"Jung essbar"

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.570 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2015 um 20:09) ist von Ehemaliges Mitglied 01.

  • Hallo.
    Ich habe jetzt schon ein paar Mal die obenstehende Bezeichung gelesen, zum Beispiel beim Schopf- und Faltentintling.
    Dass letzterer beim Zusammtreffen mit Alkohol noch tagelang sehr giftig ist, ist mir bekannt.
    Aber warum nur jung essbar? Ich habe so schöne Exemplare gesehen, die zwar schon nicht mehr weiße Lamellen hatten, aber vom Tinten noch weit entfernt waren. Schmecken die nicht mehr?
    In einen anderen Thread habe ich gelesen, dass jemand geschrieben hatte, er würde Champignons nicht mehr essen, wenn deren Hut schon nicht mehr kugelig ist.
    Ist das auch eine Geschmacksfrage?
    Oder gibts auch Pilze, die unverträglicher werden wenn sie älter werden?
    Vielen Dank! :)

  • Bei Pilzen ist es wie bei (fast) allen (wasserhaltigen) Lebensmitteln. Die
    verderben mit dem Alter und werden dann ungeniessbar oder sogar "giftig" (Stichwort: Lebensmittelvergiftung).
    Welche Merkmale frühzeitig auf "zu alte" Pilze hinweisen ist dann Erfahrungssache. Tintlinge zum Beispiel vergehen sehr schnell, wann dort der Punkt ist ab dem man sie nicht mehr verspeisen sollte kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Aber im Zweifelsfall lieber stehen lassen.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Die treffende Antwort von Thomas kann ich mit Tintling-Erfahrung ergänzen:
    Solang die Lamellen noch zumindest rosa sind, kann man sie noch gut nehmen. Wenn aber die Dunkelfärbung auch nur minimal begonnen hat, ist es vorbei. Dann nähmlich tinten die Schwammerl in der Pfanne! Einfach den dunklen Streifen am Hutrand abschneiden? Hilft leider nichts, das betroffene Exemplar wird trotzdem schwarz und färbt den restlichen Pfanneninhalt mit. Nicht sooo lecker!

    Großes Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen. Wilhelm Busch
    :pk:

  • Hallo Pilzmaus,

    nur eine kleine Ergänzung. Der Schopftintling ist ein Pilz, der diese Alkoholreaktion wie der Falten- oder Glimmertintling nicht hat. Trotzdem ist beim Pilzverzehr immer vorsichtig mit Alkohol umzugehen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Nicht nur bei Pilzverzehr, liebe Veronika
    :scared:

    Scherz beiseite:
    Ist denn beim Faltentintling nur in Verbindung mit Alkohol vom Verzehr abzuraten?
    Ich trinke seit Jahren überhaupt gar keinen Alkohol. Meinst du ich könnte den Falti probieren?

    Gruß aus Münchens Süden
    von Brigitte

    Großes Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen. Wilhelm Busch
    :pk:

  • Hallo Brigitte,

    es wird in allen Büchern und besonders im Buch von den beiden Pilzgiftexperten Flammer und Horak darauf hingewiesen, dass beim Genuss des Faltentintlings 4 Tage vor und 4 Tage nach dem Genuss des Pilzes mit Vergiftung zu rechnen ist. Wenn du also keinen Alkohol trinkst, brauchst du auch keine Angst vor einer Vergiftung zu haben.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo
    Das ältere Pilze schon leicht verdorben sein können, wurde schon gesagt. Aber wir sollten auch erwähnen, daß einige Pilze wirklich nur jung essbar sind und dann aber wirklich gut schmecken. Ich denke an Schuppige Porlinge, Skleriotenporlinge, Schwefelporlinge, Riesenporlinge, alle essbaren Boviste ........