Pilze aus dem Berchtesgardener Land - Zweite Augustwoche

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 6.625 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. August 2015 um 12:23) ist von ThomasL.

  • Und hier nun die Funde aus der zweiten Augustwoche. Auch hier bin ich mit der Bewertung selbst noch nicht ganz durch, poste aber trotzdem schonmal.
    Alle Fund sind aus Mischwald mit Kalkboden in einer Höhe zwischen 660 und 800m.

    Bild 1a,b Lackporling (verm. flacher):

    Bild 2a,b mutmaßlich Löwengelber Porling:

    Bild 3a,b Dachpilz (event. Rehbrauner?)

    Bild 4a,b,c mutm. Breitblättriger Holzrübling (??? - hohler Stiel?)

    Bild 5a,b Wurzelnder Schleimrübling (war recht häufig anzutreffen):

    Bild 6 Lungenseitlinge an Buche, leider überständig:

    Bild 7 Porling, leider ohne weitere Details:

    Bild 8:

    Bild 9 - event. Vogelnestwurz:

    Bild 10a,b,c mutm. Mehlräslinge:

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (20. August 2015 um 23:37)

  • Hallo Thomas,

    jetzt scheinen ja überall Pilze zu wachsen:agree: außer bei mir:angry:.

    Danke das Du mich erinnerst wie die aussehen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Der Stielporling sollte an einem Ast gewachsen sein. Wenn der auf Erde wuchs, wird's komplizierter, aber an Holz passt deine Bestimmung.
    Bei dem Dachpilz (3) musst du die Lamellen und das Substrat beachten: Die Lamellenschneiden sind dunkelbraun bis schwarz gezähnelt (auf dem Bild gut erkennbar). Mit dem merkmal gibt es zwei Dachpilzarten. Eine hat einen wollig - schuppigen Hut und Stiel und wächst fast nur auf Laubholz. Die andere hat einen Hut und Stiel wie der Rehbraune und wächst fast nur an Nadelholz. Vom Gesamteindruck her ist deins die Nadelholzart: Schwarzschneidiger Dachpilz (Pluteus nigrofloccosus).
    7 sieht wie ein Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) aus.
    8 sind FomFoms
    Sonst: Alles richtig. :agree:


    LG, pablo.

  • Zitat

    Der Stielporling sollte an einem Ast gewachsen sein. Wenn der auf Erde wuchs, wird's komplizierter, aber an Holz passt deine Bestimmung.


    Passt, ist auf dem Bild leider nicht zu erkennen aber unter dem Laub ist ein dicker Ast verborgen.

    Zitat

    Bei dem Dachpilz (3) musst du die Lamellen und das Substrat beachten: Die Lamellenschneiden sind dunkelbraun bis schwarz gezähnelt (auf dem Bild gut erkennbar). Mit dem merkmal gibt es zwei Dachpilzarten. Eine hat einen wollig - schuppigen Hut und Stiel und wächst fast nur auf Laubholz. Die andere hat einen Hut und Stiel wie der Rehbraune und wächst fast nur an Nadelholz. Vom Gesamteindruck her ist deins die Nadelholzart: Schwarzschneidiger Dachpilz (Pluteus nigrofloccosus).


    Muss gestehen, dass ich hier meine Hausaufgaben noch nicht gemacht hatte. Irgendwie hat man im Urlaub noch weniger Zeit als sonst und wenn dann Zeit ist gehe ich den Wald ;)
    Vielen Dank! Mit diesen Arten werde ich mal näher auseinandersetzen, da sie gerade in solche pilzarmen Zeiten doch recht häufig zu finden sind.

    Zitat

    7 sieht wie ein Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) aus.

    Wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Die wenigen Funde die ich da bisher hatte waren eher gelblich und nicht so intensiv rot.

    Zitat


    8 sind FomFoms


    Ups, da hatte ich die Beschriftung doch glatt vergessen. Ich hatte die auch vermutet war mir aber nicht sicher. Obwohl das die erste "Baumpilzart" war die ich bestimmen konnte (vom Survival) gibt es bis heute immer wieder Fälle (wie hier) wo ich mir ohne Schnittbild nicht wirklich sicher bin. Ist das bei Dir Erfahrung (wie ich vermute) oder sind die möglichen Doppelgänger einfach zu unterschiedlich (mit Feuerschwämmen oder Lackporlingen würde ich ihn wohl auch nicht mehr verwechseln). Mögliche Ausnahme, alte Graue Feuerschwämme, die habe ich noch nicht gefunden (oder nicht bestimmt).

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Ich tendiere dazu, den Grauen Feuerschwamm (Phellinus trivialis) und den Weiden - Feuerschwamm (Phellinus igniarius) als eine art zu betrachten. Beide sind strikt an Weide gebunden, die morphologischen Unterschiede gehen gerne mal innerhalb einer Kollektion ineinander über.
    Daneben gibt es aber Arten an anderen Substraten (Phellinus alni an diversen Obstbäumen zB), die ebenfalls morphologisch identisch sind, aber erwiesenermaßen eine eigene Art darstellen (andere genetische Sequenz).

    Die finde ich aber alle noch nicht mal so ähnlich zum Zunderschwamm. Die Struktur der Hutkruste ist ganz anders.
    Schwieriger zu unterscheiden sind in Extremfällen FomPini (Rotrandiger Baumschwamm) oder auch Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum).
    Alle diese Arten sind im Erscheinungsbild extrem variabel und ja: Da spielt die Erfahrung eine große Rolle. Aber einige Merkmale gibt es schon, die ganz gut sind. Tramafarbe ist eines davon, aber noch wichtiger zur Unterscheidung von FomFom und FomPini ist der Brutzeltest: Feuerzeug an die Hutkruste halten. FomPini enthält Harz, das schmurgelt ganz anders als beim harzlosen FomFom, der nur schwelt.


    LG; Pablo.

  • Auch hier wieder ein herzliches Dankeschön!
    FomPini hatte ich als möglichen Doppelgänger gar nicht im Fokus. Den Brutzeltest führe ich da öfters mal durch, habe ich wie so vieles auch von Dir gelernt.
    Die Art begeistert meinen Sohn auch sehr, er fragt immer ob das einer von denen ist die "brutzeln".

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.