Welche Pilze im Winter sammeln?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 5.172 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Dezember 2016 um 19:40) ist von ThomasL.

  • Hallo, welche Pilze kann man denn im Winter gefahrlos sammeln? Geht das ueberhaupt wenn alles gefroren ist ? Gibt es durch das Gefrieren / Auftauen keine Probleme ? Danke!

  • Hallo auch,

    die bekanntesten sind Austernpilz, Samtfussrübling, Frostschneckling und Judasohr. Allesamt wohlschmeckende Pilze, obwohl ich als fortgeschrittener Anfänger bisher nur das Judasohr finden konnte.

    Gibt bestimmt noch mehrere Arten, aber da werden dir die Profis hier sicher weiterhelfen können.

    Viel Spaß beim Winterpilze sammeln und


    servus, da monaco.

  • Hallo Soapp,

    alle vier eben von Monaco genannten Arten wachsen im Moment auch reichlich.

    Samtfußrüblinge: haben einen eigenen Froschschutz, d.h. die frieren nicht so schnell ein. Die hier wuchsen aber vor ein paar Wochen schon:
    Bild 1a,b,c - Samtfußrüblinge:

    Austernseitlinge frieren dagegen gerne ein. Wenn sie noch einwandfrei sind kann man sie wohl auch gefroren sammeln. Ich persönlich habe das bisher aber immer gelassen.
    Der abgebildete Fund vom letzten Sonntag war komplett durchgefroren. Einige davon hätte ich gesammelt, wenn ich sie direkt hätte verarbeiten können, bei einigen (die oberen) sieht man aber deutlich, dass sie nicht mehr ganz frisch aussehen.
    Bild 2 - Austernseitlinge gefroren (Spessartweg):

    Judasohren kommen eher in milderen Perioden des Winters vor, keine Ahnung wie die auf Frost reagieren (wenn sie schon eingetrocknet sind, vermutlich kein Problem).
    Die hier habe ich vor zwei Wochen vor dem starken Frost gesammelt.
    Bild 3a Judasohren an Schwarzem Holunder:

    Bild 3b (Judasohren, Totentrompeten, Austernseitlinge)

    Frostschnecklinge brauchen laut Literatur den ersten Frost um Fruchtkörper zu bilden. Das passt auch zu meinen eigenen Beobachtungen (allerdings nur an einer einzigen Stelle).
    Wie die auf den Frost dann selbst reagieren: Muss ich mal diesen Winter beobachten.
    Die hier habe ich wenige Tage nach der erste Nacht mit Bodenfrost gefunden vor ca. 2 Wochen). Inzwischen (nach dem letzten Frostwochenende) wachsen sie sehr zahlreich.
    Bild 4a:

    Erfrorene Fruchtkörper erkennt man recht gut an einem "matten Glanz" (kann es schlecht beschreiben), i.d.R. sind sie auch sehr wässerig und die Konsistenz ist anders (Festigkeit etc.).
    Dazu kommen dann die normalen Merkmale die man immer prüft um festzustellen ob ein Pilz noch in Ordnung ist. Gesamteindruck, Geruch...
    Bild 5 - Erfrorener Fruchtkörper (Januar 2015):

    Ein weiteres gutes Merkmal ist, wenn man sie auf den Boden werfen kann, ohne dass sie sich verformen :P

    Weitere Arten die man in milden Winterperioden oft findet:
    - Rauchblättrige Schwefelköpfe
    - Stockschwämmchen

    Wenn es sehr mild ist, kann dann aber auch jede andere Art auftauchen. Hier ein Pfifferling aus dem Januar:
    Bild 6 - Pfifferling vom 23.01.2015

    Viele Grüße
    Thomas

    PS: Natürlich gilt auch hier, die Arten die man sammelt sollte man sicher bestimmen können. Austernseitlinge, Frostschnecklinge, Judasohren und Samtfußrüblinge sind aber auf jeden Fall leicht bestimmbar.
    Nebenbei: In der Literatur habe ich die Aussage gefunden, dass man Samtfußrüblinge zu einer Zeit wachsen, in der man keine Gifthäublinge mehr finden kann. Diese Aussage kann ich so nicht bestätigen! Ich habe sie auch schon in sehr milden Perioden schon / noch gefunden.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasL (19. November 2016 um 10:25)

  • Hallo nochmal,

    aktuell lohnt es sich ungemein "auf die Jagd" zu gehen.

    Austernseitlinge vom letzten Sonntag als kleine Motivation:

    Bild 1a,b,c,d:

    Viele Grüße
    Thomas

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.