Kiefernwaldgrünling

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.524 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. September 2015 um 15:37) ist von Beorn.

  • Hallo
    Hat hier jemand Erfahrung mit Grünlingen?
    wir haben sie früher immer gesammelt und gegessen und nun muss ich hier lesen das sie giftig sind.

    lg conny

    Steht ein Pils allein im Wald.Kommt ein Hase und trinkt es aus.

    genau wie man keine Garantie geben kann, wem welches Pils schmeckt, geb ich auch keine Garantie welcher Pilz eßbar ist :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Conny!

    Im Zusammenhang mit dem Echten- oder Kiefernwaldgrünling (Tricholoma equestre) sind noch einige Sachen unklar.
    Es ist Tatsache, daß es Vergiftungen gegeben hat, die auch zum Tode führten.
    Es ist nicht völlig klar, ob für die Vergiftungsfälle tatsächlich nur Tricholoma equestre verantwortlich war, oder eben doch auch ähnliche Arten wie zB der Pappelgrünling (Tricholoma frondosae), der nahezu identisch aussieht und von dem ich mittlerweile bezweifle, daß der streng an Pappel als Mykorrhizapartner gebunden ist (ich glaube, Kiefer geht auch).
    Es ist vermutlich so, daß die Leute, die am Verzehr von Grünlingen (egal welcher Art) erkrankt oder gestorben sind, sehr viel dieser Pilze verzehrt haben. Und zwar auch oft hintereinander.

    Man weiß nach wie vor nicht ganu, welche Giftstoffe da wie zusammenwirken, daß es beim Menschen durch den Verzehr zu eienr Rhabdomyolyse (Auflösung der Muskelzellen) und damit u.U. zum Herzstillstand kommt. Der Biochemische Mechanismus ist also ungeklärt.

    Ich weiß, daß der Kieferngrünling (Tricholoma equestre s.str.) ein hervorragender Speisepilz ist, meiner Ansicht nach einer der Besten.
    Dennoch rate ich vom Verzehr ab, würde ihn auch als PSV in einer Kontrolle nicht freigeben.
    Die Entscheidung, ob man ihn verzehrt oder nicht, muss allerdings jede/r für sich treffen. Dazu sollte man das Risiko kennen und wissen, daß es durch den Verzehr dieses Pilzes in größeren Mengen schon Todesfälle gegeben hat.
    Falls man es nicht lassen kann, das Risiko einzugehen, sollte man erstens die Art zu 100% sicher erkennen (und Tricholoma joachimii, Tricholoma frondosae usw. sicher ausschließen können). Und vor allem die verzehrte Menge gering halten. Also nicht mehr als ein oder zwei Mahlzeiten im Jahr und dann auch eher wenige Pilze dabei verzehren.


    LG; Pablo.

  • Hallo
    super danke für deine sehr ausführliche antwort
    wenn wir welche gefunden haben dann war es eine handvoll die wir in den mischpilzen mit drin hatten.
    sie sind aber seit einigen jahren sehr wenig aufgetreten
    Mich hat es nur verwundert, da wir ihn damals, als wir ihn erstmalig gefunden haben, mit bei einem Pilzberater hatten, welcher ihn frei gegeben hat (war nfang der 80er)
    lg

    Steht ein Pils allein im Wald.Kommt ein Hase und trinkt es aus.

    genau wie man keine Garantie geben kann, wem welches Pils schmeckt, geb ich auch keine Garantie welcher Pilz eßbar ist :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Klar, Anfang der 80er war die Problematik auch noch gar nicht so bekannt. Die vergiftungsfälle, die davor auch schon auftraten, hat man zu dem Zeitpunkt noch nicht mit dem Verzehr von Grünlingen in Verbindung gebracht. Daß da ein Zusammenhang besteht, wurde erst etwas später entdeckt.


    LG; pablo.