Nach dem Hochwasser ganz neue Pilzwelten

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.601 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Oktober 2016 um 17:46) ist von Beorn.

  • Nach dem Hochwasser, welches erstmalig seit ich Denken kann, unseren Wald geflutet hat finden sich wundersame Pilzwelten bei mir, die ich so noch nie gesehen habe. Ganze Wiesen voller Korallen und dann wieder violette Flächen mit lila Lacktrichterlingen … usw.

    Hier mal diese exquisite Schönheit…. Alter Lacki ?

    Dann Wiesen voller Korallen - Ramaria gracilis ? - bin mir aber unschlüssig. Sie sind gerade im Werden. Das wird in den nächsten Tagen interessant. Wenn die auswachsen. Das sind ca. 50 Quadratmeter. Die mögen anscheindend Schwemmland.



    Dann violette Lacktrichterlinge ….


    Flächig auch dieser Helmling? Der aber nicht büschelig wächst.

    Alle Jahre wieder diese kleinen Weißen, deren Hut nicht viel größer als 2-5 cm wird.

    Krempling?

    Das Ding, dessen Name ich wieder vergesse… Das gehört zu einem Pilz.

    Das wird noch interessant. Dort war es gerade dunkel und naß - vielleicht gibt es da noch bessere Bilder…


    Massen von diversen Bovisten und Birnenstäublingen… im Bild ein stacheliger

    Und ja, hätte sich gestern der geflecktblättrige Flemming gleich so präsentiert, wäre ich auch weniger verwirrt gewesen… auch nie gesehene Mengen.

    Das wird in den nächsten Tagen noch spannend. Der Wald scheint heuer alles rauszuhauen, was sich in den vergangenen Jahren verborgen hat. LG Kowalski

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    Einmal editiert, zuletzt von Kowalski (11. Oktober 2016 um 17:29)

  • Hallo Joe,

    danke für dein Feedback. Ich denke bestimmungstechnisch genau wie du - Kahler Krempling - und büscheliger Rasling, den ich vergangenes Jahr mit Hilfe von Pablo auseinander genommen hab. Die wachsen ja jedes Jahr an derselben Stelle - nur heuer noch üppiger. Und auch damals war der Verdacht schon Lyophyllum Connatum, plus 1-2 Zusatzdiagnosen und Hinweis auf die schwierige Bestimmbarkeit, weil es eine ziemliche optische Bandbreite gibt, sobald die ausgewachsen sind.

    lg Kowalski

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Kowalski!

    Ja, jedenfalls könnte das gut hinkommen. :happy:
    Der Lila lacki auf den ersten Bildern sieht schon faszinierend aus, ist aber durchaus einer.
    Die weißen Korallen sehen mir sehr nach Kammkorallen (Clavulina coralloides = Clavulina cristata) aus, solche Massenfruchtungen auf Wiesenflächen sind mir davon auch schon mal begegnet.
    Das Ding, das zu einem Pilz gehört, dessen Namen du vergessen hast, ist ein Weißer Polsterpilz (Oligoporus ptychogaster, bzw. dessen Nebenfruchtform).

    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    Du bist mein Gedächtnis. Oligoporus ptychogaster - ich werde mir das nie merken. Ich kann mir nur hierher einen Link aufschreiben ;) Ich kann mir ja nicht einmal Polsterpilz merken. Ich dachte irgendetwas mit Haaren oder so :D

    Die Korallis haben es mir so angetan, dass ich sie noch öfter besuchen werde. C. coralloides ist ein guter Tipp, wegen dem Nadelwald-Boden und auch dem massenweisen Auftreten nach Regengüssen. Das passt perfekt. Und die R. gracilis wird doch als sehr klein beschrieben, so ca. 1 cm. Ich warte mal ab. Hier ein von dem größten Exemplar, so ca. 5-6 cm.

    Hast zu dem "Helmling" eine Idee? Der tritt so gehäuft auf bei mir, dass ich denke, der sagt etwas über den Boden aus. Eigentlich interessiert mich die Bestimmung nur zur Bodeneinschätzung. Ich meine, der Boden ist karg und sauer. Fichten-Kiefern-Tannen-Plantage. Er hat diese typische Ringe und oben auf so einen Nuppel. Weisse Lamellen. Fragiler Stiel. Schirm hygrophan. Super-Beschreibung, ich weiß. Trifft auf rund 1000 solcher Arten zu.

    Der Solitär auf Bild eins bis drei, da hab ich den Stängel dann untersucht und der war innen schon gallertartig, aber nicht eklig. Also vermutlich ein älterer Fruchtkörper, der sich ein individuelles Aussehen verpasst hat.
    LG Kowalski

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    Einmal editiert, zuletzt von Kowalski (12. Oktober 2016 um 01:42)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Kowalski!

    Hast du an den Helmlingen mal gerochen und die Stiele ein wenig malträtiert, ob sie entweder erstaunlich zäh sind oder vielleicht eine weiße Flüsscigkeit beim Brechen austritt?
    Bei dem konzentrisch gefurchten Hut wäre möglicherweise der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata, Lamellen sind in wirklichkeit in aller Regel weiß) eine Option. Aber auch Helmlinge sind als Gattung nicht ganz einfach. Für Bestimmungen braucht man entweder eine (am besten beide) der aktuellen Monografien, oder versucht es mit der >Seite von Arne Aronsen<, der der Autor der einen Monografie ist.


    LG, Pablo.