Erntezeit

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 5.680 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. August 2016 um 21:29) ist von Beachwolle.

  • Nein, nicht eine Krause Glucke sondern gleich zwei davon! (Und weil ich weiß, wie lecker die sind, hab ich sie beide mitgenommen...) Die gestrige Ernte:

    Krause Glucke, Orangener Stoppelpilz, Pfifferling, Marone, Steinpilz, Lila Lacktrichterling, gefelderter Rotfußröhrling, Rotfußröhrling(Ziegenlippe) Birkenpilz.

    Ein unbekannter Porling ist auch noch dabei... habe ich zu Bestimmungszwecken mitgesammelt

    Das Futter vom Birkenpilz - wie üblich entnommen und in kleinen Stückchen unter allen Birken auf dem Weg verteilt...

    Die Maronen waren übrigens über Nacht auf dem Gammaspektrometer und hatten keinerlei Anzeichen erhöhter 137Cs-Aktivität. Scheint hier in der Kolberger Gegend tatsächlich nichts aberegnet zu haben, 1986 ...

    Joern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joern!

    Wenn der unbekannte Porling der auf neun Uhr unter den Pfifferlingen ist, dann kannst du mal mit dem Riesenporling (Meripilus giganteus) vergleichen.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Was für eine Heidenarbeit, die Glucken zu putzen...
    Aber es ist vollbracht. Hat jemand ein spezielles Glucken-Rezept für mich, welches den leicht hühnerfleischartigen Geschmack am Besten zur Geltung kommen lässt?

  • Hallo Jörn,
    vorab Glückwunsch zu deinen Gluckenfunden!
    Bin auch etwas neidisch, zumal ich fast täglich meine "Gluckenjagdreviere", leider noch ohne Ergebnisse, kontrolliere! Aber aus jahrelanger Erfahrung weiß ich, daß das hier in Mecklenburg erst noch kommt.
    Zur Zubereitung dieses geschmacklich so faszinierenden Pilzes habe ich einen ganz einfachen Tip! Nachdem ich jährlich zwischen 30 und 50 Glucken zubereite und dabei viele Rezepte ausprobiert habe, bin ich immer wieder zum " Ursprung" zurückgekehrt:
    Zwiebelwürfel in Butter glasig dünsten. Die gesäuberte Glucke, wohl dem, der das erledigt hat..., abtropfen lassen, in kleine Stücke zupfen und zu den Zwiebeln in die Butter geben. Bei kleinerer Temperatur, Butter wird sonst dunkel, solange dünsten, bis das meiste Wasser verdunstet ist (dauert nicht lange!). Ganz einfach nur mit Salz und ETWAS Pfeffer würzen. Fertig! Fast! Schon von meiner Großmutter habe ich folgenden Tip vererbt bekommen: Zur Geschmacksverstärkung bei vielen Pilzgerichten einfach einen kleinen Schuss Tomatenmark hinzufügen! Jedoch nicht soviel, daß es nach Tomate schmeckt, denn das wollen wir, zumindest hier, ja nicht!
    Dazu dann einfach nur Pellkartoffeln und eventuell was Kurzgebratenes - MEHR GEHT NICHT!!!
    (Mir läuft gerade das "Pawlowsche" Wasser im Munde zusammen...!)
    Ich habe wirklich fast alle Gluckenrezepte dieser Welt ausprobiert, keines reicht in seiner Natürlichkeit, Ursprünglichkeit und "Leckerheit" an dieses heran! Eine Ausnahme wäre nur noch die "Weiterführung" dieser Zubereitung zur Glucken-Lassagne.
    Ausdrücklich ablehnen würde ich die, leider weit verbreitete, Variante (Unart) des in Scheiben schneiden, panieren und anbratens.
    Für mich "Perlen vor die Säue" werfen!
    Ich wünsche dir guten Hunger!

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (13. August 2016 um 14:29)

  • Ganz herzlichen Dank, Thomas! :star:
    (Paniern = :disagree: : bin ganz bei Dir )
    So Richtung Gluckenlasagne hab ich auch schon gedacht:
    Gluckenauflauf. Mit Dünnen Kartoffelscheiben abgedeckt, dann mit Käse überbacken.
    Aber ich glaub, ich folge exakt Deinem Vorschlag!
    Nur haben wir gerade die Pfanne mit den Mischpilzen verdrückt -
    bis da wieder was zwischenpasst, wird noch dauern... ;)

    Joern

  • Auflauf ist auch eine tolle Idee...!
    Mache ich manchmal, die Zubereitung der Gluckenmasse ist ja eh vorher notwendig, wenn etwas (passiert selten) übrig bleibt. Dabei habe ich nur festgestellt, daß zwingend vorgekochte, keine rohen, Kartoffeln benutzt werden müssen. Nimmt man rohe, dauert es zu lange bis diese durch sind. Diese längere Garzeit tut der Glucke jedoch nicht so gut. Oberste Schicht, vor dem Käse, muss eine Kartoffellage sein, keine Pilze! Einen Schuss Milch oder Sahne zum eventuell vom Dünsten noch vorhandenen Gluckensaft zum Auflauf geben, macht diesen wunderschön saftig! Und, zwischen die Schichten ruhig einen kleinen Streifen Tomatenmark!
    Man, das Wasser läuft schon wieder.. ☺
    Egal wie, lass es dir schmecken wenn wieder Platz ist!

    LG Thomas

  • Sehe schon, bist auch Kulinariker...
    Daher noch eine Frage zur im Kühlschrank aktuell schlummernden geputzten Glucke:

    Wenn ich Mischpilze brate, dann kommt Pfeffer, Salz und das Öl aus dem Glas von getrockneten Tomaten in Öl dran. Ich nehm gerade soviel Salz, dass die Pilze beim Braten/Dünsten mit Zwiebeln ungefähr auf ein Drittel zusammenschnurpeln, nehm sie dann zur Seite (Pfannenrand) und lasse in der MItte das Restwasser verzischen.
    Dann werden die Schieberweise da in die heiße Mitte bugsiert, 1 min dort gelassen, und kriegen davon eine zart angebratene, nennen wirs: Glasur. Halt so ne braun angebratene Stelle.
    Sollte man das mit der Glucke auch machen oder lieber unterlassen?

    Joern

  • Ach ja, die Genießer...! :cheeky:
    Also, bei der in Butter gedünsteten, nicht gebratenen, Glucke wird dieses "Veredeln" kaum möglich und vor allem auch nicht nötig sein. Meiner Meinung nach bedarf dieser geniale Pilz zum einen keine all zu lange Gardauer, er sollte immer etwas "schnirpelig" (am ehesten mit knorpelig zu "übersetzen") sein und zum anderen ist gerade dieser Restsud aus der Butter, den wenigen Gewürzen und diesem unvergleichlichen Gluckenaroma so genial, daß er sowohl erstrebens- und wünschenswert ist (also nicht wie beim braten weitestgehend " verzischen" lassen) und man dieses geschmacklich auch einfach gar nicht mehr verbessern kann. Für mich übrigens bei dieser Zubereitungsart immer ein Zeichen des richtigen Zeitpunktes, wenn die Glucken eine leicht bräunliche Farbe annehmen und das Quietschen der festen und kompakten Gluckenteile (Stiel) wenn man diese mit einer Gabel gegen den heißen Topfboden drückt.
    Zusammenfassend also: Geniales kann man kaum noch verbessern! :happy:

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (13. August 2016 um 22:22)