Ich dachte an einen schnell bestimmbaren "gelben Seitling"

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Dezember 2015 um 22:35) ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo zusammen,

    nach dem es hier - pilzmässig gesehen viel zu spät - reichlich Niederschlag und einen Temperatursturz gab, konnte ich diesen Sonntag fast gar keine Pilze mehr entdecken.
    (Nicht das es zu den trockenen Zeiten davor, massig viele gewesen wären..)

    Als ich ein paar "gelborange Seitlinge" an einem liegenden Totholzstamm (mutmaßlich Laubholz von Eiche oder Buche) fand war ich glücklich überhaupt etwas gefunden zu haben.

    Ich dachte mir, "Irgend ein orangener Seitling - wie ein kleiner orangefarbiger Austernseitling:cool:, der dürfte nicht allzu schwer bestimmbar sein". Zuhause beim Stöbern in den Büchern wurde ich eines Besseren belehrt.:rolleyes:

    Der Sporenabdruck, welcher in Richtung gelb-orange ging, machte die Verwirrung perfekt.

    Weitere Angaben:
    - dachziegelig gewachsen, auf dem Stamm zahlreich vorhanden
    - Hut im äußeren Bereich eingerollt, trocken samtig-filzig, auf keinen Fall klebrig
    - Lamellen tend. orange, eher engstehend, leider in schlechtem Zustand: es fällt schwer zu sagen, ob "gezähnt" zutrifft (bei Ludwig finde ich bei meinem Kandidaten noch den Begriff "schartig"
    - Stiel fehlend oder nur angedeutet, ganz entfernt an einen gelben Muschelseitling erinnernd
    - Geruch: pilzig (eher unbedeutend)
    - Geschmack: unbedeutend, weder bitter noch schärflich

    Zum farblichen Vergleich habe ich noch eine ganz andere Art dazugelegt.
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    Ich tendiere zum Biberzähling, Längsrunzeliger Zähling (Lentinellus castoreus) oder eine helle Form von Lentinellus ursinus, sofern man hier überhaupt sinnvoll von zwei verschiedenen Arten sprechen kann.

    Der gute Wille zumindest ein Handyphoto am Fundort zu machen war vorhanden (die Hardware lag vergessen zu Hause).

    Habt ihr eine Idee?

    Viele Grüße,
    Thorsten

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (1. Dezember 2015 um 15:26)

  • Hallo Thorsten!

    Bei Phyllotopsis nidulans wärst du richtig:
    http://www.hlasek.com/phyllotopsis_nidulans1en.html

    Wobei im Bild auch ein Falscher Pfifferling liegt.

    VG Ingo W

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Orangeseitling.htm

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (1. Dezember 2015 um 16:24)

  • Hallo Ingo,

    vielen Dank für die Klarstellung - speziell im Hinblick auf meinen Knick in der farblichen Optik...
    Dieses Rosa des Sporenpulvers wirkt im falschen Licht zwischen braunen Karton und weißem Papier durchaus etwas orange-gelblich. Ich bilde mir immer noch ein, dass da eine Note von Orange in dem Rosa vorhanden ist.

    Somit habe ich mich mit Vollgas auf den Holzweg begeben. Ich war heute noch einmal bei der Fundstelle und habe mir den größten Fruchtkörper und einen etwas kleineren Fruchtkörper mitgenommen (es sind noch reichlich Fruchtkörper am Totholz - der Pilz sollte durch die fehlenden Fruchtkörper nicht gefährdet sein).

    3 Der große Fruchtkörper hat tatsächlich eine unangenehme Note im Geruch. Der Hutrand zeigt sich hier nun auch recht markant.

    Nur der Vollständigkeithalber - orangene Pilze im Dunkeln :confused: - wie am schon am Sonntag vermutet - ganz einfach
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    Viele Grüße,
    Thorsten

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    Einmal editiert, zuletzt von wildpflanzenfan (1. Dezember 2015 um 20:30)

  • Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Hallo Harry,

    Zitat


    die orangene Farbe kommt evtl. vom Fleisch des Pilzes möglicherweise war der ja zu dem Zeitpunkt des Sporenabdrucks auch etwas feucht .
    auf jeden Fall wurden beide Pilze von Ingo richtig bestimmt .


    ja der Pilz war sicherlich noch etwas feucht.

    Ich habe auch nicht mehr den geringsten Zweifel an Phyllotopsis nidulans. Alle nachgelesenen makroskopischen Merkmale passen hinsichtlich zu den gefundenen Fruchtkörpern.

    Viele Grüße,
    Thorsten

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