Grüß euch mitanand!
Trotz Regen finde ich momentan keine der bekannten Speisepilze, nicht einmal Fliegenpilze und die übersieht man wirklich nicht. Wahrscheinlich zu kalt 0 - 1 Grad.
Trotz Regen, Kälte oder Trockenheit es finden sich, wenn auch wenig, doch einige Arten u. a. sogar etliche 1. Funde.
Bei nachfolgende 3 Arten bitte ich um Mitbestimmung und sage dafür gleichzeitig herzlichen Dank im Voraus.
Gruß
Hermann
Nr. 1 evtl. Voreilender Dachpilz (Pluerotus primus); Fichtenbestand m. einigen Buchen;
Hutgröße ca. 70 mm, Geruch unbedeutend, Sporenfarbe s. Bild
1a
1b
1c
1d
1f
Nr.2 evt. Braunvioletter Dickfuß (Cortinarius anomalus);Standort: grasige frei Stelle im reinen Fichtenbestand. Hutgröße bis ca. 35 mm. Stiellänge ca. 70 mm. Verdickung keine, was mich natürlich hinsichtlich Dickfuß unsicher macht. Ich weiß, dass diese Art nur über Bilder nur schwer zu bestimmen ist, aber ich bin schon froh einigermaßen richtig zu liegen.
2a
2b
2c
2d
Nr. 3 evtl. Rillstieliger Helmling (Mycena polygramma); gefunden an einem Stock eines Zwetschgenbaumes. Hutgröße ca. 40 mm; Sporenfarbe weiß
3a
3b
3c
Dachpilz, Dickfuß, Helmling ??
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fitis 11 -
11. Oktober 2016 um 14:40 -
Erledigt
Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.316 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (
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Hallo Hermann,
dein Dachpilz dürfte der Rebraune (Pluteus cervinus) sein. Der Voreilende Dachpilz erscheint im Frühling. Bei den anderen die Bestimmung vom Bild er zu benennen, ist schwierig, wobei ich mit Braunviollletem Dickfuß schon mitgehen könnte.
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- Offizieller Beitrag
Hallo.
Der Dachpilz kann natürlich auch Pluteus pouzarianus (Schnallen - Dachpilz) sein. Der ist makroskopisch völlig identisch zu Pluteus cervinus (mikroskopisch aber gut zu unterscheiden) und besiedelt wohl ausschließlich Nadelholz (Pluteus cervinus Laub- und Nadelholz) und riecht eher schwach oder gar nicht nach Rettich (Pluteus cervinus stark, schwach oder garnicht).
LG, Pablo.
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Hallo Hermann
Den Dickfuss kann ich dir bestätigen
Ein recht typischer Cortinarius anomalus
Wichtiges Merkmal sind die Ockergelben Velum Gürtel am Stiel
Die Skandinavier packen ja die Dickfüsse in die grosse Unterhaltung Telamonia und
C. anomalus ist da die Typusart für die Sektion "anomali"
Gruss
Uwe -
Grüß Euch,
nochmal zurück zu meinem Beitrag, auch wenn`s schon einige Tage her ist.
Veronika schrieb:ZitatDer Voreilende Dachpilz erscheint im Frühling
Im 123 Pilze steht von Frühling bis Spätherbst. Fehler?
Pablo schrieb:ZitatDer Dachpilz kann natürlich auch Pluteus pouzarianus (Schnallen - Dachpilz) sein. Der ist makroskopisch völlig identisch zu Pluteus cervinus (mikroskopisch aber gut zu unterscheiden) und besiedelt wohl ausschließlich Nadelholz (Pluteus cervinus Laub- und Nadelholz) und riecht eher schwach oder gar nicht nach Rettich (Pluteus cervinus stark, schwach oder gar nicht).
Ebenfalls bei 123Pilze steht er als verwandte Art beim P. primus.
Der Geruch war neutral. Auch die Sporenfarbe würde nach der Beschreibung besser zu P. primus passen. Rosa kann ich nicht erkennen s. Bild 1f. Des weiteren wird in der Beschreibung auf die weißfilzige Basis hingewiesen, was mein Fund auch hat. Auf Bild 1b noch zu erkennen. Wegen all dieser Gründen kam ich auf P. primus. Eine endgültige Klärung wäre natürlich nur mikroskopisch möglich.
Uwe schrieb:ZitatEin recht typischer Cortinarius anomalus
Wichtiges Merkmal sind die Ockergelben Velum Gürtel am Stiel
Dieser ockergelbe Ring am Stiel war auch ein Grund ihn so einzuschätzen. Mehr über Bilder zu bestimmen ist auch bei dieser Art schwierig bis unmöglich.
Danke für eure Antworten.
Gruß
Hermann -
- Offizieller Beitrag
Hallo, Hermann!
Das Problem ist, daß alle diese makroskopischen Merkmale nicht konstant sind.
Diese Dachpilze sind Totholzzersetzer. Die können das ganze Jahr über Fruchtkörper bilden, sofern die Witterung passt (darf nicht zu kalt sein, also im Frostbereich).
Die Sporenpulverfarbe ist bei allen Dachpilzarten generell identisch.
Gelegentliche Schwankungen sind auf Alter der Fruchtkörper, Dicke des Abwurfes usw. zurückzuführen. Bestimmungstechnisch also völlig irrelevant.
Daß Pluteus pouzarianus ebenfalls nach Rettich riechen kann, steht nirgens, ist aber so: Ich habe die Kollektion zusammen mit anderen Pilzlern beschnuppert, wir kamen alle zu dem gleichen Ergebnis: Riecht nach Rettich. Mikroskopisch mit Schnallen an den Septen der HDS - Hyphen, ergo P. pouzarianus.
Demzufolge fällt das merkmal flach.
Pluteus cervinus kann ohne Rettichgeruch auftreten, er kann auch an Nadelholz wachsen (beides eigene Erfahrungen, immer auch mikroskopisch verifiziert).
Pluteus pouzarianus habe ich noch nie an laubholz gefunden, aber das muss nichts heißen.
Eine weißfilzige Stielbasis ist ebenfalls kein Bestimmungsmerkmal: Das kann bei allen in Frage kommenden Arten je nach Witterung, Alter der Fruchtkörper und Wuchsumständen vorhanden sein oder fehlen.
Meiner Erfahrung nach lassen sich da auch keine Tendenzen ablesen. Nur in einer Hinsicht: Riecht deutlich nach Rettich + wächst an Laubholz = höchstwahrscheinlich (gefühlt über 99%) P. cervinus
Riecht gar nicht nach rettich + wächst an Nadelholz = recht wahrscheinlich (aber gefühlt kaum mehr als 70%) P. pouzarianusPluteus primus habe ich bisher noch nicht gefunden, aber makroskopisch wäre der nicht zu untescheiden, lediglich mikroskopisch, da er nicht nur in der HDS Schnallen bildet, sondern in allen anderen Geweben des Fruchtkörpers auch. Ob dieses merkmal tatsächlich trägt, da habe ich meine Zweifel. Es ist meistens schon ein eindeutiger Unterschied, ob ein Pilz nie (also nirgendwo) Schnallen ausbildet, oder ob er es generell tut. Aber diese Fragen sind halt einfach noch offen, ich kann es nicht klären, ob P. primus nicht einfach das Gleiche ist wie P. pouzarianus. Wenn ja, dann wäre natürlich das merkmal mit dem Substrat hinfällig.
Tja...
Schon spannend, wie wenig sicher wir uns manchmal bei der Identität der Pilze iegntlich sind. Und zwar auch in ganz wissenschaftlicher Hinsicht.LG, Pablo.