Arbeitsthese Homophron

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.510 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juni 2016 um 21:26) ist von ThomasL.

  • Zitat

    Pablo schrieb (https://www.123pilze.de/000Forum/showt…1090#pid31090):
    Wegen dem Pilz mit Arbeitstitel Homophron: Lieber trocknen als einfrieren. Es sei denn, du kannst den Fruchtkörper wirklich schockfrosten, also wenigen Minuten komplett auf -15° bis -20° runter kühlen.
    Ansonsten ist Trocknen besser, wenn Belege nachuntersucht werden, ist das im Regelfall immer Trockenmaterial.

    Zu dem kannst du auch eine Anfrage ins Bestimmungsforum packen, vielleicht meldet sich Andreas (Pilzmel) dazu, und vielleicht hat er auch Lust, da einen getrockneten Beleg zu untersuchen. Dazu am besten "Psathyrella" oder "Homophron" in den Betreff des Themas schreiben.


    Hier jetzt der versprochene Thread im Bestimmungsteil. Dank des Hinweises von Pablo schon etwas konkreter als im "Fund erste Juni-We" Thread.

    Fundort:
    Mömlingen Unterfranken, im "Königswald"
    An der Fundstelle Mischwald mit vielen Birken und Kiefern, direkt neben einer Birke (aber keine sichtbare Verbindung zum Stamm), Hanglage
    Boden: Sandiger Boden, kein Kalk, Oberfläche Humusauflage
    Geruch: Hätte ich mir notieren sollen:angry:, der zum Trocknen ausgelegt Fruchtkörper riecht eher "nicht mehr frisch" ;)
    Mehrere Fruchtkörper auf engem Raum (teils verbunden)
    Fleisch weich
    Huthaut: Sehr glatt, wachsartig
    Sporenpulver und weitere Details:

    Bild 1 - Fundort:

    Bild 2:

    Bild 3:

    Bild 4 - Sporenpulver:

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Also wenn du den Beleg nicht untersuchen willst / kannst, Andreas:
    Ich würde einen getrockneten Pilz nehmen. Aber generell finde sich solche Arten ja bei dir besser aufgehoben, weil das ja alles in die Bearbeitung der Gattungsgruppe einfließt.

    Das irgendwie doppelt erschienene Thema nehme ich mal raus, ich denke das brauchen wir nicht mehr.


    LG, Pablo.

  • Hallo Andreas,

    vielen Dank für Deine Unterstützung!

    Hallo Pablo,

    ich kann ihn Dir gerne zuschicken. Inzwischen ist er auch trocken.

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Also wenn Andreas ihn nicht will, dann gerne.
    Hast du meine Adresse oder brauchst du die?


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    Adresse habe ich noch nicht. Ich kann ihn Dir oder (falls gewünscht) Andreas sehr gerne schicken. Bin ja auch neugierig. Ich hoffe mal er ist noch verwertbar (ein halber Hut mit Stiel und das kleine Exemplar sind jetzt getrockent, die andere Huthälfte hatte ich Sporen lassen und dann leider entsorgt).
    Falls mehr gebraucht werden, könnte ich auch nochmal im Wald nachsehen. Es gab letzte Woche dort noch einen weiteren, kleinen Fruchtkörper den ich stehen liess.

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Die Fruchtkörper sind bei mir gut eingetroffen und wurden untersucht.
    Heraus kam eine kleine Überraschung:
    ich halte den Pilz - trotz der hellen Farben der frischen Pilze - nicht für Homophron cernuum, sondern für >Homophron sarcocephalus< (= Psathyrella spadicea).
    Die Sporengröße ist eher am unteren Rand für H. sarcocephalus, aber für H. cernuum mit bis zu 10µm in der Länge schon wieder zu groß.
    Insbesondere sind die Zystiden nirgendwo apikal abgerundet, sondern stets +/- spindelig zulaufend und vor allem stark dickwandig.

    Andreas möge wiedersprechen, wenn das nun Quatsch ist, aber ich denke, das sind einfach blass geratene Homophron sarcocephalus.

    Hier ein paar Bildchen:

    Cheilozystiden, untermischt mit blasigen Zellen:

    Links Pleurozystiden und Basidien, rechts Sporen:

    Alle Aufnahmen in KOH 3%, die Kristallbeschopfung hat sich wohl im Exsikat nicht gehalten, war aber auch bei einem früheren Fund schon teils undeutlich und etwas vergänglich gewesen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    auch an dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön. Die Aufnahmen von den Sporen sind fazinierend.:agree:

    Zitat

    ... die Kristallbeschopfung hat sich wohl im Exsikat nicht gehalten, war aber auch bei einem früheren Fund schon teils undeutlich und etwas vergänglich gewesen.


    Die Trockenbedingungen waren leider auch nicht wirklich optimal (sehr schwül).

    Gruß Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Ich glaube nicht, daß das an den trockenbedingungen liegt. Denn ansonsten waren die Fruchtkörper super in Schuss, alle Zellen sahen einigermaßen intakt aus.
    Solche Sachen wie Inkrustierungen, Harzanlagerungen usw, die können einfach verschwinden, egal wie man einen Pilz trocknet.


    LG; Pablo.

  • Dann bin ich ja beruhigt. Das ist ein Welt (Mikroskopie) die mir wohl noch länger Fremd bleiben wird, leider :(

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.