In einem Park mit Eichen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 4.981 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juni 2015 um 19:02) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    vorgestern habe ich in München in einem Park mit alten Eichen ein paar Pilze fotografiert (leider nur mit Handy, entschuldigt die miserable Qualität, war auch das erste Mal, dass ich Pilze mit dem Handy abgelichtet habe), bei denen ich eure Hilfe bräuchte.

    Die ganze Wiese stand voll mit Risspilzen, die ich nicht näher einsortiert habe. Und ein paar kleine Flockenstielige Hexenröhrlinge spitzelten auch schon aus dem Boden.

    Aber diese hier bereiten mir Mühe:

    Vom Habitus her, und auch vom Geruch, dachte ich an einen Risspilz. Aber ich kenne keinen, der so quietschorange aussieht. In Natura war die Farbe eher noch kräftiger, als sie auf dem Foto rüberkommt. Bei der Suche stieß ich dann auf den Orangeroten Träuschling, den ich aus eigener Anschauung aber nicht kenne. Der Geruch würde auch nicht passen, sonst aber mE schon ganz gut.

    Sporenpulver haben alle Pilze, die ich vorgestern gesammelt habe, nicht so freudig abgegeben. Hier konnte man immerhin erahnen, dass es eher dunkel als hell ist. Aber ob kaffeebraun, braunviolett, rost, sonstwie - das ging nicht wirklich. Und an mein Mikroskop kann ich mich auch gerade nicht gut ranbuddeln.

    Hat von euch jemand eine Idee?

    Dann Kandidat 2:

    Der roch wie ein Mairitterling, und stand auch an einer Stelle, an der im Mai "ordentliche" weiße Mairitterlinge standen.

    Die Varietät mit dem braunen Hut habe ich noch nie selbst gesehen, aber so vom Allgemeinen her (dichte weiße Lamellen, ausgebuchtet angewachsen, weißer Stiel, insgesamt ein recht fester, kompakter Pilz, Sporen auch nur wenige abgegeben, aber weißlich) passt das Meiste mE schon, aber der Hut will mir nicht gefallen. Zumindest auf den Fotos, die ihr hier gezeigt habt von den braunen Mairitterlingen sieht die Huthaut irgendwie anders aus. Nicht so radial strukturiert - hmm, weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll.

    Was könnte es sonst sein?

    Pablo, du meintest ja, für dich würden viele Pilze so riechen wie der Mairitterling. Für mich bisher noch gar kein anderer. Aber vielleicht ist es ja doch einer davon?

    Und dann habe ich noch einen, wo ich gar keine Idee habe:

    Der hat leider an Sporen überhaupt nichts rausgerückt.

    Geruch war unauffällig.

    Irgendeine Idee?


    Falls ihr noch Angaben braucht zu einem der Pilze, die ich vielleicht noch weiß oder an den 2 Tage alten Pilzen nachschauen kann, sagt Bescheid.

    Schon mal tausend Dank!
    Liebe Grüße, Sabine

    Einmal editiert, zuletzt von huehnchen69 (25. Juni 2015 um 13:56)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sabine!

    1 & 3 sind wahrscheinlich beides Rißpilze.
    Nummer 3 ist irgendwie verwachsen, da liegt eine Störung vor. Eventuell ist so ein Fund nicht mal mnehr mikroskopisch bestimmbar.
    Nummer 1 ist eben eine der deutlich rötenden Arten. Auch da wirds schwierig werden. Für Inocybe erubescens (Ziegelroter Rißpilz) ist der etwas schlank. Aber in Frage könnten diverse Arten aus der Gruppe um >Inocybe whitei< und aus der um >Inocybe godeyi< kommen.
    Aber hier wie bei allen Arten dieser Gattung: Ohne mikroskopische Untersuchung und ohne Ditte Bandini zu fragen würde ich persönlich es bei "Inocybe sp." belassen. :wink:

    Nummer 2 gefällt mir genauso wenig für einen Maipilz wie dir.
    Du hast das sehr gut beobachtet: Die Huthaut sieht anders aus. Du kannst den Pilz ja mal durchschneiden um zu gucken, wie breit die Lamellen und wie breit das Hutfleisch ist.
    Vom Aussehen hätte ich da sporntan an einen Rötling gedacht, aber wenn das Spp weiß ist, dann kann es das schon mal nicht sein.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    danke für deine Ideen.

    Gut zu wissen, dass es auch so quietschorange Risspilze gibt. Die halte ich dann für wahrscheinlich.

    Bei Nr. 3 hätte ich ja gedacht, dass die sehr charakteristisch sind, mit dem genatterten Hut und dem dunkel verfärbten Stielabschnitt. Schade.

    Bei Nr. 2 war der Hut schon ziemlich fleischig-fest. Vielleicht 2/3 Hut und 1/3 Lamellen. Nicht mal ansatzweise wie beim Breitblattrübling.

    Beste Grüße.
    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sabine!

    Du hast recht, ein Breitblatt ist das auf keinen Fall.
    Ansonsten fällt mir nichts vernünftiges ein, wenn die Hutbreite nicht unter 5 cm lag...


    LG, Pablo.

  • Hallo Sabine,

    die 2 ist für mich ein Rötelritterling (Lepista). Da kannst du ja mal gucken, es sollte einige Arten geben, die in Frage kommen. Mir gefällt von der Optik her zum Beispiel L. ricekii (Scharfer Rötelritterling) ganz gut.

    3 ist wahrscheinlich ein Breitblatt. Genau solche halb-ausgebildeten Formen kommen wahrscheinlich öfter vor, hier mal 2 Beispiele aus dem Nachbarforum:
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-zu…ingerhut-verpel
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-ve…eine-verpel-ist

    Viele Grüße,
    Emil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Emil!

    Lepista könnte eine ganz heiße Spur sein, gute Idee.
    Lepista ricekii hat sich mir persönlich noch nicht vorgestellt, da kann ich wenig zu sagen. Aber Lepista sordida (Schmutziger Rötelritterling) könnte da fsat auch hinkommen.

    An ein Breitblatt beim anderen mag ich nicht so recht glauben.
    Auch bei den verwachsenen Hüten von Jan - Arne und Christoph sind zwar Runzeln, aber keinerlei Schuppen zu sehen. Die Hüte hier sind eindeutig geschuppt. Wachstumsstörungen kommen ja bei so ziemlich allen Arten vor. Aber daß eine Art mit normalerweise glatten Hüten dadurch faserschuppige entwickelt, halte ich für unwahrscheinlich.


    LG, Pablo.