Verschiedene Waldpilze

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 7.281 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Oktober 2015 um 00:51) ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo zusammen,


    beim gestrigen Waldspaziergang konnte ich trotz trockenem Waldboden doch ein paar Pilze finden (die meisten jedoch auf Holz).
    Abgesehen von meinen Saitenstieligen Knoblauchschwindlingen (kein Photo) hatte keiner der Pilze einen auffälligen Geruch.

    Kann man den falschen Pifferling überhaupt verwechseln?
    (den "Echten" mal ausgenommen; der FK auf 2 Uhr stammt von einem anderen Fundort [Laub- statt Nadelwald; nach den Anderen gefunden, daher nicht ganz so angetrocknet]).
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    Ich habe noch nie nach einem Dachpilz gefragt; vielleicht habe ich ja hier einen gefunden (ich habe mich :blush: noch nicht mit den Gattungsmerkmalen beschäftigt). Alle Fruchtkörper wuchsen auf Holz(resten) - vermutlich Buche.
    Rehbrauner Dachpilz?
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    Hier vermute ich, ein paar Flaschenstäublinge gefunden zu haben.
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    Hier ein braunhütiger Täubling (milder Geschmack) aus dem Fichtenwald.
    Das wird sicher nicht so einfach nur mit Photo: Brauner Ledertäubling?
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    Und hier noch ein "Ahnungslos-Pilz" - vielleicht ein Trichterling?
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    Viele Grüße,
    Thorsten

    Bilder

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (28. September 2015 um 15:03)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Zu den Falschen Pfifferlingen: Man kann alles mit allem verwechseln. Du wohl eher nicht, denn du hast sie ja auch in diesem Zustand zielsicher erkannt. :wink:
    Aber prinzipiell muss man mit erstaunlichen Dingen rechnen, wenn Leute Pilze sammeln.

    Dachpilz kann man so bestätigen, wenn das Substrat tatsächlich Laubholz und nicht Nadelholz war und der Pilz spätestens beim dran Rubbeln nach Rettich roch, dann wird es auch der Rehbraune (Pluteus cervinus) sein.

    Bei den Stäublingen sehe ich nichts anderes als du. Der, der innen wattig-fluffig braun ist, hat schon reife Sporen entwickelt und taugt nicht mehr zum Verzehr.

    Zum Täubling sage ich nichts, in der Gattung kennen sich andere sehr viel besser aus.

    "Trichterling" ist bestätigt, aber welche art der Gattung kann ich nicht sagen. Die Gattung ist ziemlich schwierig. Aber wenn der schwach bittermandelig roch, dann wird es wohl in Richtung Clitocybe gibba (Ockertrichterling) gehen. Auch wenn in der Hutmitte kein Buckel erkennbar ist.


    LG, Pablo.

  • Hallo,

    wenn ich mir die Stiel der vermeindlichen Dachpilz ansehe denke ich hier eher an das Gemeine Breitblatt (Megacollybia platyphylla).


    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!

    Aber Breitblatt mit freien lamellen und rosabraunem Sporenpulver? Halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. :wink:


    LG, Pablo.

  • Zitat von Beorn pid='24605' dateline='1443450946'

    Hallo, Jörg!

    Aber Breitblatt mit freien lamellen und rosabraunem Sporenpulver? Halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. :wink:


    LG, Pablo.


    Da hast Du nicht ganz unrecht:D. Ich fand die Stiele einiger Exemplare aber ungewöhnlich für P. cervinus.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!

    In der Tat. Ziemlich glatte Stiele, nicht? Normalerweise sind da ja helle oder noch öfter dunkle Fasern drauf. Aber er kann auch mal glattstielig, ist mir auch schon begegnet. Etwas mehr Tendenz zum glatten und auch weißen Stiel hat übrigens der Schnallen - Dachpilz (Pluteus pouzarianus), der aber an nadelholz wächst. Aber das ist echt nur eine Tendenz. Im Grunde sind die beiden optisch identisch.


    LG, Pablo.

  • Hi Pablo,

    mit solchen Stielen habe ich keinen von beiden bisher gefunden, immer nur dunkelfaserig.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (28. September 2015 um 22:40)

  • Hallo!

    Mit der Unterscheidung der auf den 1. Blick mitunter nicht unähnlichen 2 Pilzarten haben wohl auch andere Probleme.......
    http://www.naturespot.org.uk/species/whitelaced-shank
    ,........obwohl man sich eigentlich schon gut an Hutfarbe, an Radialfaserigkeit des Hutes, fehlenden Hutglanz und nichtfreier Lamellenhaltung nebst Lamellenfarbe (Sporenfarbe) bei älteren Fruchtkörpern orientieren kann.

    Der 13.März-Pilz vom obigem Link ist auf jeden Fall aus genannten Gründen und natürlich auch wegen der frühen Erscheinungszeit ein Dachpilz.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (28. September 2015 um 23:23)


  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Antworten!

    Die als Dachpilz benannten Fruchtkörper-Stiele haben allesamt Fasern parallel zur Wuchsrichtung. Das kann man aber nur auf Bild 4 erahnen..

    Leider habe ich keine Fruchtkörper der Dachpilze aufgehoben
    (die haben den gestrigen Reisetermin via Biotonne wahrgenommen).
    Das Verreiben als Grundlage für ein erneutes Riechen habe ich leider versäumt.
    Vielleicht finde ich die Art ja wieder.

    Vom Trichterling habe ich noch den trockenen Fruchtkörper; einen deutlichen Geruch Richtung Mandel habe ich nicht in Erinnerung. Der trockene Rest gibt auch nichts(mehr) in dieser Richtung her.

    Der eine Stäubling wäre natürlich nicht mehr verzehrgeeignet gewesen.

    Ich frage hier mal in die Runde:
    Eignen sich der falsche Pfifferling, Flaschenstäubling (und Doppelgänger) zum Einfrieren oder sind das Pilze, die frisch(sofort) verwendet werden müssen?


    Viele Grüße,
    Thorsten

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Der Falsche Pfifferling wird als Speisepilz eher kritisch bewertet. Mal abgesehen davon, daß er nicht schmecken soll, hat er wohl auch schon vereinzelt Vergiftungssymptome ausgelöst.

    Der Schnallendachpilz kann übrigens auch nach rettich riechen, wie ich kürzlich festgestellt habe. Das Merkmal wäre zur Trennung also hinfällig.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    Zitat


    Der Falsche Pfifferling wird als Speisepilz eher kritisch bewertet. Mal abgesehen davon, daß er nicht schmecken soll, hat er wohl auch schon vereinzelt Vergiftungssymptome ausgelöst.


    ich habe den früher öfter zusammen mit Röhrlingen gegessen, niemals mehr als 10 FK. Teilweise haben wir den sogar damals in der Familie gegessen.

    Ich habe mich seit Ewigkeiten nicht mehr mit dem Falschen Pfifferling beschäftigt und hatte hier auch mal nachbohren wollen, ob es für den nicht weitere Doppelgänger gibt.

    Er schmeckte mir nie schlecht, aber auch nicht gut. Eher ein Lückenfüller :)

    Zitat


    Der Schnallendachpilz kann übrigens auch nach rettich riechen, wie ich kürzlich festgestellt habe. Das Merkmal wäre zur Trennung also hinfällig.


    Ok, danke für das Update.
    Bei einem neuen Fund werde ich trotzdem nach Rettich-Geruch prüfen kann. Ein Indiz zum Einkreisen wäre es ja schon einmal.

    Viele Grüße,
    Thorsten

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    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (29. September 2015 um 11:35)

  • Hallo Pablo,

    ich habe noch einmal einen potentiellen Rehbraunen Dachpilz gefunden. Den Rettichgeruch habe ich beim Zerreiben gerochen :)
    Jetzt grübel ich allerdings schon, wie ich diesen von dem von Dir genannten Schnallendachpilz unterscheiden kann, wenn ich den Fruchtkörper an Nadelholz finde...
    Darf die Huthaut beim Schnallendachpilz ebenfalls glänzen?
    (Peinlicherweise erkennt man die bei diesen Bildern nicht; Bild bzw. Info wird nachgeliefert - ich bin mir sehr sicher, dass die glänzt)

    a.)

    b.)

    c.)

    d.)

    Viele Grüße,
    Thorsten

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    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (30. September 2015 um 18:14)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Klar, Pluteus cervinus und Pluteus pouzarianus sind im Grunde ganz leicht zu unterscheiden: P. pouzarianus hat Schnallen an den Septen der Huthaut - Hyphen, P. cervinus nicht.
    Ansonsten: Keine Chance. Von P. pouzarianus sind keine Funde an Laubholz dokumentiert. Was erstmal nicht heißt, daß die Art das nicht auch kann. Pluteus cervinus dagegen kann durchaus auch an nadelholz wachsen. beide Arten erscheinen bei passender Witterung ganzjährig und optisch sind sie ohnehin identisch. Jedenfalls gibt es keine verlässlichen makroskopischen trennmerkmale, die Variationsbreite von P. cervinus schließt die von P. pouzarianus mit ein.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    danke für die Klarstellung!
    Ein Anfang wäre es sicherlich, wenn ich ihn sicher von ähnlichen potentiellen Giftpilzen unterscheiden kann. Für dieses Jahr will ich ihm allerdings noch nicht unbedingt einen Platz in der Pfanne reservieren.
    Alles schön langsam der Reihe nach :shy:

    Viele Grüße,
    Thorsten

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    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (1. Oktober 2015 um 00:52)