Hohe Ward Westfalen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 7.002 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. September 2015 um 22:45) ist von Beorn.

  • Hallo meine lieben MitPilzFreunde,

    war heute mal wieder suchen, habe aber diesmal mal mehr mein Augenmerk auf mir noch unbekannte Pilze gelegt, sprich keine Maronen und ButterPilze usw...
    Ich hoffe Ihr könnt mir bei der Bestimmung der mir unbekannten Pilzen weiter helfen. Es interessiert mich natürlich der deutsche Name und seine mögliche verwertbarkeit, Geschmack usw.. eben all eurer Wissen ;)
    Freue mich über eure informationen...

    Zur Vereinfachung eurer Antworten sortiere ich die Fotos/Pilzanfragen mit Nummern...

    So hier die ersten Zwei Fotos zu PILZ 1:

    PILZ 2 wuchs an meine totem Tannenholz:


    PILZ 3 wuchs auf der Wiese, mir scheint es eine Art Bowist zu sein:

    PILZ 4 war wieder im Mischwald:

    PILZ 5 sehe ich haufig, weil ihn wohl keiner will:

    PILZ 6 sah irgendwie toll aus, Tannenast, denke nicht essbar:

    PILZ 7 wuchs auch an einem TannenbaumStumpf, errinert mich an Chitake...von oben... unten hatte er komische Spitzen dran (zweites Bild von unten)

    PILZ 8 hat eine Freundin in Kanada fotografiert und musste an mich denken:

    Ganz lieben Dank an alle die mitbestimmen welche Pilze es sind.
    Grüße aus dem Münsterland

  • Hallo djuri,

    ich würde dir gern eine aussagekräftige Antwort auf deine Bilder geben, aber es tut mir leid, die Bilder sind völlig für eine Bestimmung ungeeignet.
    Einen versuch will ich dennoch wagen:
    Bild 1 sind wahrscheinlich Helmlinge
    Bild 2 könnten Schwefelköpfe sein
    Bild 3 hast du als einen Bovist richtig erkannt.
    Bild 4 ?
    Bild 5 auch wieder Schwefelköpfe
    Bild 6 sieht nach einem Schichtpilz aus
    Bild 7 könnte ein Stachelling sein
    Bild 8 ein Porling ?

    Wie gesagt, die Bilder geben nicht mehr her.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Pilz zwei und Pilz 5 sind doch so unterschiedlich, beides Schwefelköpfe bezweifel ich , vermute bei Pilz zwei eher so nen art KahlKöpfe...

  • Danke Weisheit,

    Warum sind meine Bilder für eine Bestimmung so schlecht ? was kann ich demnächst besser machen, was wird gebraucht für nee Bestimmung ?
    Soll ich die Pilze anschneiden ?

    Grüße Djuri

  • Hallo Djuri,
    Pilze nur nach Bild zu bestimmen ist schon schwer , zudem sind deine Bilder alle ziemlich unscharf.
    Angaben zur präzisen Pilzbestimmung findest du hier :
    https://www.123pilze.de/000Forum/announcements.php?aid=3
    Trotzdem meine ich , dass dein Pilz Nr.7 der Zitterzahn oder Eiszitterpilz - Pseudohydnum gelatinosum - ist , ältere Exemplare werden so dunkel.
    Ausserdem sind das , was du als Tannen bezeichnest , wohl Fichten. Für Pilze ist das ein gewaltiger Unterschied (und im Münsterland gibt es kaum Tannen , glaube ich wenigstens)
    Gruß Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Djuri!

    Den wesentlichen Hinweis hat Norbert gegeben. Nimm dir Zeit für die Pilze, das geht nicht so von heut auf morgen. In den meisten Quellen wird von etwa 5000 "Großpilz - Arten" in Deutschland ausgegangen. Gemeint damit sind Arten, deren Fruchtkörper ausgereift größer als etwa 5mm werden. Tatsächlich dürften es mehr sein. Persönliche Schätzung: Schlag noch mal 1000 bis 2000 drauf.
    Dazu kommen einige zigtausend Arten an Pilzen, die kleiner sind. Und die Übergänge sind fließend, eine solche Einteilung ist im Grunde völlig willkürlich.
    Mein Tip für den Anfang: Nimm dir pro Ausflug wenige Arten vor. Am besten nur zwei oder drei. Lass dir Zeit, diese zu dokumentieren. Mach dir am Fundort noch Notizen, nimm jeweils ein paar Fruchtkörper mit nach hause, um sie nochmal genau zu untersuchen.
    Lass dich mal von erfahrenen Pilzlern mitnehmen und dir ein paar Zusammenhänge im Wald direkt am Pilz erklären.
    Konzentier dich auf Gruppen und Gattungen, wo du Aussicht auf Erfolg hast mit rein makroskopischen Bestimmungen. Was auch nicht einfach ist, denn dazu muss man auch wissen, wovon man besser die Finger lässt, weil es nur Bestimmungsfrust bringt.

    Zu deinen gezeigten Pilzen will ich's gerne auch mal versuchen:
    Nr. 1 sind Helmlinge, das wurde ja schon genannt. Eine schwierige Gattung mit sehr vielen Arten (an die 200 in Mitteleuropa), bei der man aber Vieles makroskopisch bestimmen kann, wenn man ein paar Punkte beachtet: Eine genaue Substratbestimmung ist wichtig, Wachstum büschelig oder nicht, Größe, Farbe der Lamellen und der Lamellenschneiden, Geruch, Möglicherweise ob Flüssigkeit beim Brechen des Stieles austritt und wie die gefärbt ist. Damit kommt man in der Gattung schon recht weit.
    Pilz 2 und Pilz 5 gehören tatsächlich zusammen, zumindest gehören sie in die selbe Gattung. Das zeigt eben, wie variabel Pilze im Aussehen sein können. Es ist aber nicht unbedingt die gleiche Art. Pilz 1 halte ich recht sicher für junge grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare), Pilz 5 kann die selbe Art in älter sein, möglich ist hier aber auch der Rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides).
    Pilz 3 wurde schon genannt, aber welche Stäublings - Art das nun sein kann, dazu mag ich mich nicht äußern.
    Pilz 4 sind Gefleckte Rüblinge (Rhodocollybia maculata).
    Pilz 6 ist ein Schichtpilz, wenn Nadelholz das Substrat ist, sollte es der Blutende Nadelholzschichtpilz (Stereum sanguinolentum) sein. dazu müsste der Pilz aber beim Ankratzen besonders des Hymeniums blutrot anlaufen.
    Eine weitere Möglichkeit wären Arten der Gattung Amylostereum. Oder ein verirrter Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz), wobei die Art normalerweise totes Laubholz besiedelt.
    Den Zitterzahn (Pdeudohydnum gelatinosum) hat Norbert schon bestimmt, das ist so eine Art mit absolutem Wiedererkennungswert. Sehr charakteristisch.
    Nach solchen Arten solltest du dich umschauen, da gibt es vieles zu entdecken. Ein gutes Pilzbuch für den Anfang ist dabei hilfreich, da kann man mal durchblättern und dann so nach und nach versuchen, bestimmte charakteristische Arten gezielt zu suchen.


    LG, pablo.

  • Danke Norbert, Beorn und weisheit,

    Also ich suche Pilze bereits seit dem ich drei Jahre alt (sprich seit 30 Jahren) bin, mit den meisten Röhrlingen kenne ich mich gut aus. Kann Sie unterscheiden und identifizieren.
    Nur solangsam wurde es echt langweilig immer nur nach den gleichen Arten /Art ausschau zu halten.

    Ganz lieben Dank für eure bisherige Arbeit mit meinen Pilzfotos.
    P.s. das sind 8 MegaPixel Bilder wenn man Sie anklickt werden größer, sprich die unschärfe sollte verschwinden. Auf meinem 46 Zoll Tv wird nix verschwommen angezeigt, daher verzeiht mir dort mein ungläubiges Staunen, sie seien verschwommen ;)

    Pilzbücher habe ich bereits einige zu Hause. Werde mir aber auch wohl die PilzApp "Pilzsuche Ultra" gönnen die diese Seite anbietet.
    Gibt es in der App die Möglichkeit, direkt aus dem Wald Fotos zu erkennenung ins forum zu laden, weil das wäre ja mega Spitze.

    Grüße an alle und die Helfer, ich habe mich bereits in diese Seite verliebt und werde öfter aktiv sein.

    djuri alias David

  • Hallo David,

    es freut mich zu hören, dass du dich weiter mit Pilzen beschäftigen willst. ich mache das schon über 20 Jahre und bestimme hauptsächlich nach makroskopischen Merkmalen. Ich rate dir von einer Pilz- App ab. Sie ersetzt in keiner Weise das gründliche Studium der Pilze mit Hilfe von Büchern und eigenen Erfahrungen. Und im Wald vor Ort nützt eine solche App gar nichts. das Internet bietet schon gute Möglichkeiten, Pilze mit den eigenen gefundenen zu vergleichen, aber mehr auch nicht. Pilze kennelernen braucht Zeit und Geduld!

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo David,

    herzlich Willkommen hier!

    Entschuldige, aber das mit den bei dir zu Hause scharfen Bildern kann ich mir nicht vorstellen. Mindestens 8 davon sind unscharf, zum Teil wirklich krass (Bild 3 beispielsweise). Das liegt daran, dass die Pilze nicht in der Fokalebene der Kamera waren, und nicht am Verkleinern der Bilder. Mit Reinzoomen ist da nichts zu retten.
    Bei manchen Fotos sind die Pilze überbelichtet, so dass man Farben/Strukturen (z.B. der Hüte) nicht mehr erkennen kann.

    Beste Grüße,
    Sabine

  • weisheit:

    Habe mir grad noch mal paar Gedanke gemacht, was genau bedeutet eigentlich makrokopische Bestimmung. Welche Kriterien werden dort berücksichtigt? Hat bestimmt schon mal wer vorher die Frage gestellt, eventuell habt ihr irgendwo nen tollen Link wo ich mir was durchlesen kann.

    @huehnchen69

    Ist halt nee HandyCamera, irgednwo stoßen die nun mal an Ihre Grenzen werde in Zukunft versuchen besser zu fotografieren.


    Gretz David

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, David!

    Auch das mit den Bildern ist kein Beinbruch. Und einige sind durchaus scharf. Aber: Die Auflösung ändert ja nichts an der Schärfe. Kann man mit der Zeit noch optimieren, musste ich auch erst lange lernen.
    Bei so kleinen Objekten (mal im vergleich zu einem Haus, Berg oder Elefanten und was man normalerweise so ablichtet) ist es eben schon alles erstmal ganz anders. Die richtig scharf zu kriegen, daran bin ich anfangs auch lange verzweifelt. Kommt so nach und nach mit der Übung.
    Einnige sind eben gar nicht wirklich unscharf, sondern da ist nur der Fokus etwas ungünstig verrutscht, so daß Teile der Pilze scharf sind, andere unscharf. Wenn deine Handycam sowas wie einen "Makromodus" hat, dann probier am besten den mal aus.
    Auch hilfreich: Die Kamera / Handy irgendwo aufstellen, so daß nichts wackeln kann. zB auf einen Baustumpf aufsetzen, auf einen Stein oder den Rand vom Sammelkorb (letzteres dient mir oft als "Stativersatz").


    LG; Pablo.