Pilze aus dem Spessart

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.144 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. November 2015 um 11:53) ist von ThomasL.

  • Den gestrigen Feiertag habe ich mal wieder zum Wandern im Spessart genutzt. Da ich die gleiche Strecke letztes Jahr schon gewandert bin, war auf der einen Seite gut zu sehen, dass die gleichen Arten zur gleichen Zeit wiederzufinden waren. Auf der anderen Seite zeigte sich aber auch die Trockenheit durch eine viel geringere Anzahl von Arten und insgesamt deutlich weniger Fruchtkörper als im vergangengen Jahr.

    Ein paar von mir noch nicht näher bestimmte sind auch dabei. Davon habe ich nur den mutmaßlichen Mönchskopf vor Ort näher betrachtet und genug Informationen gesammelt um ihn in den Bestimmungsteil des Forums zu posten.
    Falls einer doch eine Idee hat, ist sie natürlich trotzdem willkommen. Ebenso, falls sich irgendwo der Fehlerteufel eingeschlichen haben sollte.

    Bild 1 - Junge Samtfußrüblinge:

    Bild 2 -Violette Rötelritterlinge (letztes Jahr in Massen, jetzt wo ich diese
    sammeln wollte, nur einige wenige, meist überständige):P:

    Bild 3 - mutm. Hauebling:

    Bild 4 - mutm. Orange Becherlinge:

    Bild 5 - Kein Pilz, aber eine schöne Herbstimpression:

    Bild 6 - Mir Unbekannt (dachte zuerst an einen Rasling, muss da noch mal meine Bücher durchforsten):

    Bild 7 - noch was unbekanntes:

    Bild 8 - Ziegelrote Schwefelköpfe:

    Bild 9 - Gruenlinge:

    Bild 10 - etwas aus der Ecke der Erdritterlinge:

    Bild 11a,b - noch etwas, dass ich noch suchen muss:

    Bild 12 -Schleierling (spec.)

    Bild 13 - Riesige Nebelkappen:

    Bild 14 - Herbstlorchel (gab es in sehr großer Zahl):

    Bild 15 - Austernseitlinge, leider überständig:

    Bild 15 - Herrlich was einzellige Pilze schaffen können:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Schick.
    In der Tat hat der Spätherbst viel zu bieten. Insbesondere die Kiefernwälder (da brockt sich was zusammen...).

    Bild 3: vermutlich richtig. :agree:
    Bild 4: kannst du ebenfalls unter Aleuria aurantia abhaken. :agree:
    Bild 6: Weichritterlinge (Melanoleuca sp). Bestimmung abgeschlossen. Die Art wird sich wahrscheinlich auch mikroskopisch nicht bestimmen lassen.
    7: Sollte mir eigentlich was sagen, hat aber gerade eine Sprachstörung oder ich einen Hörsturz. Anders ausgedrückt: Fällt mir gerade nichts zu ein.
    9: Wenn tatsächlich mit mehligem geruch und mild (nicht scharf) schmeckend, dann eher der Pappel - Grünling (Tricholoma frondosae).
    Ein Fund in Hessen / Odenwald?
    11: Rißpilze (Inocybe sp), werden sich so auch nicht bestimmen lassen (Mikro-Mantra).

    Auf die Einzelligen Pilze!


    LG; Pablo.

  • Euch allen erstmal ein herzliches Dankeschön. Auch wenn es sich nicht um einen Bestimmungsthread handelt bin ich natürlich für Hinweise bezüglich der Funde dennoch sehr dankbar.


    @Pablo:

    Zitat

    "Bild 6: Weichritterlinge (Melanoleuca sp)."


    Da hattest Du ja vor kurzem geschrieben, wie die Gattung bearbeitet gehört - soviel Zeit habe ich dann leider doch nicht ;-). Generell ist mir bei den Weichritterlingen selbst die Zuordnung zur Gattung noch etwas schleierhaft. Daher freue ich mich hier jetzt mal ein Beispiel selbst gesehen zu haben (und dies mit der Gattungsbeschreibung abgleichen zu können).

    Zitat

    "9: Wenn tatsächlich mit mehligem geruch und mild (nicht scharf) schmeckend, dann eher der Pappel - Grünling (Tricholoma frondosae).
    Ein Fund in Hessen / Odenwald?"


    Hatte extra kurz außen herum geschaut, keine Pappel zu sehen, dafür aber Birken. Ich schaue aber auch nochmal auf den anderen Bilder. Gerochen hatte ich nicht, war mir bezüglich Grünling sicher (und hatte nicht mehr im Hinterkopf, dass für eine feinere Unterscheidung auch der Geruch relevant ist ;-(, Mist...).
    Der Fund war in der Nähe der Altenburg bei Soden (also im Spessart). Ist mein erster Fund außerhalb Hessens, die Fundstelle lässt sich sehr gute beschreiben (falls Du mal in der Ecke bist).

    Zitat

    "11: Rißpilze (Inocybe sp), werden sich so auch nicht bestimmen lassen (Mikro-Mantra)."


    Bin mit Rißpilz schon restlos glücklich, diese Gattung hatte ich zwar auch im Hinterkopf war mir aber diesmal damit doch noch unsicherer als sonst.

    Zitat

    "Auf die Einzelligen Pilze!"


    Prost!

    War heute in der Mittagspause in einem Kiefernwald. Da tut sich aber leider noch nicht viel. Bin mir auch nicht sicher ob der Niederschlag durch Tau und Nebel für eine Trendwende ausreichend istt.

    Sabine:

    Zitat

    "...aber zu Geruch hast du nichts geschrieben, war dann vielleicht eher unspektakulär?"


    Zum Geruch habe ich im Beitrag erstmal nichts geschrieben, weil ich auf der Wanderung an so vielen Pilzen geschnüffelt hatte und daher die Gerüche nicht für alle behalten habe (ist seltsam, könnte bei jedem noch ein Bild vom Fundort malen - wenn ich denn malen könnte - und würde ihn selbst nach einem Jahr leicht wiederfinden, die Gerüche vergesse ich aber immer innerhalb kürzester Zeit).
    Bei diesem speziellen Exemplar kann ich mich aber doch noch erinnern, da der Geruch sehr dem der Nebelkappen ähnelte. Würde grob zu deinem Hinweis passen (da süßlich). Ich schaue mal ob ich davon noch mehr Bilder gemacht habe. Falls ja, packe ich ihn vielleicht in den Bestimmungsthread.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Klar, wenn man auch Überschriften lesen täte... :confused:

    ich habe mal so am Rande mitbekommen, daß Tricholoma frondosae wohl nicht unbedingt Pappeln braucht. Ironischerweise geht wohl sogar Kiefer als mykorrhizapartner, was dann die Unterscheidung zum "Echten" Grünling etwas schwierig macht.
    T. frondosae soll sich aber insbesondere durch die schlankeren Fruchtkörper und einen etwas anderen farbverlauf der Hutoberfläche auszeichnen. Ob es stimmt...
    Ich habe beide Arten noch nicht so oft gefunden. Es scheint allerdings sowohl in Färbung als auch im Habitus Überschneidungsbereiche zu geben. Und dann ist es irgendwie Erfahrungssache.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    schade, nächstes Jahr ist Allerheiligen Dienstags und ich schaffe in Hessen. Sonst hätte ich nächste Jahr dort nochmal vorbei geschaut ;)

    Laut der 1,2,3 Webseite gibt es auch noch den Kieferngrünling. Von den dortigen Abbildungen her, würde der am Besten passen. Aber was heisst das schon.

    Nächstes Mal wird wenigstens geschnüffelt

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Tricholoma aurata (Kieferngrünling) = Tricholoma equestre (Kieferngrünling).
    Das ist ein und die selbe Art.
    Tricholoma frondosae und Tricholoma joachimii (ähm... ?) sind "gute" Arten, was auch durch Genanalysen gestützt ist.
    Eine gewisse Variationsbreite gibt es natürlich, wie bei allen Pilzen. :wink:


    LG, Pablo.

  • Da habe ich mich wohl verwirren lassen. Auf 1,2,3 Seite hat der Grünling (Tricholoma equestre) und der Kiefernwaldgrünling (TRICHOLOMA AURATUM ) eine eigene Seite, wobei der Kiefernwaldgrünling auch als (TRICHOLOMA EQUESTRE VAR. AURATUM) aufgeführt wird. Also wohl doch keinen eigene Art (wie ich annahm) sondern "nur" eine Variante.

    Wenn der Pappelgrünling (Tricholoma frondosae) natürlich auch bei Kiefern vorkommt, ist das kein echtes Unterscheidungsmerkmal.

    Was meinst Du mit "gute" Arten? Ich vermute eigenständige Arten. Vermutlich benötigt man hier auch wieder ein Mikroskop um sicher zu gehen, oder?

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Tricholoma ist eine der wenigen gattungen, wo mikroskopisch fast gar nichts geht. Bei ein paar Baustellen kann man noch was machen (Sporenform und Größe, Schnallen ja / nein / teilweise).
    Das meiste läuft aber über makroskopische merkmale und Ökologische Bedingungen. Leider ist beides bei einigen Arten dann doch variabel. Zudem wird vieles in der Gattung von Autoren uneinheitlich gehandhabt, so daß es nicht immer leicht nachvollziehbar ist.
    Und in einigen Gruppen enthalten auch neueste monografische Bearbeitungen mehr Fragen als Antworten (insbesondere bei den Erdritterlingen und bei den Braunen Ritterlingen).
    Insgesamt: eine sehr schwere Gattung, sobald man da etwas in die Tiefe geht.
    "Gute" Art heißt, daß es tatsächlich eine eigene Art ist, also nicht mit der anderen kreuzbar (was aber bei Symbionten ohnehin kaum nachweisbar ist) und auch mit eigener Sequenz.
    Wie man sie nun erkennt, wenn sie im Fichtenwald wächst? Das ist dann echt Erfarhungssache. Am besten findet man jeweils eindeutige Kollektionen und tastet sich dann an die Variationsbreiten langsam ran.


    LG; Pablo.

  • Wieder mal vielen Dank:agree:


    Ich hoffe die Grünlinge hinter der Firma kommen dieses Jahr noch, da kann ich die mal näher analysieren (zum Glück dort sehr zahlreich).

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.