Wacholderrost (Juniperus communis)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 5.322 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Mai 2016 um 22:07) ist von Beorn.

  • Grüß Euch mitanand!

    Heute will ich einen Pilz zeigen der, wenn man ihn im eigenen Garten hat, Ärger verursacht. Er ist für den Birnengitterrost mit verantwortlich und wahrscheinlich auch der Grund, dass ich keine Birnbaum mehr im Garten habe. Auch weil er in den Foren selten vorgestellt, obwohl er sicherlich häufig, z. B. an Wacholder, vorkommt. In meinen Fall Kriechwacholder.
    Bis dato schätzte ich die Erscheinung als Blüte ein. Nachdem er immer wieder auftaucht und der Wacholder sich trotzdem weiter ausbreitet, unternehme ich nichts dagegen. Man müsste sonst alle befallenen Äste absägen. Eine zuverlässige Bekämpfung ist dies trotzdem nicht. Die Sporen sind inzwischen bestimmt überall.
    Vielleicht ist er euch auch schon aufgefallen.
    Gruß
    Hermann

    Weißdornenrostpilz alias Wacholderrost (Juniperus communis)

  • Hallo Hermann,

    ja der Birnengitterrost macht den Kleingärtnern zu schaffen. Ich glaube eine Bekämpfung ist nur mgölich, wenn weiträumig der Wachholder entfernt wird.
    Hier zwei Bilder wie der Pilz dann auf den Birnenblättern aussieht.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Aber eine weiträumige Entfernung der Wacholderbüsche wäre sehr schade, da diese wichtigen Lebensraum für andere Pflanzen, Tiere und Pilze bieten.
    Bedauerlicherweise werden echte Wacholderheiden in Deutschland immer seltener, ein trauriger Prozess.

    Die Sache mit dem Wirtswechsel bei vielen Phytoparasiten finde ich übriegns sehr faszinierend, wie auch hier beim Birnengitterrost (= Wacholderrost, es ist ein und der selbe Pilz). In unterschiedlichen Entwicklungsstadien unterschiedliche Pflanzen zu besiedeln ist ein sehr spannender Schachzug der Evolution.


    LG, Pablo.

  • Hallo

    Hier wird der in freier Natur wachsende Wacholder JUNIPERUS COMMUNIS wohl zu unrecht "beschuldigt".

    Laut einer Untersuchung der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wädenswil gibt es bei den Wacholder- Arten große Unterschiede in Bezug auf die Anfälligkeit gegenüber dem Birnengitterrost.

    Demnach wird die Wilform nicht vom Pilz befallen und überträgt ihn deshalb auch nicht auf Birnbäume.

    Zu bedenken ist weiters, dass es nur wenig nützt, wenn man die Wacholderzierform im eigenen Garten entfernt, gleichzeitig aber in Nachbars Garten (Umkreis bis zu 150m ) weitere Wacholder wachsen.

    Den besten Schutz erreicht man bis zu einem gewissen Grad, wenn man an jungen Birnbäumen die ersten befallenen Blätter entfernt.

    Im großen und ganzen schadet der Pilz dem Baum wenig. Ist eher ein "Schönheitsfehler" der manche Baumbesitzer stört.

    Im Herbst geerntete Wacholderbeeren sind ein gesundes Gewürz, das leider aufgrund der spitzen Nadeln etwas mühsam zu ernten ist.

    L.G. Roswitha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Danke für diese weiteren Infos, Roswitha. :agree:
    Zumal es ja ein paar unterschiedliche Arten des "Birnengitterrostes" gibt, die eben unterschiedliche Zwischen- und Endwirte besiedeln. Aber das ist zumindest für mich ein recht komplexes Thema. Phytos sind - wenn auch sehr spannend - momentan nicht meine Hauptbaustelle. :wink:


    LG, Pablo.