Hirschbraune Tramete?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.299 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. März 2016 um 17:20) ist von fitis 11.

  • Servus miteinander!

    Im Beitrag vom 17.1.16 hatte ich auf Bild 1 - 4 diesen Pilz bereits einmal gezeigt und nachgefragt. Paplo vermutete damals, mit ? versehen, den Milchweißen Eggenpilz Jetzt, nach ca. 6 Wochen war ich nochmal an der Fundstelle und habe neue Fotos gemacht. Aufgrund verschiedener Details und googeln meine die Hirschbraune Tramete (Trametes cervina) gefunden zu haben. Damit man nicht dauernd hin- und herschalten muss, habe die alten Bilder nochmals mit eingefügt.
    Substrat: Pappel
    Bild 1 Aufnahme vom 9.1. zeigt die ganze Abb. des Bildes

    Bild 2 v. 9.1. zeigt die entstehenden weißen Flecken auf der sonst eher beigen Fläche.

    Bild 3 v. 9.1. zeigt nur den Ausschnitt der weißen Fläche

    Bild 4 neu v. 22.2. zeigt die Zunahme dieses weißen Überzuges.

    Auf Bild 5 v. 22.2. überzieht er bereits die Hüte.

    Bild 6 v. 9.1. und Bild 7 v. 22.2. zeigen die Hüte im Vergleich

    Bild 8 v. 22.2. Ein Hut aus der unteren Region der Hutreihen. Er ist heller (ohne Algenüberzug) Oberseite

    Bild 9 die Unterseite m. spitzigen Röhren

    Bild 10 v. 22.2. Die Hüte bereits m. Algen überzogen. Oberseite

    Bild 11 die Unterseite m. labyrinthischen Röhren

    Gerade das unterschiedlichen Hymenium sowie der weiße Rand (s. Bild 7) deuten doch auf die Hirschbraune Tramete.
    Für eure Bestimmungshilfe bereits jetzt meinen Dank.
    Gruß
    Hermann

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hermann!

    Makroskopisch sehe ich da immer noch ein Steccherinum / Irpex.
    Ausgehend von der Form der Stacheln (auch solche nahezu labyrinthischen Platten kann zB Irpex lacteus), den Resupinatanteilen, den eher dünnen Fruchtkörpern und den Farben sowie Beschaffenheit der Hutoberflächen...

    ...aber wer gackert muss auch legen.
    Ich schick mal eine PN.


    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hermann!

    Hier wollte ich ja noch etwas ergänzen.
    Also wie schon per PN mitgeteilt ist dein Pilz Irpex lacteus (Milchweißer Eggenpilz).
    Und zwar beide Proben, die ich untersucht habe:

    links die jüngere und rechts die ältere.

    Bei der älteren war es schwer, noch gute Merkmale zu finden, insbesondere Sporen waren da selten. Und schwer zu fotografieren. Das ist aber oft so bei Exsikaten, wo man keinen Abwurf hat und die Sporen eine hohe kinetische Energie im Präparat entwickeln. :wink:

    Was sich auch eher spärlich findet, sond die dickwandigen, stark inkrustierten Hyphenenden, die ins Hymenium hineinragen. Das Merkmal gibt es so nur bei Steccherinum, Irpex und Junghuhnia (alle drei gattungen sind sehr nahe verwand und werden von manchen Autoren auch alle unter Steccherinum zusammengefasst).

    Um zur richtigen Art zu kommen, muss man die Septen der generativen Hyphen angucken, da fehlen nämlich die Schnallen, die bei ähnlichen Arten wie zB Steccherinum oreophilum (Berg - Resupinatstacheling) vorhanden wären.
    Die Sporen sind dann elliptisch und messen bei deinem Fund 4-6 x 2-2,5 µm.

    links oben Sporen, links unten so eine inkrustierte Skeletozystide, dazu generative Hyphen ohne Schnallen:


    LG, Pablo.