Funde vom Samstag (16.April)

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 7.362 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. April 2016 um 20:19) ist von Beorn.

  • Hier mal ein paar Funde vom Samstag, die zeigen das es sich zur Zeit nicht nur wegen der Morcheln lohnt nach Pilzen ausschau zu halten:

    Bild 1a,b - mutmaßlich Scheibenlorcheln:

    Bild 2 - auch die Ohren blühen bei diesem Wetter wieder auf:

    Bild 3a,b,c- eventuell etwas aus der Ecke der Haueblinge (leider waren im Beutel schon die Ohren, daher nicht mitgenommen):

    Bild 4 - Tintlinge, im Moment die häufigste Gattung:

    Bild 5a,b - Die Weichritterlinge sind auch wieder zurück (Sporen gerade aus für eine nähere Bestimmung)

    Bild 6 - Grünblättrige Schwefelköpfe

    Bild 7 - noch einer der das nasse Wetter liebt:

    Insgesamt eine gute Ausbeute für einen nassen Samstag:
    Bild 8:

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo Thomas,

    hervorragende Ohren, :)


    Die perfekte Harmonie zur zart gegarten Schulter vom Feuersalamander sind die, :cheeky:


    Trapiert auf einem dezent mit Bärlauchöl und Waldbeerenessig marinierten Wildkräutersalat, besser geht's nicht.

    Zu deinen Fragen habe ich leider keine Antwort, da warte ich die Meinungen der Experten ab.

    LG
    Peter
    P.S.
    Die Schulter vom Salamander kann man auch braten, bei mittlerer Hitze.

  • Hallo Ingo,

    vielen Dank. Scheint sehr gut zu passen! Ich hoffe ich finde noch welche, damit ich die Merkmale abgleichen kann.

    Hallo Peter,

    der heisst Feuersalamander, daher wird er bei mir prinzipiell nur gegrillt. :horny:

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Bei den Weichritterlingen müsstest du statt nach der Sporenpulverfarbe (ist weißlich bis creme bis blassockerweißlich) besser nach der Lamellenfarbe gucken.
    Da sollten in der Kollektion ein paar ältere Exemplare sein, bei denen du in den lamellen schon einen erkennbaren Gelbton oder gelblichen Ockerton hast.
    Dann wären wir beim Frühlings - Weichritterling (Melanoleuca cognata).
    Außer diesem gibt es in der Gattung noch Melanoleuca verrucipes (Schuppenstieliger Weichritterling), der ist es nicht.
    Alle anderen Arten (vermutlich ein bis vier Dutzend in Europa) heißen Melanoleuca spec. Sind also nicht bestimmbar.


    LG, Pablo.

  • Hallo Peter,

    tausche Feuersalamanderschulter gegen Landschnecken-Weinbergschnecken 1:1, nicht Stückzahl, sonder Gewicht. Wie sieht`s aus. Gruss aus Berlin. Heinz

  • Zitat von Wuhlepilzeundco pid='30180' dateline='1461006991'

    Hallo Peter,

    tausche Feuersalamanderschulter gegen Landschnecken-Weinbergschnecken 1:1, nicht Stückzahl, sonder Gewicht. Wie sieht`s aus. Gruss aus Berlin. Heinz

    Hallo Heinz,

    von den Schnecken sind bei uns die Weinberg'schen die Kalkanzeiger, die schicke/-schenke ich dir gerne.

    Mit dir einmal richtig lostafeln, das wär' schon was Feines.

    So sieht's aus, :cheeky:

    Beste Grüße vom Wörthersee,
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Das Problem ist bei Weichritterlingen folgendes:
    Es gibt keine wirkliche monografische Bearbeitung der Gattung.
    Mit den jahren hat sich ein Haufen Stückwerk angesammelt, neue Arten wurden beschrieben, die dann wieder mit anderen Arten synonymisiert wurden, dann wieder in weitere Arten aufgespalten, Merkmale wurden je nach Autor völlig anders bewertet und die Arten somit ganz anders getrennt.
    Es gibt keine neuere Überarbeitung, wo zB auch genetische Untersuchungen berücksichtigt werden (was mittlerweile absolut standard sein muss).
    Insofern kannst du nur eines machen:
    Dir einen beliebigen Autor herauspicken (es darf nur kein Bilderbuch ala "Pilze der Schweiz" oder geringerer Umfang sein), der möglichst viele Arten aufführt. und nach dem müsstest du schlüsseln und dann das auch bei deiner Aufsammlung vermerken, nach welchem Autor du geschlüsselt hast.
    Dabei muss klar sein, daß bei einem anderen Autor dein Pilz auch ganz anders heißen kann. und zudem ist es gut möglich, daß du in einigen jahren - wenn denn mal eine monografie heraus kommt - deinen Pilz wieder umtaufen musst.
    Dazu kommt noch erschwerend, daß bei allen Arten (mal abegsehen von den beiden oben erwähnten) eine Bestimmung ohne mikroskopische Merkmale gar nicht möglich ist.

    und was der lange Txt nun sagen soll:
    Das sind die Gründe, warum ich um diese Gattungt einen großen Bogen mache.
    Würde ich jemanden kennen, der sich damit intensiver beschäftigt und der die bearbeitet, dann würde ich die auch sammeln und entsprechend dokumentieren. Aber ich kenne niemanden.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    erstmal vielen Dank.

    Zitat

    Das Problem ist bei Weichritterlingen folgendes:....

    :D
    Bei der Vorstellung des verlinkten Weichritterlings habe ich am Anfang gleich geschrieben:

    Zitat

    hier mal ein Fund von gestern, dem ich als Arbeitstitel den Namen Frühlingsweichritterling geben würde (den gemeinen habe ich u.a. aber auch noch auf dem Schirm). Diese Annahme basiert auf der Beschreibung in 1.700 Pilze und dem Gerhardt (BLV Handbuch Pilze). Mit einem gewissen Vorbehalt bezüglich der Art (Frühlings....), da Pablo ja schon mehrfach darauf hingewiesen hat, dass diese Gattung einer gründlichen "Überarbeitung" bedarf.
    https://www.123pilze.de/000Forum/showthread.php?tid=4771

    Ich denke ich bleibe daher wohl bei: MELANOLEUCA spec

    Mal eine Frage zu den Weinbergschnecken. Man hört oft, dass diese Kalkanzeiger sind. Nun gibt es bei uns viele Weinbergschnecken aber eigentlich keinen Kalkboden. Ideen wie sich dieser Widerspruch erklären könnte?

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (19. April 2016 um 22:35)

  • Hallo Thomas!

    Zitat


    Mal eine Frage zu den Weinbergschnecken. Man hört oft, dass diese Kalkanzeiger sind. Nun gibt es bei uns viele Weinbergschnecken aber eigentlich keinen Kalkboden. Ideen wie sich dieser Widerspruch erklären könnte?

    Meiner Meinung nach stimmt das einfach nicht.
    Bei mir kriechen die auch im sauren Gefilde rum.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

  • Ist auch mein Eindruck.
    Wobei es interessanter Weise bei uns zwar kein oberflächlicher Kalkboden gibt, unser Wasser aber sehr kalkhaltig ist.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Sehe ich ebenso: Schnecken mit Schneckenhäusern gibt es auch auf sauren Böden. Das Haus allerdings ist ja größtenteils aus Kalk aufgebaut, der muss ja irgendwo her kommen.
    Ein bissel kalk gibt es meistens auch in sauren Gegenden. Je mehr Schnecken mit Häusern, desto mehr Kalk würde ich tendenziell also sagen.

    Mit dem leitungswasser hat das allerdings recht wenig zu tun: Das muss ja nicht daher kommen, wo die sauren Fichtenwälder im Preiselbeerpolster stehen. Und bisweilen ist das Trinkwasser auch aufbereitet, wurde also mit Mineralstoffen versetzt, die in der Gegend gar nicht vorkommen.

    Übrigens: So arg streng sind Morcheln nicht, was den kalkhaltigen Boden betrifft. Es sollte eher basisch als sauer sein, aber das ist nciht vergleichbar mit etlichen Röhrlingen oder Schleierlingen, die tatsächlich streng an Untergrund auf Kalkgestein gebunden sind.


    LG, Pablo.

  • Zitat

    Mit dem leitungswasser hat das allerdings recht wenig zu tun: Das muss ja nicht daher kommen, wo die sauren Fichtenwälder im Preiselbeerpolster stehen. Und bisweilen ist das Trinkwasser auch aufbereitet, wurde also mit Mineralstoffen versetzt, die in der Gegend gar nicht vorkommen.


    Stimmt natürlich schon, allerdings gibt es bei uns im Einzugsgebiet (wo unser Wasser herkommt, keinerlei Böden mit Oberflächenkalk. Wobei ich bei uns eher denke, dass das Kalk aus tieferen Schichten kommt. Beigefügt wird es nicht (im Gegenteil ausgefiltert) da es eher stört.

    Zitat


    Übrigens: So arg streng sind Morcheln nicht, was den kalkhaltigen Boden betrifft. Es sollte eher basisch als sauer sein


    Ich hatte mal gehört, dass die Spitzmorcheln (im Gegensatz zu den Speisemorcheln) eher auf saueren Boden zu finden sind. Trifft das zu?

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Das kann ich nicht beurteilen.
    Ich kenne nur die "Zivilisationsmorchel / RiMuMo" ("Morchella conica" ss. auct.). Die "Freilandspitzmorchel" (Morchella elata ss.auct.) ist mir noch nicht begegnet.
    Die RiMuMos hatte ich schon an ganz unterschiedlichen Standorten (auch ohne Kontakt zu Rindenmulch). In menschlich bebauten / beeinflussten Gebieten ist es aber oft schwer zu sagen, ob der Untergrund da basisch oder sauer ist.


    LG, Pablo.