Porlinge u. Zähling

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 7.922 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. November 2016 um 21:13) ist von Beorn.

  • Servus mitanand!

    Heute im Bruchwald (Überschwemmungsgebiet) unterwegs und wieder einige dabei, bei denen ich um eure Meinung bitte. Vielen Dank bereits im Voraus.
    Gruß
    Hermann

    Nr. 1 - Blauer Saftporling (Spongiporus caesius). Vor kurzem an Fichte aber heute an Laubholz. Die Dinger hatte ich mir immer größer vorgestellt. Beide waren so ca. 6 cm breit.
    #1a
    #1b
    Nr. 2 - hier käme ich auf den Laubholzporling (Ischnoderma resinosum), Laubholz ca. 13 cm breit. Im übrigen, ich glaube man sieht´s auf dem Foto, bei uns waren die Pilze bereits gefroren.
    Geruch hier erinnert mich an Brotrinde.
    #2a
    #2b
    #2c
    #2d
    Nr. 3 - evtl. die gleiche Art?? Ebenfalls Laubbaum, 6 cm breit
    #3
    Nr. 4 - würde ich als Zähling spec. einordnen. Als Buchadernzähling ist mir allerdings anders in Erinnerung.
    #4a
    #4b

  • Hallo Hermann,

    Nr. 3 glaube ich nicht, dass das auch der Laubholzharzorling ist, aber eine Alternative kann ich nicht anbieten, man müsste ihn von unten sehen.

    Den Buchenadernzähling hast du sicher auf den Stamm gelegt oder. Denn die wachsen doch sonst reihenweise am Holz. Von unten könnte die Bestimmung dtimmen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Grüß Dich Veronika,

    nachfolgend die Unterseite der Nr. 3. Was könnte es sein?

    Nr. 4 wuchs so am Stamm s. 4a. Zum Foto (4b)Unterseite habe ich ihn auf den Stamm gelegt. Weil er so einzeln wächst und auch anders als ich ihn kenne, dachte ich es könnt ein anderer Zähling sein.
    Gruß
    Hermann

  • Hallo Hermann,

    schau doch mal bei Striegeliger Tramete nach (Trametes hirsuta).

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • der blaue Saftporling ist überhaupt schwer zu bestimmen bei dem FK, weil er auch nicht die typische Form hat. Auf den ersten Blick hat er mich allerdings daran erinnert. Der Einwand Pomfunga mit dem Nadelwald stimmt. Ich hab den auch erst einmal gefunden und im Nadelwald.

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • Servus!
    Roswitha schrieb:

    Zitat

    wenn du Nr.1 sicher auf Laub gefunden hast, käme der Fastblauende Saftporling Postia subcaesia in Frage.


    Bislang wusste ich nichts von einem " Fastblauenden". Beim Nachschlagen in 1700 Pilze sowie bei Wikipedia stand, dass er vorwiegend an Nadelholz zu finden ist. Ich verstand es so, dass Laubholz nicht ganz ausgeschlossen ist. Aber wenn er schon an Laubholz wuchs, werde ich ihn auch umbenennen.

  • Servus!
    Roswitha schrieb:

    Zitat

    wenn du Nr.1 sicher auf Laub gefunden hast, käme der Fastblauende Saftporling Postia subcaesia in Frage.


    Bislang wusste ich nichts von einem " Fastblauenden". Beim Nachschlagen in 1700 Pilze sowie bei Wikipedia stand, dass der "Blaue"vorwiegend an Nadelholz zu finden ist. Ich verstand es so, dass Laubholz nicht ganz ausgeschlossen ist. Aber wenn er schon an Laubholz wuchs, werde ich ihn auch umbenennen.

    Kowalski schrieb:

    Zitat

    der blaue Saftporling ist überhaupt schwer zu bestimmen bei dem FK, weil er auch nicht die typische Form hat.


    An der Form würde ich es nicht ausmachen. Anbei noch ein Bild - beide übrigens 1. Funde - des Blauen Saftporlings an Fichte.

    Veronika schrieb:

    Zitat

    schau doch mal bei Striegeliger Tramete nach (Trametes hirsuta).


    Ich weiß um die unterschiedlichen Erscheinungsformen bei vielen Arten, aber die Nr. 4 würde ich nicht als Striegeliege Tramete einordnen. Von dem Aussehen bis zur Wuchsform erinnert er mich nicht an T. hirsuta. Meine Bilder dieser Art sehen alle anders aus. Über Bilder zu bestimmen ist auch sehr schwierig. Bleibt halt unter T. spec.

    Danke nochmals für eure Antworten.
    Gruß
    Hermann

  • Hermann, das stimm natürlich, dass man nicht von der Form ausgehen kann. Ich habe ihn mal so rundwachsend gefunden, also typische Trametenform.

    Ist bei deinem Fund unten noch ein Polsterpilz? :)

    Zu deinem unterstem Bild: Buchenaderzähling schließt sich wegen oder Farbe der Oberseite aus. Die ist braun/ocker, gestreift und hat hat einen weißen Rand.

    Kann sein, dass es völliger Blödsinn ist, aber hast dir das schon überlegt? LGK

    PS: mein Fund bl. Saftporling


    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • Hallo Kowalski,

    unter dem Saftling ist bestimmt kein Polsterpilz. Die habe ich heuer, im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren, noch nirgends gesehen. Um welche Art es sich handelt kann ich dir allerdings auch nicht sagen.
    Nr. 4 habe ich nur als Zähling angesprochen. Ihn als Buchadernzähling anzusprechen, habe ich auch meine Zweifel. Aber auch bei Zwergknäueling bin ich skeptisch. Diesen habe ich nie solo wachsen sehen und auch in einer anderen Wuchsform, Farbe und Beschaffenheit.
    Allgemein würde ich ihn schon unter die Blätterbaumpilze einordnen.

  • Hallo Kowalski,

    unter dem Saftling ist bestimmt kein Polsterpilz. Die habe ich heuer, im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren, noch nirgends gesehen. Um welche Art es sich handelt kann ich dir allerdings auch nicht sagen.
    Nr. 4 habe ich nur als Zähling angesprochen. Ihn als Buchadernzähling anzusprechen, habe ich auch meine Zweifel. Aber auch bei Zwergknäueling bin ich skeptisch. Diesen habe ich nie solo wachsen sehen und auch in einer anderen Wuchsform, Farbe und Beschaffenheit.
    Allgemein würde ich ihn schon unter die Blätterbaumpilze spec. einordnen.
    Gruß
    Hermann

  • Hallo!
    Roswitha meint:

    Zitat


    die Bilder 2a - 2d erinnern an Bjerkandera fumosa / Graugelber Rauchporling.


    Ich glaube das auch:
    http://www.pharmanatur.com/Mycologie/Bjerkandera%20fumosa.htm

    Bei Nr. 4 denke ich nicht, dass da was anderes rauskommt als Plicatura crispa (Adernzähling).
    So mehrlappige Fruchtkörper findet man schon manchmal, die verwaschene Farbe ist auch kein Problem:
    http://zipcodezoo.com/index.php/Plicatura_crispa
    Sogar die etwas bläuliche Farbe der Fruchtschicht (Adern) im Alter kann ich auf meinem Computer sehen.

    Der Bittere Zwergknäueling hat übrigens immer mindestens noch ockerfarbene Lamellen, auch wenn er hutoberseitig stark ausblasst bleiben die übrig:
    http://americanmushrooms.com/taxa/Panellus_stipticus_01.htm

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (6. November 2016 um 00:20)

  • Servus Roswitha und Ingo!

    Auf Graugelben Rauchporling wäre ich nicht gekommen. Auf der Seite von 123Pilze.de, sind Abb. des Laubholzharzporl., die meiner Aufnahme sehr ähnlich sind. Womit ihr mich aber überzeugt den Rauchporling gefunden zu haben, ist die Porenstruktur.
    Harzporling: klein, rundlich
    Rauchporling: Labyrinth förmiges Aussehen
    Letzteres kommt meinem Fund schon wesentlich näher. Übrigens, auch das ist für mich ein 1. Fund und ja auch nicht sehr häufig zu finden. Das Fundgebiet ist vom Biber bearbeitete kleine Fläche, aber dafür naturbelassen. Hier hatte bereits viele interessante Funde.

    Zu Nr. 4 lasse ich mich von den Argumenten Ingos überzeugen und werde ihn als P. crispa notieren.
    Nochmals vielen Dank für eure Hilfe.
    Gruß
    Hermannn

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Was die Blauen und fastblauen Saftporilnge betrifft:
    So ganz so einfach ist es nicht. Das Substrat funktioniert nicht als Bestimmungsmittel. Der Blaue (Postia caesia) wächst durchaus auch an Laubholz.
    Postia subcaesia ist eine mediterrane Art mit viel größeren Fruchtkörpern, die sieht ganz anders aus. Was in den meisten Büchern und im Netz oft als "Postia" oder "Oligoporus subcaesius" (Fastblauer Saftporling) gezeigt wird, ist Postia alni (= Oligoporus alni). Und der ist in der Tat "fast blau". Denn solche Farbtöne wie hier auf den meisten Bildern nimmt der nicht an. Der ist mehr bräunlich, grauockerlich, jung weißlich, gelegentlich auch mit taubenblauem Schimmer.
    Eine sichere trennung von laubholzkollektionen mit trüben Farben ist aber im Grunde nur mirkoskopisch möglich. :smilec:


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.