Kleine Pilze an Nussbaum

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.497 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Dezember 2015 um 20:24) ist von Kowalski.

  • Hallo liebe Pilzforisten,

    ich hab heute vor meiner Haustüre zwei Pilzsorten auf meinem Nussbaum gefunden, von denen ich einen für einen nicht weiter bestimmbaren Schwindlng halte, er ist binnen einer Stunde regelrecht auf der Glasplatte, auf der ich ihn zum Fotografieren aufgelegt hatte, verschwunden.
    Von ursprünglich stattlichen 3-5 mm. :sick:

    Da ich kein Mikroskop habe und keinen Geruch feststellen kann bleibt der unter Schublade nicht eindeutig bestimmbar.

    Der andere interessiert mich aber: er ist auch nicht sehr groß, ca. 1 cm Hutdurchmesser, 1 - 2 mm Stiel, am Hut in der Mitte ein bisschen bräunlich, eine kleine Erhebung, am Rand rötlich braun und heller. Die Lamellenstruktur kann man an den Bildern sehr schön sehen. Die Farbe: hell gelblich, hellocker.
    Dann fand ich auf der anderen Seite des arg mit genommenen Baumes (V-Stamm mit Riss in der Mitte und einem kürzlich amputierten Ast) einen - wie ich meine - älteren Vertreter dersselben Art. Der Hut war zerrissen, Lamellen mittlerweile Kakao-braun.

    Ob es wirklich die gleiche Art ist kann ich nicht sagen, aber mein Nussbaum ist freistehend, weit weg von einem Wald, dass er heute gleich 3 Arten offeriert wäre unwahrscheinlich. Hutoberfläche der jungen Pilze: trocken, nicht schleimig. Geschmack: pilzig, leichte Schärfe. Geruch ebenso. Ich denke, die sind ziemlich frisch gewachsen, dürften also die recht milden Tagen genützt haben und sind keine "Überlebenden" von früher.

    ==>Dann habe ich jetzt noch eine extra Frage, die ich hier einfach anhänge: Ich lese das immer wieder, dass Samtfussrüblinge in Japan schon vor etwa 1000 Jahren gezüchtet worden seien. Angeblich hat man Pilzmaterial in Bäumstümpfe (von Laubbäumen) einmassiert. Wäre es theoretisch möglich, auf diese Art wirklich Pilze zu züchten. Muss man da nicht ein bisschen mehr Mycel transplantieren?
    Überhaupt: hat jemand Zuchterfahrung mit Samtfussrüblingen. Das wäre die Art, die mich am meisten interessiert.

    Sorry für die recht konfuse Beschreibung des Fundes und dass ich die zwei Pilze in einem Gang vorstelle.

    Hier die Bilder:

    Wuchs am Nussbaum

    Die Lamellen mit den recht eindeutigem Bild, dass gegen den Rand hin die Zwischenlamellen stehen.

    Hier ein Bild im Licht draußen auf einem Deckel mit Wühlmausnahrung:cool:
    Man sieht hier die "Schwindlinge" noch ganz. Das Preisetikett zur Größeneinordnung.

    Hier der kleine von unten.

    und hier nochmal der Fund des älteren von oben. Ist etwas schwer zu erkennen.


    lg Fred

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    Einmal editiert, zuletzt von Kowalski (8. Dezember 2015 um 16:15)

  • Ich denke es sind 3 verschiedene Arten.
    Die kleinsten könnten Rindenhelmlinge sein.
    V.G.
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

  • danke Thomas. Ja, dass die Lamellen so dunkelbraun werden, ist wirklich unlogisch. Stimmt. Der alte FK ist jetzt draußen am Komposthaufen. Aber viel ist da nicht mehr zu sehen.

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Haben die kleinen Weißen nicht herablaufende Lamellen?
    Da könnten dann auch noch Helmlinge aus der Ecke um Mycena speirea (Bogenblättriger Helmling) im Spiel sein. Ist aber bei allen diesen kleinen Helmlingen ohne auffällige Merkmale ohne Mikroskoppie schwierig.

    Die größeren mit dem weißen Sporenpulver sollten Samtfüßchen (Flammulina spec.) sein.
    Die größeren mit dem dunkelbraunen Sporenpulver sollten Faserlinge (Psathyrella spec.) sein. Zur Artbestimmung in dem Fall siehe Mikroskopie - Mantra.
    Wie sollte man sonst >diesem Schlüssel< folgen? :wink:


    LG, pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo
    Drei verschiedene Arten sind das auf alle Fälle. Schwindlinge sind nicht dabei!
    Die Ersten halte ich für geschädigte Samtfußrüblinge. Ist so nach Bild aber nur Vermutung!

  • Vielen Dank für eure Mithilfe. Jetzt sehe ich etwas klarer:

    der kleine weiße könnte Mycena sp. , bzw. Mycena speirea sein. Ich hänge unten noch mal ein besseres Bild von den Lamellen an.

    Der mit den schokobraunen Lamellen ist ein unbekannter aus dem Reich der Psathyrella sp.


    Und der rotbraune könnte ein etwas verkümmerter Flammulina velutipes sein. Oder zumindes Flammina sp. , was mich besonders freut. Wenn es denn so wäre. Weil ich auf diese sehr stehe ich und ich diese Art gerne mal kultivieren möchte.

    Und so kann ich sie praktisch vor meiner Haustür beobachten.

    LG Fred


    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...