Pfiffis und ein unbekannter Täubling

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 5.838 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. September 2016 um 18:45) ist von EmilS.

  • Im Aachener Wald ist noch nicht viel los, doch immerhin konnte ich ein paar Pfifferlinge finden.

    Außerdem sah ich öfters einen gelben Täubling. Da ich mich (noch) überhaupt nicht mit Täublingen auskenne, nahm ich 2 davon mit.

    Der Geruch war nicht sehr spezifisch, gekostet habe ich ihn auch nicht. Hat jemand eine Idee, was es für ein Täubling sein könnte?

    VG, Andreas

  • Hallo Andreas,

    den Pilz, den Emil mit Namen nennt, hatte ich im Kopf, aber ich dachte mir, das könnte nur Spekulation sein, denn sehr viel auf dem Bild ist nicht zu sehen. Und der leicht lila Schimmer auf dem Stiel ist auch nicht gerade für eine sichere Bestimmung geeignet. Aber wenn sich Emil da sicher ist, soll es so sein.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Zitat von weisheit pid='33266' dateline='1474389236'

    den Pilz, den Emil mit Namen nennt, hatte ich im Kopf, aber ich dachte mir, das könnte nur Spekulation sein, denn sehr viel auf dem Bild ist nicht zu sehen. Und der leicht lila Schimmer auf dem Stiel ist auch nicht gerade für eine sichere Bestimmung geeignet. Aber wenn sich Emil da sicher ist, soll es so sein.

    Hallo Veronika,

    auch mir fiel beim Betrachten der Täublinge spontan "Russula violeipes" ein, eine Art, die dieses Jahr im Ulmer Raum (südlich der Donau) und in diversen anderen Foren erstaunlich häufig ist/gezeigt wird.

    - Und bevor ich jetzt weiter kommentiere ein Zitat in der Anfrage:

    "Der Geruch war nicht sehr spezifisch, gekostet habe ich ihn auch nicht."
    -------------------------

    - Ich schließe daraus, dass Emil (Jüngstes Mitglied im hessischen Verein "Freunde und Förderer der Pilzkunde e.V.) bei seiner Bestimmung wohl vergessen das Wort verm., evtl, spekulativ, etc. hinzu zu fügen.

    - Nein, hier bin ich ganz bei dir:

    ---> Mit einem derartig "suboptimalen" Bild ohne Zusatzangabe lasen sich Täublinge einfach nicht bestimmen.

    - Lass mich abschließend noch etwas zum Geruch sagen:

    (1) Junge Fruchtkörper von "R. violeipes" riechen "unspezifisch" nach nix. Doch nach (15) 30 Minuten riechen die intensiv nach Hering.

    (2) Und da der Anfragende 2 Fruchtkörper mitgenommen hat, überrascht mich, dass er keinen Herings-Geruch festgestellt hat.

    Grüße
    Gerd F.

    Einmal editiert, zuletzt von Graubart (21. September 2016 um 14:00)

  • danke für die Eure Antworten!!! Also Russula violeipes kann sehr gut hinkommen, wenn ich die Beschreibung dieses Pilzes lese und Bilder + Merkmale vergleiche (besonders der halbkugelige Hut jung, im Alter in der Mitte tief) Auch dass sich die Huthaut sehr gut abziehen lässt und dabei stabil bleibt. Mit dem Geruch, der junge Pilz riecht intensiver, aber das mit dem Heringsgeruch konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Vielleicht ist mein Geruchssinn auch nicht so gut..

    Ja das mit dem Bild, ich habe versucht es gut aufzunehmen. Ich habe schon oft gelesen, dass die Unterscheidung von unterschiedlichen Täublingsarten nicht leicht ist. Letztentlich habe ich ihn auch probiert, erst roh (war angenehm mild) und auch gebraten gegessen. Der Geschmack im Vergleich zu den Pfifferlingen finde ich jedoch nicht so besonders, eher neutral..

    Grüße,
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von chanterelle (21. September 2016 um 11:57)

  • Zitat von chanterelle pid='33301' dateline='1474451744'

    danke für die Eure Antworten!!! Also Russula violeipes kann sehr gut hinkommen, wenn ich die Beschreibung dieses Pilzes lese und Bilder + Merkmale vergleiche (besonders der halbkugelige Hut jung, im Alter in der Mitte tief) Auch dass sich die Huthaut sehr gut abziehen lässt und dabei stabil bleibt. Mit dem Geruch, der junge Pilz riecht intensiver, aber das mit dem Heringsgeruch konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Vielleicht ist mein Geruchssinn auch nicht so gut..

    Ja das mit dem Bild, ich habe versucht es gut aufzunehmen. Ich habe schon oft gelesen, dass die Unterscheidung von unterschiedlichen Täublingsarten nicht leicht ist. Letztentlich habe ich ihn auch probiert, erst roh (war angenehm mild) und auch gebraten gegessen. Der Geschmack im Vergleich zu den Pfifferlingen finde ich jedoch nicht so besonders, eher neutral..

    Grüße,
    Andreas


    Hallo Andreas,

    ich halte ja auch wie Veronika , Emil "Russula violeipes" (Violettstieliger Pfirsich-Täubling) für eine durchaus gute Wahl.

    Wichtig wäre aber noch insbesondere eine Aussage über das Habitat:

    - R. violeipes ist eine Art, die eindeutig sauren Boden bei Buchen (kommt auch im Nadelwald mit eingestreuten Buchen vor) bevorzugt.


    - Übrigens: Über diese Art stolpere ich dieses Jahr erstaunlich häufig.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo,

    natürlich sind Internetbestimmungen nie sicher, also kann man sich immer ein "vermutlich" dazudenken.
    R. violeipes ist eine der wenigen makroskopisch gut erkennbaren Täublingsarten. Dieser blassgelbe (eher grünliches als rötliches Gelb) Hut und der verjüngte, lila überhauchte Stiel kennzeichnen die Art gut.
    Übrigens riechen die jung sehr wohl, finde ich zumindest, aber das ist ein undefinierbarer, typischer Geruch, etwas fruchtig, aber mit einer nicht süßlichen Note.

    Viele Grüße,
    Emil
    [hr]
    Nachtrag: Das eine Bestimmung evtl. unsicher sein könnte, liegt nicht an den Bildern. Alles, was man hier sichtbar machen kann, sieht man auf den Bildern auch. Das Problem bei einer erfolglosen Bestimmung wären eher fehlende Angaben, z. B. zu Sporenpulverfarbe, chemischen Reaktionen und Mikromerkmalen.
    [hr]
    Hallo,

    natürlich sind Internetbestimmungen nie sicher, also kann man sich immer ein "vermutlich" dazudenken.
    R. violeipes ist eine der wenigen makroskopisch gut erkennbaren Täublingsarten. Dieser blassgelbe (eher grünliches als rötliches Gelb) Hut und der verjüngte, lila überhauchte Stiel kennzeichnen die Art gut.
    Übrigens riechen die jung sehr wohl, finde ich zumindest, aber das ist ein undefinierbarer, typischer Geruch, etwas fruchtig, aber mit einer nicht süßlichen Note.

    Viele Grüße,
    Emil

    Einmal editiert, zuletzt von EmilS (28. September 2016 um 18:50)