In 5 Monaten ist Weihnachten

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 6.193 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Juli 2015 um 21:25) ist von klausausga.

  • Hallo, zusammen,
    bei meiner heutigen Exkursion habe ich, trotz der immer noch grossen Trockenheit in unseren Wäldern, einige Funde gemacht, die ich nicht einwandfrei einordnen kann.
    Ich war in einer Weihnachtsbaumplantage und fand folgende Pilze, die ich nachfolgend einstelle und vorläufig benannt habe.
    Die beiden letzten Fotos zeigen den gleichen Pilz, der leider nur als einziges Exemplar zu finden war.
    Wenn ihr mit helft, die Findlinge zu benennen, bin ich sehr dankbar.
    Viele Grüße von Klaus aus Gifhorn

    Eichenwirrling_oder

    Geradrandiger Rötling

    Langstieliger Risspilz

  • Hallo Klaus !
    wenn Du Nr.1 in einer Weihnachtsbaumplantage gefunden hast denke ich Richtung Tannenblättling (Gloeophyllum abietinum )
    allerdings bin ich mangels Eigenfunden etwas außer Übung bei der Pilzbestimmung die schon lange anhaltende Trockenheit fordert halt Ihren Tribut .....
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!

    Zum ersten kann ich gar nichts sagen, ohne die ungefähre Größe und das Substrat zu kennen. Wenn du noch ein Übersichtsbild hast, auf dem man mehr von dem Stamm sieht, schlägst du eventuell beide Fliegen mit einer Klappe: Größe der Fruchtkörper in Relation zum Substrat, das hilft dem Betrachter weiter und das Holz lässt sich vielleicht auch zuordnen.

    Rötlinge und Rißpilze sind bis auf wenige Ausnahmen nicht makroskopisch bestimmbar.
    Wenn der zweite denn ein Rötling ist: Hast du den mal absporen lassen?
    Ansonsten bleibt dir da nichts anderes übrig, als die beiden einmal "unbestimmter Rötling" und beim anderen "unbestimmter Rißpilz" zu nennen. Ich weiß, daß da viele Internetseiten und auch Bücher ein falsches Bild der Realität vermitteln. Da werden Makrobilder gezeigt, dazu makroskopische Beschreibungen geliefert, bei denen die Variationsbreite der Arten nicht berücksichtigt wird. Ebensowenig die Variationsbreiten anderer Arten. die dann eben genau so aussehen können.
    Es ist bitter für viele Pilzfreunde, aber es ist die Realität: Kein Mikro = Keine Bestimmung bei Rißpilzen und Rötlingen. Betrifft auch viele andere Gattungen, aber wo wir die beiden hier gerade haben...


    LG, Pablo.

  • hallo harry, hallo pablo,
    danke für euer schnelles eingreifen!
    zu bild 1
    der pilz, der aus der rinde herauswächst und noch nicht wie ein richtiger pilz aussieht kommt an mehreren stellen, nicht nur aus der rinde, sondern auch aus den sägeschnittstellen, des ca. 1m langen eichenstammendes, das am schonungsrand, also am zaun abgelegt wurde, vor. der abgebrochene teil, der mit abstand großte pilz, ließ sich mit mittlerer kraftanstrengung abbrechen und die unterseite ist schon sehr gut zu sehen. die oberfläche sieht ungefähr so aus, wie der wohl noch nicht fertige fruchtkörper, der sich nicht trocken, sondern leicht elastisch und feucht anfühlte. größe des abgebrochenen teils: ca. 5-7 cm.
    zuerst dachte ich an einen steineichenfeuerschwamm oder eine mir nicht bekannte tramete.
    ich hoffe, dass ich das, was ich weiss, vollständig wiedergegeben habe.
    zum geruch kann ich nichts sagen, weil ich nicht mehr riechen kann.
    gruss klaus

  • Hallo Klaus,

    is wohl wahr, in 5 Monaten ist Weihnachten. Hier ein kleiner Vorgeschmack.:)

    Weihnachten.

    Ich werd wie jedes Jahr in die Natur gehen und nach Winterpilzen Ausschau halten. Muss allerdings gestehen, das ich noch nie in einer Weihnachtsbaumplantage auf die Pirsch gegangen bin.

    Zu deinen vorgestellten Pilzen möchte ich nur sagen, da der Risspilz wohl schon einer zu sein scheint. Aber das ist nun fürwahr nicht mein Ding diese Art zu bestimmen.

    LG. Heinz

  • hallo heinz,
    hast du gut drauf, das aufnehmen von pilzen. wunderbare aufnahmen.
    das bekommt man nur hin, wenn man auch mal auf dem bauch liegt. ich kenne das. habe seit einem jahr ein wunderbares neues stativ! damit muss man nicht immer auf den bauch. ich verwende einen kleinen pappobstkorb, so wie früher die spahnkörbe. wenn man alle gegebenen längen des korbes ausnutzt und den korb auch noch verschiebt oder verdreht, hat man eine feste auflage für fast alle gegebenheiten. für fotos ab einem halben meter, oder mehr, vom erdboden, verwende ich einen ast oder einen stock, der schnell überall zu finden ist. so lässt sich zumindest das wackeln in der horizontalen schon mal vermeiden. bei mehreren aufnahmen wird dann ein bild schon zu gebrauchen sein.
    um die hose beim knieen nicht zu verschmutzen, habe ich immer eine stoffeinkaufstasche im korb. sie eignet sich sehr gut als unterlage, wiegt fast nichts, lässt sich waschen und kann auch, genau wie der korb, bei überraschendem massenfund als transportmittel genutzt werden.
    also, schöne fotos.
    gruss klaus

  • Da das Substrat Eiche ist, würde ich mal auf den Eichenwirrling (Daedalea quercina) tippen. Ich kenne den selbst allerdings nur "älter" und anders gefärbt aber das Substrat und die lamellenähnlichen Poren deuten zumindest in diese Richtung.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (23. Juli 2015 um 09:19)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Klaus!

    Einen jungen Eichenwirrling möchte ich nicht ausschließen.
    Allerdings kenne ich junge Fruchtkörper da etwas anders: Mit dickeren Porenwänden und dann eben auch gröberen Poren (/Lamellen) im vergleich zur Gesamtgröße der Fruchtkörper. Aber das kann sicher auch variieren.
    Die Alternative wären hier junge Fruchtkörper von Buckeltrameten (Trametes gibbosa), die in dem Alter ein sehr ähnliches Hymenophor aufweisen können, auch auf Eiche wachsen und jung auch gerne solche Farben zeigen. Besonders in den Sommermonaten.


    LG, Pablo.

  • Mit jungen Exemplaren habe ich leider bisher keine Erfahrung sammeln können.

    Klaus, vielleicht kommst Du da ja in ein paar Wochen nochmal vorbei. Es scheinen noch einige Fruchtkörper übrig zu sein, die könnte man sich dann im fortgeschrittenen Entwicklungszustand nochmal anschauen.
    Wäre interessant.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ohne jetzt sagen zu wollen "Das ist..." zeige ich mal noch zwei Bilder vom letzten Jahr.
    Trametes gibbosa in jung an Eichenstumpf:

    Am selben Eichenstumpf ein paar Wochen später:

    Da ist es also durchaus sinnvoll, sich die Entwicklung anzusehen. Wie Thomas schreibt, so ist es am besten. Bei so jungen Fruchtkörpern sind die Merkmale eben bisweilen verwirrend.


    LG, Pablo.

  • Danke allen freundlichen Helfern!
    Ich habe das Prachtstück, dank eurer Hilfe, bereits archiviert. Werde aber, wie vorgeschlagen, den Eichenstamm bestimmt noch mal besuchen. Danke.
    Weil ihr so nett seid, habe ich gleich wieder ein Problem, das ich jetzt gleich hier einstelle. Könnte bestimmt auch interessant sei, auch für Zoolgen!
    Grüße von Klaus aus Gifhorn