Pilze auf Rhodos Eierwulstlinge

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 6.669 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. November 2015 um 13:10) ist von tulpenbaum.

  • Hallo Pilzfreude,

    jetzt hat nach langer Trockenzeit endlich die Pilzsaison
    auf Rhodos wieder begonnen.
    Die Schwammerl-Safari zusammen mit meinem Nachwuchs
    war auch gleich sehr erfolgreich, wir haben etliche Eierwulstlinge
    (Amanita Ovoidea) gefunden, aber im gleichen Maße und in unmittelbarer Nähe ebenso seinen giftigen Doppelgänger,
    den Ockerscheidigen Eierwulstling (Amanita Proxima).
    Inzwischen kann ich beide aber sehr gut von einander unterscheiden, auch ohne die tiefsitzende Basis auszubuddeln.
    An der ockerfarbigen Volva von A.proxima erkennt man den Unterschied am besten, aber auch am hängenden längsgerieften Ring, der mir beim A.ovoidea noch nicht begegnet ist, da flockiger und viel schneller vergänglich. Außerdem sieht man beim A.Ovoidea auch deutlich die Velum Reste am Hutrand, die beim A.Proxima fehlen.
    Ich habe auch gleich mal von beiden Pilzen einen Sporentest gemacht und ebenso die Lamellen unter dem Mikroskop betrachtet.
    Aber einen Unterschied zwischen beiden Pilzen kann ich unter dem Mikroskop beim besten Willen nicht entdecken, weder bei den Basidien noch bei den Sporen.
    .....allerdings bin ich da ja auch noch blutiger Anfänger.

    Liebe Grüße,
    Bernhard


    Eierwulstling (Amanita Ovoidea)




    Und hier der Ockerscheidige Eierwulstling (Amanita Proxima)





  • Hallo Bernhard,

    das sind ja ganz schöne Brocken. Vielleicht erwische ich die auch einmal aber da muß ich andere Gebiete aufsuchen.

    Vielen Dank fürs Zeigen:agree:.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (4. November 2015 um 20:27)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Tolle Gegenüberstellung zweier wunderschöner Pilzarten. :agree:
    Der Eierwulstling kommt in Deutschland an warmen Standorten hin und wieder vor, ist aber sehr selten (deutlich seltener als der Kaiserling).
    Der Ockerscheidige Wulstling ist mW in Deutschland noch nicht nachgewiesen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Freunde,

    manche Eierwulstlinge sind wirklich riesig, damit würde ich die Familie schon satt bekommen.
    Die größten Exemplare waren aber bisher immer Eierwulstlinge (A.Ovoidea)
    Der giftige A.Proxima scheint an dessen Größe nicht ran zu kommen.
    Ich habe den Eierwulstling noch nicht auf meinem Speiseplan aufgenommen (für unsere Kinder
    sind alle Wildpilze tabu), weil ich mir paradoxer Weise als Pilz-Neuling bei diesem Pilz zu selbstsicher vorkomme. ....und genau das schreckt mich noch davor ab, ihn zu essen.
    (vielleicht auch etwas paranoid). Beide Pilze findet man hier sehr häufig, und so habe ich auch noch viele Gelegenheiten ihn ausreichend zu studieren.
    Die Einheimischen auf Rhodos sammeln in der Regel keine Pilze und nur die sehr alten Griechen haben noch etwas Ahnung davon, daher wird es kaum jemanden stören wenn ich einige Pilze zur Bestimmung "verschwende". Die entnommenen Pilze zerbröselt dann mein Sohn und verteilt sie im Wald.

    @Pablo
    ....wenn der A.Proxima in Deutschland noch nicht nachgewiesen wurde, dann schicke ich dir
    einfach mal ein paar Gramm von dessen Sporen, das lässt sich dann ja ändern.:good:

    Liebe Grüße,
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,
    ich hätte außer der Befürchtung den A.ovoidea mit A.proxima zu verwechseln, auch die Befürchtung einer Verwechslung mit dem weißen Knollenblätterpilz. Wie siehst du/ihr dies?
    V. G.
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Klar, Vorsicht ist besser als Leberschaden. :agree:
    Ob der Kegelhütoge Knolli (Amanita virosa) auf Rhodos vorkommt, weiß ich nicht. Möglich wäre es aber bestimmt.
    Der hätte nämlich auch so eine stark wollige Stieloberfläche. Ist aber insgesamt etwas schlanker und wird auch selten so groß.
    Was möglciherweise ebenfalls vorkommt, wäre der Frühlings - Knollenblätterpilz (Amanita verna). Erscheinungszeiten sind zur Bestimmung bei Pilzen nie relevant, ist ja klar. Der Frühling im Namen ist halt nur ein Name, auch im herbst muss man die Art auf dem Schirm haben. Das allerdings soll eine ziemlcih zierliche, kleine Art sein.
    Ebenfalls achtpassen muss man bei weißen Formen des Grünen Knollis (Amanita phalloides var. alba). Der soll zwar auch nicht so kräftig werden, dürfte dafür aber durchaus auch auf Rhodos vorkommen. Allerdings wäre da der stiel eher nicht so abstehend wollig beflockt und befasert, sondern eher glatt bis genattert.

    Und man müsste mal gucken, was sich noch so an Wulstlingsarten im Mittelmeerraum tummelt. Da bin ich nämlich möglicherweise nicht ganz im Bilde.


    Lg; pablo.

  • Hallo Thomas und Pablo,
    die Befürchtung den A.Ovoidea mit A.Proxima oder schlimmer A.Verna oder A.Phalloides
    zu verwechseln besteht natürlich sehr und ich werde sie daher auch nicht sammeln.
    Zu einem habe ich auch noch zu wenig Erfahrung mit den hier vorkommenden Amanita Arten,
    und zum anderen gibt es auf Rhodos auch Pilze die mich nicht umbringen wollen, wie Morcheln und Röhrlinge.
    Am ehesten würde ich mich wohl bei den Amanita mal an Scheidenstreiflinge wagen,
    aber wie schon gesagt, will ich erst einmal alle vorkommenden Pilze auf Rhodos erfassen
    und das wird wohl noch einige Jahre dauern.
    Der größte Nachteil ist aber auch, dass es auf Rhodos keinen Pilzsachverständigen gibt.
    .......kann da nicht mal einer kommen?:wave:

    Liebe Grüße,
    Bernhard

  • Hallo Pablo,
    danke für deine ausführliche Darstellung weiterer Verwechslungsmöglichkeiten. Vor allem bei diesen tödlich giftigen Pilzen (bei anderen natürlich auch) muss man sämtliche Arten und Varianten im Kopf haben.
    L. G.
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.