Volvariella volvacea?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.827 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. November 2016 um 21:04) ist von Beorn.

  • Ich hatte doch kürzlich das Thema mit dem mausgrauen Scheidling, einem Schloßparkbewohner. Pablo meinte dann, man könnte auch "Volvariella volvacea" in Betracht ziehen. Und ich fand heute 2 weitere FK. Die allerdings neue Zweifel aufwerfen. Die Haut ist nach wie vor sehr silbrig. Das Problem: ich fand trotz intensiven Buddelns keine Scheide. Der große Schirm hat 14 cm Durchmesser und färbt das weiße Papier bräunlich. Wobei das kein Sporenabdruck im klassischen Sinne ist. Die beigen Blätter färben ab. Der kleinere Hut ca 7 cm. Dieser war noch mehr geschlossen. Ich bin so ratlos wie eh. Der Stiel ist ca. 20 cm, dünn und extrem fasrig. Während der kleinere, jüngere Schirm fast keinen Duft besitzt, schon fast auffallend, hat der ältere einen sehr feinen Duft - ich komm auf etwas nach Beeren. Wieder das Habitat Laubmischwald. Er hat auffallend klare, große Blätter ohne Zwischenlamellen.

    Hier die Bilder. Übrigens ich weiß nicht warum, wenn Bilder quer sind, genügt draufklicken, dann erscheinen sie hochaufgelöst in der richtigen Position. LG Kowalski

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    Einmal editiert, zuletzt von Kowalski (5. November 2016 um 17:54)

  • Hallo !
    evtl . wäre auch Volvariella Gloiochephala ( Großer Scheidling ) eine Option , beim letzten Bild glaube ich sogar Reste der Scheide zu erkennen ....
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Hallo Kowalski,

    zeigen die ersten Bilder den gleichen Pilz? Hier ist der Stiel doch sehr dünn, bei dem auf deiner Hand würde ich auch zum Großen Scheidling tendieren.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • @Veronika: gute Frage. Sie sind etwa 2 -3 Meter auseinander gestanden. Streng genommen können es 2 verschiedene Arten sein. Das habe mich auch schon gefragt.

    Harry: Zum Großen Scheidling : die Hutfarbe stimmt nicht. Der ist eindeutig dunkelgrau, an den Rändern hellgrau. Deswegen gefällt mir die Idee vom Dunkelstreifigen Scheidling.

    Was die Lamellenfarbe betrifft: "rosabraun" ist für mich eher schwer vorstellbar. Die Lamellen beim großen sind bräunlich/beige. Beim kleinen sind sie fast weiß, schmutzig weiß, hellrosa.

    Mittlerweile leidet der ältere FK schon sehr und ich bin nicht sicher, ob der Duft noch eindeutig bestimmbar ist. Im Freien war ich mir sicher: nicht rettich, viel feiner. Jetzt liegt der FK schon 6 Stunden herum im Raum.


    Übrigens verwirrt mich noch etwas die Aussage von Pablo, der meinte dass die Bebilderung von Mausgrauer Scheidling nicht ganz richtig wäre und die obere Reihe den Ackerscheidling darstellen würde. Was wiederum nicht zu meinem FK passen würde.

    Verdammt. Der 2. Anlauf und wieder so unklar.

    Aber danke für Euren Input!!!

    LGK

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    Einmal editiert, zuletzt von Kowalski (5. November 2016 um 19:22)

  • PS: was mich beim Ackerscheidling zusätzlich verwundert, ist, dass es ein Massenpilz sein soll. Nun bin ich ja wirklich viel unterwegs - auch wenn ich nicht alles bestimme - aber in Massen hab ich den noch nie gesehen.

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • doch, das stimmt Kowalski,aber nicht immer tritt er in Mssen auf. Ich hatte ein Massenvorkommen 2014 am 10.10. auf frisch angelegten Rapsfeldern.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Guten Morgen
    Das es [size=1][font="Verdana, Arial, sans-serif"]Volvariella volvacea , Dunkelstreifigen Scheidling oder Reisstrohpilz kann ich nicht glauben.[/font][/size]
    [size=1][font="Verdana, Arial, sans-serif"]Dazu wäre es jetzt in Deutschland zu kalt, denn das Myzel dieser Art stirbt unter 8°C ab.[/font][/size]
    [size=1][font="Verdana, Arial, sans-serif"]Außerdem benötigt er eine Fruchtungstemperatur von ca. 30°C.[/font][/size]
    Allerdings sollte es wirklich jemanden gelingen so einen Kälte toleranten Stamm zu finden müsste man davon Genmaterial sichern und für Testzwecke Zuchtlaboren wie Mycelia zukommen lassen.

    Veronika hat von Massen auftreten des Großen Scheidlings 2014 berichtet, komisch das selbe wie in ihrer Heimat war hier in Ostthüringen und auch Westsachsen aber auf abgeernteten Rapsfeldern. Irgenwie scheint da in Teilen von Deutschland das Perfekte Klima gegeben zu haben:shy:

    Gruß Matthias

  • Hallo Matthias,

    Dein Gedanke war es ja was mich auch interessiert. Dort wo ich den Pilz finde, leben etwas naja seltsame Schlossbewohner. Denen würde ich sowas zutrauen. Es sieht auch ein bisschen nach Abfallhaufen dort aus. Sonst frag ich gar nicht. Ich denke ja auch ein bisschen wie ein Züchter wie du weißt. Andererseits passen einfach die Gegenvorschläge nicht so ganz. Also ich denke für dieses Jahr ist es gelaufen.

    Ich hab jetzt mal den FK entsorgt, weil er nicht mehr sehr ansehnlich war, durchnässt und so.

    Dass ihr den den Ackerscheidling in Massen hattet, auf Rapsfeldern? Ich hab hier Rapsfelder. Das erinnert mich daran, dass eine zeitlang auf den Maisfeldern in den 80er massenhaft Champignions wuchsen. Versporter Dung? Das war zufällig auch noch 1986. :) Konnte man natürlich nicht nehmen, war aber offensichtlich Zuchtware. Mit schön rosa Lamellen, wie aus dem Bilderbuch.

    LGK

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

  • So in Form bin ich auch nicht was die Bestimmung von Pilzen betrifft, ich hab auf den Bildern auch die Scheide vermisst oder sie ist schon so verkümmert gewesen das man sie nicht erkennen konnte.

    Das 2014 der große Scheidling auf abgeernteten Rapsfeldern so massenhaft vorkam lag wohl wirklich an einer günstigen Witterung. Die letzten 2 Jahre hab ich absolut keine gesehen und ich halte eigentlich immer die Augen offen wenn ich Unterwegs bin auch aus den Auto heraus.:D

    Mit den Champis auf Maisfeldern kenne ich aus den 80er Jahren auch noch. Zu dieser Zeit waren auch noch mehr Viehweiden als heute. So kam es auch dazu das Rinder Sporen oder gar ganze Pilze mit gefressen haben und die Sporen so gleich gut gedüngt auf die Felder gelangten.:)

  • Gute Erklärung, mit den Maisfeldern. Und seit Monsanto werden sie halt tot gespritzt. Über ein Maisfeld fahren die gleich zu Anfang drüber. Und ich glaub ein zweites Mal.

    Du schießt also auch aus dem Auto heraus :D

    langsam fange ich an wie ein Pilz zu denken...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Volvariella gloiocephala (Größter Scheidling) passt schon. :agree:
    Die Art gibt es mit ganz unteschieldichen Hutfarben, auch recht dunkle Farbtöne können vorkommen. Gerade bei kalter Witterung. Die Stielform ändert sich beim Wachstum, die schmierige Kappe ist ein recht gutes Merkmal. Das ist bei den anderen Arten der Gattung so nicht gegeben.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.