig überlaufen.
    Eine vergleichbare Anlage gibt es in Mannheim leider nicht.
    Auch den Schlossgarten in Karlsruhe zB finde ich viel schöner als jede Mannheimer Anlage. Dafür sind die Landschaften mit Flugsanddünen hier in der Umgebung ziemlich einmalig. Bis auf die Mainzer Sande findet sich kaum was Vergleichbares in Deutschland.


    LG, Pablo.

  • Z.z. sammle ich die noch nicht (die heute durften daher auch alle stehenbleiben). Eventuell werde ich aber aus Neugier mal einen probieren.

    Danke für die Parktips, nach Dresden komme ich bestimmt mal wieder, ob ich jemals nach Karlsruhe komme, weis ich nicht. Für Friedhöfe kann ich mich allerdings eher nicht begeistern:D, obwohl es da sicher viel zu entdecken gibt.

    Mein Lieblingspark ist immer noch der Park Eulbach. Nicht zuviele Menschen und viel alter Baumbestand (alte Buchen und Eichen). Da gibt es auch immer wieder "neue" Arten zu entdecken und da es dort auch Wildgehege und im Frühjahr Kröten gibt, lässt sich mein Sohn auch immer für einen Ausflug dorthin begeistern.
    Das mit den Flugsanddünnen hört sich sehr interessant an. Schade, dass es doch immer ein ganzes Stück zu fahren ist. Hast Du dazu mal ein Link mit mehr Informationen?

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    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (3. Juni 2015 um 22:51)

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Es gibt einige so sandige Stellen in der nördlichen Oberrheinebene, verteilt zwischen Karlsruhe und Mainz. In der Ecke um Mannheim sind recht bekannt: Viernheimer Heide / Glockenbuckel, Dossenwald / Hirschacker, Sandhhauser Dünen. Sandige, meist ziemlich trockene Areale, meist umgeben von Kiefern und Kiefern- Mischwäldern.
    Interessant sind auch immer die vielen kleineren, unbekannten Stellen dieser Art, die zwischendrin irgendwo in den Wäldern versteckt sind und nicht als NSG ausgezeichnet sind und damit viel weniger überlaufen und natürlicher daherkommen.

    Drei Bilder solcher Landschaften kann ich mal hier parken:



    Die Pilze da sind - naja - oft etwas speziell. Klar findet man da auch fuderweise Schmierröhrlinge (Suillus luteus, Suillus granulatus & Suillus collinitus) und haufenweise Edelreizker (Lactarius deliciosus, Lactarius quieticolor & Lactarius semisanguifluus), aber mein Fokus liegt meist auf der Vielfalt an Rötlingen, Nabelingen, Adermooslingen, Schirmlingen, Keulchen; Bauchpilze natürlich wie zB Stielboviste und Erdsterne; in den Kiefernwäldern ringsum manch sonderbarer Baumpilz und einige interessante Ritterlinge...
    Und ganz viel, was ich ncoh nicht entdeckt habe.


    LG, pablo.