Ich gehör ja zu den Glücklichen, dessen Grundstück durch einen Bach begrenzt ist. Da latsch ich dann mit Gummistiefel im flachen Bachbett herum und schau mir die Pilze an. Neben den Mumien der Spätherbstpilze sind jetzt schöne Trameten und andere da. An einer Kopfweide wächst ein Pilz mit weißer Oberseite und grauen "Poren" an der Unterseite. Er hat recht fest gehalten und abschneiden wollte ich keinen. ich habe ihn auch an einer anderen Weide gesehen. Neben den traditionell bei mir häufigen Schmetterlingstrameten habe ich noch so eine Art Zähling gefunden. Hauchdünn, keinen Milimeter und keine Poren, und an der Unterseite neongelbe Töne. Sieht man nicht genau hin, meint man, es könnte eine T. versicolor sein, ist sie aber meiner Meinung nach nicht. Da die Pilze eh einigermaßen klar sein dürften verzichte ich auf die Nummerierung und ja, leider wird mir die Software die Bilder wieder in alle Richtungen drehen. Bitte anklicken. Dann seht ihr sie richtig. LG Kowalski

Winterpilze an meinem Bach
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Kowalski -
27. November 2016 um 13:53 -
Erledigt
Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 7.418 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (
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Hoi kowalski,
Zum "porling" kann ich nichts sagen, dein zähling könnte richtung schichtpilz gehen, da gibt es welche die sich bei berührung gelb verfärben sollen.
Übrigens ein feines biotop hast da gleich ums hauseck.
Lg joe -
danke joe, auf Schichtpilz wär ich jetzt nicht gekommen, aber die Beschreibung, dass er auf lange langernden Baumstämmen parasitiert, das stimmt. Und auch das zähe, ledrige, korkige. Das ist ein uralter Stamm, der seit Jahren dort liegt. Ja, schön hab ich´s da. Wenn es mir noch gelingt, die Samties zu überreden, die weiter vorne wachsen, hier her zu kommen, dann fehlt mir hier nichts mehr
lgk
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- Offizieller Beitrag
Hallo, Kowalski!
Auch wenn es hier einigermaßen klar ist, sind Nummerierungen nicht schlecht. ich find's einfach übersichtlicher.
Nummer 1 ist höchstwahrscheinilch eine Anistramete (Trametes suaveolens), in dem Alter ist der Geruch oft undeutlich.
Nummer 2, die Schmetterlingstrameten, sind klar.
Nummer 3 ist auf jeden Fall ein Schichtpilz, aber ich bin da etwas schwankend. Erst dachte ich auch kurz wie veronika, aber andererseits erinnern mich Wuchsform, Farben und vor allem das starke Gilben doch sehr an den Samtigen (Stereum subtomentosum). Wenn der jung ist, erscheint der auch mal relativ "haarig", was die Unterscheidung zum Striegeligen (Stereum hirsutum) erschwert.
LG, Pablo.
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Hallo Pablo,
das Gilben habe ich tatsächlich übersehen, natürlich ist es dann der Samtige (Stereum subtomentosum), wobei ich häufig feststelle, dass das Gilben bei anfeuchten nicht eintritt.
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- Offizieller Beitrag
Hallo, Veronika!
Stimmt, manchmal funktioniert das tatsächlich nicht mehr so schön.
Übrigens finde ich diese Kollektion auch etwas untypisch für den Samtigen, wohl einfach weil ich ihn so noch nie bewusst beobachtet habe.LG, Pablo.
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@Veronika & Pablo: danke für Eure Ideen. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Also zu Bild 1 bis 4 wäre ich nie auf die Idee gekommen, dran zu riechen. Ich kann ja nochmal hingehen - Anis-Geruch ist eindeutig feststellbar, aber auch von den Bildern her scheint das zu stimmen.
Sterum subtumentosum - was für ein Wort - scheint zu passen, weil hier auch "chromgelbe" Flecken in der Beschreibung erwähnt werden, bei Kontakt mit Feuchtigkeit usw. Ich hab einige FK noch hier, das Gelbe ist total verschwunden, und sie sind innert 3 Stunden komplett vertrocknet, weil so dünn. Die hirsutum scheint ja eher zu röten, wenn überhaupt. Es war nichts "striegeliges" zu bemerken. Somit ist der Fall geklärt. Lieben Dank!
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- Offizieller Beitrag
Hallo.
Versprich dir nicht zu viel von dem Geruchstest. Ich hatte schon öfters ältere Exemplare, die ich gar nicht mehr zum Duften bringen konnte. Aber die Weide kannst du dir merken, denn die kommen bestimmt wieder. Im Frischzustand riechen sie einfach toll.
LG, Pablo.
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Hallo!
Die Tramete ist doch voll im Wachstum, siehe brauner Rand!
Ich denke, die wird schon nach Anis riechen, wenn die Nase in Ordnung ist und nicht gerade Frost herrscht.
Graubraune Poren und Wachstum an Weide, da habe ich wenig Zweifel an der Anistramete.Für den Schichtpilz wäre für mich der Striegelige allerdings noch nicht ausgeschlossen.
Ich glaube in diesem Fall ja eher weniger an eine allmähliche gelbe Farbreaktion, sondern eher an das Freilegen der gelben Farben durch Wegwischen eines hauchdünnen Belags.
Auch die sehr braune Farbe in Richtung Anwuchs kenne ich aus dem Winter eher von Stereum hirsutum (Striegeliger Schichtpilz).
Sicher bin ich allerdings überhaupt nicht.Stereum hirsutum rötet übrigens nicht, das verwechselt Kowalski mit dem Eichenschichtpilz (Stereum gausapatum) oder dem Blutenden Schichtpilz, der an Nadelholz wächst (St. sanguinolentum).
VG Ingo W
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zu Stereum hirsutum nochmal. Wie so oft hat Wiki wieder einmal die seltsamsten Bilder. Aber wenn ich nach der Beschreibung gehe: "Dagegen leuchten die frischen, bisweilen wulstigen Zuwachsränder sowie die unebenen, glatten Unterseiten freudig ocker bis orange-gelblich."
Das muss ja auch ein Spaßvogel geschrieben haben. Bei mir hat da gar nichts freudig ocker bis orange-gelblich geleuchtet. Eher war sie vom Farbspektrum her wie die versicolor. Nur dass sie eben viel dünner und zierlicher war - hätte ich keinen Vergleich gehabt wäre ich in Schwanken gekommen.Die Oberseite ist stark gezont oder gestreift, und hat blaue und grüne (algengrüne?) Streifen, aber eher hell und das leuchtende "Chromgelb" ist an der Unterseite.
Auf dem großen Bild - wenn man das vergrößert wirkt der Pilz viel massiver, durch die Telefonkamera. Die Blättchen sind sehr dünn und haben keine Härchen. Ich hab noch mal ein bisschen gegoogled. Wobei man natürlich nie weiß, ob die das richtig beschriftet haben, aber da ist die St. hirsutu oft mit Härchen dargestellt. Jedenfalls sieht sie nicht so aus wie die auf den Bildern von Veronika, die einfach nur ocker oder hellbraun ist. Was natürlich auch eine Altersfrage sein kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass die im Alter dann mehr ocker wird. LGK
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- Offizieller Beitrag
Hallo, Veronika!
Genau, wenn sie frisch sind.
Und dann blasst das aber aus und wird so ockerlich, auch die Hutoberseiten werden bei trockenheit und im Alter blasser. Aber viel weniger beim Samtigen Schichtpilz (Stereum subtomentosum). Und wenn der Striegelige so ein bisschen blässlich geworden ist, dann stimmt das vielleicht wieder, was Ingo schreibt: Die ursprüngliche Farbe kommt beim Reiben zurück.
Kann also gut sein, daß du von Anfang an auf dem richtigen Dampfer warst.LG, Pablo.