Rindenpilze u. Porlinge

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.698 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. März 2016 um 20:37) ist von fitis 11.

  • Grüß Euch!

    Anscheinend ist dieses feuchte, nasskalte Wetter für Rindenschichtpilze und ähnliches besonders geeignet. Die letzte Zeit sind diese in der Fundhäufigkeit auf Platz 1.
    Hier nun wieder einige die ich nicht bestimmen kann und bitte daher wieder um eure Hilfe.
    Vielen Dank hierfür im Voraus.
    Gruß
    Hermann

    Zuerst einige Bilder die man nicht jeden 'Tag sieht:
    Bild1: Zwei die sich lieben oder streiten?

    Bild 2: Unterseite eines Zunderschwammes mit Eisbild

    Bild 3: Hunderte von Rauchporlingen

    Bild 4 + 5: Müsste Buckeltramete (Trametes gibbosa)sein; Laubholzstumpf
    #4

    #5

    Bild 6: Schichtpilz an Laubholzstumpf, aber welcher?

    Bild 7 + 8: wieder Schichtpilz am gleichen Baumstumpf, allerdings im Wurzelbereich
    #7

    #8

    Bild 9/10/11: Substrat Birke; evtl. Großporiger oder Rotbrauner Feuerschwamm? Dicke ca 3 cm; schwer lösbar, Poren bis 10 mm Länge
    #9

    #10

    #11

    Bild 12/13/14/15: Wieder auf Birke; Rindenschichtpilz ?
    #12

    #13

    #14

    #15

    Einmal editiert, zuletzt von fitis 11 (11. März 2016 um 18:57)

  • Hallo Hermann,

    eine schöne Aufsammlung hast du da gefunden. Das Bild Nr. 6 könnte ein Fleischroter Zystidenrindenpilz (Peniphora incarnata) sein. Zu den anderen dir auch unbekannten Arten kann ich im Moment nichts sagen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    Einmal editiert, zuletzt von weisheit (11. März 2016 um 18:19)

  • Hallo Herman,
    besonders interessant finde ich deinen Feuerschwamm.
    Bin schon neugierig, welchen Namen der bekommen wird.

    Bist du sicher, dass dein Pilz von Bild 12 bis 15 ein Schichtpilz ist,
    oder könnte der eventuell Poren haben?

    Dann könnte es ebenfalls ein Rauchporling sein.
    Auf einem deiner Bilder glaube ich 2 dunkle Striche zu sehen, die durch Reibung entstanden sein könnten.

    Liebe Grüße
    Roswitha

  • Hallo Hermann,

    die Meinung von Roswitha kann ich nur unterstützen. Die weißlichen Ränder könnten den Angebrannten Rauchporling (Bjerkandera aadusta) verraten, auch wenn die restliche Porenfläche sehr groß erscheint.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hermann!

    Sehr schöne Funde.
    Deine Bestimmungen zu Bild 1, 2, 3, 4 & 5 sind sicherlich richtig.
    Bei allen anderen könnte es makroskopisch sehr schwierig werden.
    Peniophora incarnata ist bei Bild 6 sicher eine Option, aber der wirkt seltsam dick. Ohne ein paar mikroskopische Details wird es kaum möglich sein, den sicher zu bestimmen.
    Zu 7 & 8 fehlt mir momentan eine Idee. Ich fürchte aber, daß da im mittleren Bereich nur noch das Subikulum übrig geblieben ist und das Hymenium irgendwie abhanden kam. Das sieht man nur noch in den randbereichen. da müsste man dann wissen, wie genau das aussieht, auch wie es sich anfühlt, wie dick es ist usw.
    9-11 ist sicher ein Phellinus. Phellinus ferruginosus (Rotbrauner Feuerschwamm) sieht so aus, der ist aber von Phellinus ferreus nur mikroskopisch zu unterscheiden. Phellinus contiguus (Großporiger Feuerschwamm) sollte schon deutlich gröbere Poren haben, wobei das hier schwer abzuschätzen sind.
    An Birke kommen aber noch ein- zwei weitere resupinat wachsende Feuerschwämme (vor allem Phellinus laevigatus) vor, die man auch auf dem Schirm haben muss.
    Beim letzten Pilz denke ich auch, daß Bjerkndera adusta (Angebrannter rauchporling) eine gute Spur sein könnte. Ein Schnittbild wäre da sehr aufschlussreich.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Grüß euch miteinander!

    Zuerst herzlichen Dank für eure Antworten, Meinungen und Hinweise.
    Für Bild 4 + 5 wird Tr. gibbosa notiert. Auch wenn ich wegen der grauen Hutfarbe etwas unsicher war. Die Unterseite zeigt aber die typische länglich gestreckte Porenform.
    Zu Bild 6: Ja, Fleischroter Zystidenrindenpilz kommt wahrscheinlich am ehesten in hin. Ich habe ihn noch nie gefunden.
    Bild 7 + 8: ich werde ihn beobachten und sollte er sich noch verändern, vielleicht gibt er sein Geheimnis noch preis.
    Bild 9 - 11: Ich neige zum Rotbraunen Feuerschwamm; für den Großporigen sind, wie der Name schon ausdrückt, die Poren zu klein. Die Größe hierfür habe ich erst heute in einem anderen Buch erfahren.
    Bild 12 - 15: Schichtpilz ist natürlich Schmarrn, inzwischen kann ich sogar zwischen Porling und Schichtpilz unterscheiden. Bjerkandera adusta kenn ich eher dunkelgrau in Richtung schwarz, vor allem auf Druck schwärzt er doch sehr stark. Dieser bleibt eher grau-bräunlich und die aufliegende Schicht ist ziemlich dick. Ich werde mir ein Stück mit Rinde holen. Vielleicht bekomme ich neue Erkenntnisse.
    Mit besten Grüßen
    Hermann

  • Hallo Hermann!

    Interessant finde ich ja die Tatsache, dass du mit keinem Wort auf den Zinnoberroten Porling (Pycnoporus cinnabarinus) eingehst, der ja eigentlich einen recht offenen, sonnenbeschienenen Standort signalisiert.
    Demnach sollten die Birkenäste mit dem "Angebrannten" (Bjerkandera) erdnah und unterseitig gewachsen gelegen haben, aber das Ast-Ende mit dem Pycnoporus in die Luft geragt haben oder der Porling zumindest oberseitig wachsend gewesen sein..

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

  • Hallo Ingo,

    auf die Zinnober Trameten, die hier zahlreich vorhanden sind und dazu noch sehr groß, ca. 14 cm, bin ich nicht eingegangen, weil schön öfter vorgestellt. Beide wuchsen auf dem bzw. seitl. am, bereits seit längerer Zeit, liegenden Birkenstamm. Allerdings der graue Porling war nur an einer Stelle zu finden. Der Hinweis des bevorzugten Standortes -sonnenbeschienen - des P. cinnabarinus ist sehr gut beobachtet. Kann ich auch bestätigen, viel mir aber selbst als Merkmal nicht auf. Danke für diesen Hinweis.
    Gruß
    Hermann