Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.657 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Juni 2016 um 22:25) ist von weisheit.

  • Ich will mich nur kurz vorstellen, hab allerdings schon 2 Beiträge Stockschwämmchen betreffend geschrieben ;)
    In die Pilze geh ich schon seit meiner Kindheit, seit 25 Jahren ungefähr. [size=2]Also eigentlich bin ich ein erfahrener Pilzjäger, meine Lieblingspilze sind die Blutreizker und die Schopftintlinge. Natürlich werden auch Röhrlinge nicht verschont, allerdings trockne ich diese meist. Trocknen muss ich übrigens bei den Reizkern von abraten. Das geht geht zwar aber der Pilz ist dann zäh wie n altes Stück Leder ;)[/size]
    Weiterhin nehm ich auch Grünlinge mit, die gibt es hier relativ häufig. Bei den Stockschwämmchen verhält es sich so: ich habe in freier Wildbahn tatsächlich noch nie welche gefunden. Das erste Mal tatsächlich heute auf meinem Hof, wenn es denn welche sind, also quasi in Gefangenschaft :D

  • Hallo Tom,

    Herzlich Willkommen hier im Forum.

    Auch bei 25jähriger Pilzerfahrung gibt es immer noch was zu lernen, da die Forschung ja auch nicht stehen bleibt. :wink:

    So auch zum Thema Grünling.

    Zitat aus Wikipedia

    Zitat

    Nachdem der Pilz bei einigen Personen eine Muskelschwäche (Rhabdomyolyse) teils mit tödlichem Ausgang verursacht hatte, wird vom Verzehr abgeraten.

    hier der Link dazu:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnling_%28Pilz%29

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Na dann oute ich mich mal als ebenfalls begeisterten Grünlings - Verzehrer.
    Allerdings: Ich esse ein oder zwei Mal im Jahr ein kleines Pfännchen. Seit zwei Jahren, seit ich den Pilz kenne und finde.

    Wenn es zu einer Vergiftung kommt, ist damit nicht zu spaßen.
    Es ist aber so, daß bei den dokumentierten Fällen, wo es auch zu tödlichen vergiftungen kam, jeweils große Mengen der Pilzart mehrmals in einem kurzen Zeitraum gegessen wurden. Es besteht also ein Zusammenhang zwischen Menge der verzehrten Pilze in einem Zeitraum und dem Auftreten von Vergiftungssymptomen.
    In den gebieten in Deutschland, wo die Art noch häufig ist, wird sie nach wie vor regelmäßig verzehrt, vergiftungsfälle sind dabei nicht bekannt.
    Dennoch würde ich in jedem fall dazu raten, diesen Pilz in möglichst geringen Mengen zu genießen und nicht wiederholt an mehreren tagen hintereinander zu essen.

    Dabei ist er ja sooooooo lecker, für meinen Geschmack kommt da kein Pfifferling, kein Steinpilz und keine Morchel ran.


    LG, Pablo.

  • Lieber Pablo.

    Du sprichst mir aus der Seele. Deine Worte kann ich nur unterstreichen. Aber es muss jeder für sich abwegen, ob er diesen Pilz zum Verzehr geeignet findet. Wahnwitzigerweise haben mir 2 Pilzsachverständige im Rahmen von Pilzlehrgängen erklärt, das sie diesen Pilz nicht freigeben dürfen - DGfM Mitglieder. Im privatem Bereich gaben sie an, diesen Pilz sehr wohl in geringen Mengen selbst zu konsumieren.

    LG Heinz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heinz!

    Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich. Wenn man als Pilzsachverständiger einem Sammler das Sammelgut frei gibt, übernimmt man damit ja auch die Verantwortung für dessen Gesundheit.
    Ich würde auch etliche Pilze nicht "freigeben", die ich selbst sehr wohl esse.
    Allerdings muss man ja auch das Sammelgut nicht beschlagnahmen (kann man ja auch gar nicht, rein rechtlich gesehen). Insofern sollte man als PSV bei Pilzen wie dem Grünling (oder der Netzhexe, wo wir die auch gerade in der Diskussion hatten) über die Risiken aufklären und es anschließend dem Sammler selbst überlassen, ob sie / er diese Risiken eingehen will.
    Eine Freigabe im Sinne einer Übernahme der verantwortung ist das dann nicht.
    Aber eben auch kein "Essverbot".


    LG, Pablo.

  • Aufgrund der Warnungen habe ich mich bislang nicht getraut, den Grünling zu Speisezwecken zu sammeln, auch wenn im Herbst manchmal Viele im Wald stehen. Keine Ahnung, ob ich mich je dazu entschließe.

    Meine Meinung zu vielen "Giftwarnungen" ist die Gleiche: Die Menge macht meist die Wirkung.

    Es kommt ja auch keiner auf die Idee, 1kg "giftige" Tomatenstielansätze zu essen, große Mengen Tee vom Beinwell, Bärentraube und Huflattich zu trinken. Auch Soja in großen Mengen und knackig blanchierte Bohnen sollen nicht gut für den Menschen sein.

    Ein Zuviel an Alkohol, Zigaretten, Kaffee und Schokolade ist auch schädlich.

    Selbst Steinpilze in großen Mengen sollen Stoffe zur Muskelzersetzung enthalten, Champignons das in großen Mengen giftige Agaritin.

    Die Liste ist noch wesentlich länger..... die Menge macht das Gift. Ein wenig schadet meist gar nicht!

    LG

    PilzHex`

    _________________________________________

    rolleyes.gif Lieber in die Pilze als ins Fitness-Studio! ;)

  • Hallo miteinander,

    wir haben in Mecklenburg, genau wie in Brandenburg viele sandige Kiefernwälder und da tummeln sich zur richtigen Zeit die Grünlinge und in diesen Gegenden wird man keinen Pilzsammler davon abhalten, Grünlinge nicht zu essen.
    Ich bin auch der Meinung, dass die Leute, die sich vergiftet haben zu viel und zu oft den Grünling gegessen haben. Aber mit den Untersuchungen bezüglich der Inhaltsstoffe kommt man wohl auch nicht so richtig vom Fleck. Ich kenne jedenfalls keine neuen Erkenntnisse.
    Richtig ist, dass wir als Pilzberater, diesen Pilz nicht mehr frei geben dürfen oder wie von Pablo gesagt, eben aufklären und mitgeben. Das sollte man dann aber auch dokumentieren.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.