Meine Flammis

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 5.525 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. April 2016 um 17:53) ist von PilzHex`.

  • Liebe Züchter und Interessierte...

    Ich hab beschlossen wegen der endlosen Scollerei bzw. wegen dem Suchen der richtigen Seite im anderen Thread einen eigenen auzumachen. Da sich kaum wer für extra für Flammulina velutipes in der Zucht interessiert und die Informationslage mehr als spärlich aus, auch seiten der Profis, hab ich beschlossen hier mal meine Erkenntnisse und Verwunderungen zusammen zufassen.

    Einer von sechs Körnerbrutsäcken hat jezt nämlich Gas gegeben und das wollte ich mal zeigen. Warum genau der so gewachsen ist? Darüber rätsle ich immer noch. Ich hab ein ziemlich frisch gesägtes Weidenholzscheit genommen und mit Körnerbrutsack verbunden. Mit Gewebeband fest verklebt, damit keine Keime reinkommen. Und die Feuchtigkeit drin bleibt. Ich dachte, das Myzel, vor zwei Wochen noch ohne Fruchtkörper, würde langsam das Scheit durchdringen, und es würde dauern bis nächsten Winter. Oder wie auch immer. Statt dessen schießen jetzt die Babies aus der Körnerbrut, das Myzel breitet sich zaghaft auf das noch etwas zu abwerfähige Scheit aus. Ich hab es auf dem Fensterbrett, bei meist 14 Grad und es ist hell.

    Eine Riesenfreude. Ob sie voll auswachsen? Mit den anderen Säcken habe ich andere Dinge angestellt, davon berichte ich später.
    Heute mal Baby-Bilder. :)


    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • Na, das sind aber mal wunderbare Flammis, Glückwunsch!

    Finde die Idee gut mit dem extra Thread. Pilzzucht finde ich ein interessantes Thema. Zumal nicht jeder Berufstätige die Zeit hat, ständig stundenlang durch die Wälder zu streifen. Bin froh, wenn ich 1-2 x die Woche überhaupt rauskomme.

    Vielleicht gibt es ja auch Tipps für die einfache Zucht im Garten. Hat da jemand mit Holzstämmen oder Strohballen Erfahrung?

    Viele Grüße

    PilzHex`

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    rolleyes.gif Lieber in die Pilze als ins Fitness-Studio! ;)

  • Zitat

    [font="Verdana, Arial, sans-serif"]Zumal nicht jeder Berufstätige die Zeit hat, ständig stundenlang durch die Wälder zu streifen. Bin froh, wenn ich 1-2 x die Woche überhaupt rauskomme.[/font]

    Hallo Pilzhex´: ganz genau, ich hab ja sogar die Körnerbrut gekauft, genau aus diesem Grund. Aber es ist ein Riesenspaß, den Zwergen beim Wachsen zuzusehen.
    Seit 48 Stunden hat sich schon wieder viel getan. Ganz richtig läuft es nicht, aber nicht ganz falsch. Ich mach chaotisch learning by doing. Die eine Holzscheitkonstruktion werde ich wohl wieder ganz auseinandernehmen. Ich hab die Folie aufgeschnitten, damit die kleinen Racker rauswachsen können. Jetzt ist der Spalt zwischen Holz und Brut zu groß

    Einen anderen Versuch, wo ich ein Birkenscheit "infizieren" wollte hab ich nicht richtig hingekriegt, zuviel Klebeband, aber dadurch wurden sie auch gleich länger. Also vielleicht denke ich auch noch in diese Richtung, sie durch Dunkelheit in die Länge zu bekommen. Vielleicht durch einen schwarzen Sack oder so ähnlich, aber mit viel mehr Luft drum herum. Ich nehm übrigens nur keimfreies Wasser zu besprühen. Um sie feucht zu halten.


    Heute habe ich dann noch ein Bröckchen Körnerbrut in Bäume im Obstgarten gestopft. Mehr als dass sich die Brut gegen die bestehenden Pilze nicht durchsetzt kann nicht passieren.

    @Pilzhex: mit Holzstämmen mach ich grad so meine Erfahrung. Ich darf erst im Mai raus, wenn es nicht mehr friert, da angeblich, laut Hersteller die Brut frostempfindlich ist.
    Holz frisch anschneiden (wegen der Keime) warten bis die Abwehrkräfte des Holzes nachlassen, Brut auf die Schnittfläche und verkleben, damit keine Keime rankommen und auch Tiere, die Körner lecker finden.

    Bei Shiitake gibt es auch oft Dübelbrut. Da bohrt man Löcher in so einen Stamm, und gibt ein Röllchen Brut hinein, das befällt und zersetzt das Holz. Shiitake kriege ich eh in jedem größerem Supermarkt frisch und Bio nachgeschmissen. Nur die Flammis aus dem China-Laden sind gewöhnungbedürftig. Schmecken etwas modrig und ist halt Trockenware.

    Demnächst: neue Pleiten, Pannen und Erkenntnisse rund um die Samtfüßchen…. Irgendwie läuft alles anders als geplant, aber es läuft. :)

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • wirklich interessant - und ich finde Experimente total spannend. Toll, wenn da solche Ergebnisse rauskommen!

    Nur im Haus ist für mich nichts, da ich gegen Schimmelpilze ziemlich allergisch reagiere und Asthmaanfälle bekomme.

    Aber im Garten gibt es schattige Eckchen unter dem Kirschbaum, da könnte man mal die Zucht versuchen.

    Freue mich jedenfalls auf weitere Bilder und Infos!

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    rolleyes.gif Lieber in die Pilze als ins Fitness-Studio! ;)

  • Matthias.
    Was Energieverzeher. Ich versteh die Viecher überhaupt nicht im Moment.

    Ich hab ja durch die Vielzahl an Säcken (sechs) viel Optionen und das macht auch den Spaß..

    Heute gab es lecker Pilzsauße, aber sowas von lecker....mit Petersilie ausm Gartn, Sahne & ein Löfflchen Senf. Natürlich Meersalzflocken plus frisch geriebenen Pfeffer. Neuerdings steh ich wieder auf Tabasco. Aber nur ein paar Tropfen...:cheeky:
    [hr]
    PS: Ich hab heut die ersten Zuchten auf Pfirsichbäume und Birnenbäume-Scheite ausgebracht. Ich warte gespannt auf den Winter... also angesägt und dann mit Gewebeband fixiert. Und etwas an Birnbaumscheiten, 2 Jahre alten. Bin gespannt.

  • PSII: @Pilzhex: du hast das nicht richtig verstanden. Da ist kein Schimmel dran. Dann wären die Zuchten tot. Was du siehst ist das Myzel, das hat jeder Pilz, im Wald ist es eben meist unsichtbar. Schimmel, mein größter Feind, tötet eine Brut sofort. Deshalb halte ich alle Schalen und Säcke möglichst keimfrei. Mit Mittel ähnlich wie Lysoform, nur die Billigmarken nehm ich halt.

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • Die Pilzchen haben sich prächtig entwickelt, Glückwunsch! Die sehen so lecker aus, die könnte ich jetzt auch schön gebraten verputzen!

    Das mit dem Myzel weiss ich schon. Ich meinte auch eher den "größten Feind", nämlich wenn man nicht fachgerecht und hygienisch genug arbeitet und das Substrat umkippt und schimmelt.

    Ich hatte mal so ein Einsteigerset im Keller mit braunen Champis. Die waren lange schön, aber irgendwann sind die Reste der Stiele, welche sich nicht völlig entfernen liessen, geschimmelt. Musste dann das Ganze schnell entsorgen. Habe sie im Garten vergraben, kam aber nichts mehr. Mein Gartenboden ist Lößlehm der übelsten Sorte. Im Sommer hart wie Ton, das mag leider kein Pilz.

    Egal, ein Grund mehr in den Wald zu fahren. Das tut der Seele gut und die Bewegung sowieso, da ich leider als Büropflanze meine Brötchen verdienen muss.

    LG

    PilzHex`

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    rolleyes.gif Lieber in die Pilze als ins Fitness-Studio! ;)