die habe ich auch gesehen

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.080 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Oktober 2015 um 08:44) ist von karedi.

  • Hallo, liebe Pilzfreunde, erst gab es fast keine Pilze, nun sieht man doch
    viele Arten, wenn man durch den Wald streicht.
    Nur mit der Bestimmung ist es immer blöd. Wie geht Ihr vor, wenn Ihr
    einen Pilz bestimmen wollt. Ich habe fast Hornhaut auf den Fingerkuppen, vom Bücherdurchblättern. Hi,hi. Es fehlen oft großflächige Naturaufnahmen, wo eine Masse von der Sorte Pilze steht, die man sucht. Immer nur andere
    Aufnahmen, die man nicht vergleichen kann.
    Zum Beispiel die Nebelkappen. Die sind rund im Hut abgebildet und nie so,
    wie man sie noch antreffen kann.
    Bilder 1

    Dann die anderen Pilze, die ja auch in Massen wuchsen.
    Könnten das eine Art der Trichterlinge sein?
    Bilder 2

    Auch dieser Pilz stand auf der Waldschneiße, die mit Tannenreisig belegt ist.
    Bilder 3




    Dann noch der Violette Röteltrichterling?
    Bilder 4


    Ich weiß wieder, dass noch eine Unzahl an Merkmalen wichtig wäre, doch wenn ich Geruch, Größe, Hutkopf und Lamellen usw. beschreibe, kann ich auch nicht das Buch aufschlagen und sofort nach einen bestimmtzen Pilz suchen. Ich denke immer, wenn man eine gescheite Ansicht vom Pilz hat,
    kann der Fachmann erstmal auf eine Art hinweisen.
    Kann jemand noch auf ein gescheites Pilzbuch hinweisen, wo der
    Laie besser suchen kann.
    Ich will nicht jammern und weiß nun auch schon selber, dass es
    schwierig ist, wenn man einen Teller Pilzaufnahmen vorgesetzt bekommt, daraus eine gescheite Pilzbestimmung vorzunehmen.

    Das letzte Bild gehört zu Bild 3 (wer kann es ordnen)
    Liebe Grüß Fred

  • Hallo Fred,

    deine Aufnahmen sind gut und der "Fachmann" kann auch danach eine 99%-dige Bestimmung vornehmen. Deine Bilder sind etwas durcheinandergeraten, aber das macht nichts. Die Nebelkappe oder Nebelgrauer Röteltrichterling (Lepista nebularis) kann sehr viele Formen aufweisen. Am Anfang ist sie kugelig und sehr kompakt, aber mit weiterer Entwicklung wird sie sehr groß und die Hüte nehmen eigenwillige Formen an. Präge dir bei diesem Pilz den stark parfürmierten Geruch ein und du wirst jede Nebelkappe daran erkennen.
    Bild 2 sind Fuchsige Röteltrichterlinge (Lepista flaccida), auch um diese Jahreeszeit ein Massenpilz.
    Bild 3 hast du richtig bestimmt - der Violette Rötelritterling (Lepista nuda). Nach Bild 3 hast du noch einen Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca).
    Beim Kennenlernen der Pilze darfst du nicht ungeduldig werden. Mein bisheriges Wissen habe ich im Laufe der letzten 30 Jahre erworben und ich weiß, dass ich immer noch nicht viel weiß.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Veronika hat ja schon alles bestimmt und geschrieben. Den Fuchsigen findet man übrigens sehr oft zusammen mit den Nebelkappen.

    Zitat

    Nur mit der Bestimmung ist es immer blöd. Wie geht Ihr vor, wenn Ihr einen Pilz bestimmen wollt.


    Ich versuche möglichst viele Gattungen kennenzulernen und damit eine Vorauswahl zu treffen. Dann muss man etwas weniger blättern. Dazu dann immer öfter auch die Anwendung eines Schlüssels. Das hilft schon recht oft, aber ich stehe da auch noch ziemlich am Anfang.
    Blättern hat aber ja auch einen Vorteil, je mehr man blättert desto öfters findet man draußen "neue" Arten bei denen man bereits ahnt um was es sich handeln könnte - einfach weil man sie beim blättern schonmal gesehen hat (ist natürlich noch keine ausreichende Bestimmung, aber doch ein guter Einstiegspunkt).

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Fred!

    Dein Dilemma ist aber mehr als verständlich.
    Selbst in den besten Werken der Literatur kann niemals die komplette Variationsbreite einer Art beschrieben werden.
    Das ist auch eines der Wunder der Natur: So wie jeder einzelne Mensch sein ganz eigenes, einzigartiges Aussehen hat, so auch jeder Pilzfruchtkörper einer Art.
    Da ist manchmal die Bestimmung gar nicht einfach. Und man mus sich rantasten, eine Art dann auch in möglichst unterschiedlichen Ausprägungen kennen lernen. Und das dauert eben. Im Grunde ist der Vorgang nie abgeschlossen, selbst bei Arten, die ich schon seit meiner Kindheit kenne und auch sicher ansprechen kann, erleben ich immer wieder Überraschungen. Also Fruchtkörper, die ich so noch nie gesehen habe.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Veronika,Thomas, Pablo alles ist gut. Ihr habt so Recht und macht mir Mut.
    Es gibt ja auch noch viel schlimmeres als die Pilzbestimmung. Ich habe eben immer
    viel Freude, wenn ich was im Wald finde und dann aber etwas enttäuscht bin, bei der
    Bestimmung meines Fundes. In den Büchern sind Bilder, Zeichnungen, Beschreibungen, die eben
    herangezogen werden müssen, bei der Bestimmung. Das Grund- und später Fachwissen ist
    eben entscheident.
    Zu meinen Bildern habe noch eine Frage. Ich habe sie der Reihe nach eingestellt und wirklich nicht verwechselt. Als ich sie freigab, dann das Durcheinander. Habe keine Erklärung dafür.
    Da muß ich auch noch lernen. Danke für Euer Verständnis.
    Lieben Gruß Fred