Gelbstieliger Muschelseitling - essen, oder nicht?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 6.315 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. November 2016 um 20:16) ist von pilzpeter.

  • Hallo zusammen,
    der gelbstielige Muschelseitling sprießt bei mir gerade scheinbar aus allen verfügbaren Pooren. Heute hätte ich sicher vier oder fünf Kilo ernten können. Alle super schön, ohne Schnecken und offensichtlich die letzten zwei Tage aufgetaucht, den am 15. war an den meisten Stämmen noch nichts zu sehen.

    Gelüste hätte ich, bin aber etwas verunsichert. Ältre Literatur (10 Jahre) weist den ganz klar als Speisepilz aus. Wenn man Wikipedia und den darin genannten Links, sowie 123Pilze.de folgt, dann erhält man unterschiedliche Aussagen. Giftig (Langzeitwirkung) oder ein Irrtum und doch essbar... Ich weiß es nicht.
    Nun wird mich sicherlich eine oder zwei Malzeiten nicht gleich umbringen, aber die Frage ist einfach, wie haltet es ihr mit besagtem Schwammerl? Ich erwarte ausdrücklich KEINE Empfehlung oder so - dass das letztendlich meine Entscheidung ist, ist klar. Aber man muss sich die ja irgendwie bilden. Aus möglichst umfangreichen Quellen ;)

    Viele Grüße,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

    Einmal editiert, zuletzt von läpplappen (17. November 2016 um 17:08)

  • Hallo Raphael,

    aufgrund der unsicheren Inhaltsstoffe würde ich den Pilz nicht essen.

    Habe ihn mal interessehalber roh probiert zwecks Unterscheidung zum Austernseitling und ausgespuckt. Der Pilz war ziemlich bitter und dieser Geschmack ließ auch nicht so schnell nach.

    Kann mir nicht vorstellen, daß kochen daran etwas ändert. Also lieber bleiben lassen, ist meine Meinung...

    LG

    PilzHex`

    _________________________________________

    rolleyes.gif Lieber in die Pilze als ins Fitness-Studio! ;)

  • Hallo PilzHex' - und alle Anderen,

    zwei schöne Exemplare habe ich mir heute mal mit genommen und eine Kostprobe gemacht. (Dazu gab es eine Zecke, die mich netter Weise noch etwas gekitzelt hat - ihr Todesurteil)
    Die Pilze wurden in der Pfanne gebraten bis sie etwas braun und sicher durch waren. Kräftig gewürzt mit Salz, Pfeffer, Kümmel, dazu ein paar Zwiebeln angeschwitzt. Also allgemein eine Zubereitung die den leicht bitteren Geschmack nicht übertüncht, denn wenn der Schwammerl so schmeckt, is das halt so. Das Ergebnis gab es dann auf Butterbrot und ein (vorsichtshalber alkfreies) Pils dazu.
    Es war tatsächlich etwas bitter, aber ich mag das durchaus und es war nicht aufdringlich oder gar ungenießbar. Der Pilz war relativ fest im Biss und man hatte schon ein bisschen was zu kauen, aber nicht zäh. Die Stiele habe ich weg gelassen.
    Das ist jetzt nichts was ich jeden Tag brauche, aber ich bereue es nicht probiert zu haben.

    Neugierde befriedigt und dabei bleibt es auch erstmal :)

    Viele Grüße,
    Raphael

    Sind Schweizer mit an Bord? Lust auf gemeinsame Streifzüge im Rheintal und Appenzell?

    Einmal editiert, zuletzt von läpplappen (19. November 2016 um 17:23)

  • Hallo Raphael,

    hier gab es dazu auch schon eine Diskussion:

    http://www.pilzforum.eu/board/thema-ge…comyxa-serotina

    Ich habe ihn auch schon verspeist und keine Bitterkeit bemerkt.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • [font="Arial, sans-serif"]HalloRaphael,
    [/font]
    [font="Arial, sans-serif"]habe vorJahren den Gelbstieligen Muschelseitling gebraten und probiert. Er schmeckte irgendwie "dumpf". Nach kurzer Zeit setzte ein Nachgeschmack nach ungewässertem Karpfen ein, der bei mir leichte Übelkeit und einen Würgereflex zeitigte, gegen den ich dann eine Weile ankämpfen musste. Die Fruchtkörper waren reif, aber weder schimmelig noch überständig. An einem "Sarcomyxasucht-Syndrom" habe ich seither nicht mehr gelitten.

    Mit bestem Gruß, Peter![/font]