Guten morgen wer kann bitte helfen ?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 10.040 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Februar 2017 um 20:31) ist von Hexen-Röhrling.

  • Hallo Werner,

    dein Pilz sieht mir ganz nach der Dreifarbigen Tramete aus (Daedaleopsis confragosa var. tricolor). Es kann aber auch nur die Rötende Tramete sein. Mit Röten ist gemeint, dass beim Reiben an den Poren eine rötlich-bräunliche Farbveränderung erscheint.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen!

    Daedaleopsis confragosa (Rötende Tramete) wäre eine Möglichkeit. Daedaleopsis tricolor (Dreifarbige Blättertramete) eher nicht, denn die hätte ja ein rein lamelloides Hymenophor.
    Aber Kontext und Trama sind hier so dunkel (bei Daedaleopsis meist heller, eher holzfarben), die Fruchtkörper so dachziegelig übereinander weg geschichtet und zumindest an den Asatzstellen scheint die Oberfläche filzig oder fast anliegend haarig zu sein, so daß man auch gut an ältere Erlen - Schillerporlinge (Inonotus radiatus) denken könnte.


    LG, Pablo.

  • Hallo Werner,

    ich Überlegungen von Pablo sind nicht von der Hand zu weisen, vor allem stimmt, dass die Dreifarbige Tramete ein lamelloides Hymenophor hat, also blätterartig und nicht porig.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo!

    Ich würde auch Ischnoderma resinosum (Laubholz-Harzporling) nicht ausschließen.
    http://www.stridvall.se/fungi/gallery/album53/F30A4845
    http://www.fotocommunity.de/photo/schwarzg…flieger/4232399

    Allerdings kenne ich den nicht in so großer Fruchtkörperanzahl, insofern ist das gar nicht sicher.
    Ganz sicher möchte ich allerdings Daedaleopsis confragosa (Rötender Blätterwirrling) ausschließen, denn die wachsen nie so dichtkonolig an erdnahem Holz oder gar dicken Stämmen, hätten auch ein gröberes Hymenophor und nie so dickfleischige Fruchkörper.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (8. Februar 2017 um 16:07)

  • hallo zusammen,
    kann es sein dass es sich beim substrat um fichte handelt (ja es liegen viele eichenblätter daneben)? käme dann vlt. noch Ischnoderma BENZOINUM/Nadelholzharzporling in frage?
    lg joe

    Einmal editiert, zuletzt von joe (8. Februar 2017 um 16:27)

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    Da sich Ischnoderma resinosum und Ischnoderma benzoinum morphologisch kaum trennen lassen, wären natürlich beide eine Option. Jedenfalls wäre Ischnoderma auch eine Möglichkeit, dann sollten die aber deutlich anisartig riechen in dem Stadium.


    LG, Pablo.

  • Hallo Werner,

    deinen Aufnahmen sehr ähnlich ist der Schwarzgebänderter Harzporling, I. bezoinum.

    1)

    2)

    In den PdS wird er mit "ohne Geruch" beschrieben. Pablo riecht Anis ...

    Falls du etwas von dem Pilz getrocknet hast und mir schickst schau ich mirkoskopisch drüber.

    Und zettel zuvor eine Chips-Wette an,

    LG
    Peter

  • Hallo Werner!

    Wissen tue ich es nicht, aber sucht man Ischnoderma per Bild, werden durchaus auch solche Fruchtkörper wie die deinigen ausgespuckt, scroll mal ein bisschen nach unten:
    https://www.google.de/search?q=Ischn…0FDYWQIAlKSfrM:

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

  • Servus miteinander,

    Werner,
    sind die nachgereichten Fotos aus der selben Pilzgruppe?

    Ingo hat dazu eine Aufnahme verlinkt, die passt gut zu den Jünglingen.
    Über die allein geht eine Bestimmung klarerweise nicht, unterstützt jedoch die Auffassung, es könnte Ischnoderma benzoinum sein.

    Eine Aufnahme mit Guttationstropfen eines älteren Fruchtkörpers habe ich aufgespürt,

    https://www.pilze-basel.ch/Pilzbilder/isc…_benzoinum.html

    Aus der Gattung Inonotus kommen deine Aufnahmen I. rheades nahe. Allerdings wird dieser Porling mit nicht oder undeutlich zoniert beschrieben und als Substrat mit Espe, seltener andere Pappel-Arten angeführt.

    Das Substrat ist eventuell kein hartes Kriterium, die anderen Merkmale des Fundes stimmen mit dem Schwarzgebänderter Harzporling überein.

    LG
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Nach den Aufnahmen der jungen Fruchtkörper würde ich bei Werners Pilzen sogar recht entspannt einige Chips auf Inonotus radiatus setzen.
    Nimmt man die alten und die jungen Fruchtkörper zusammen, passt das doch hervorragend.

    Gutes Vergleichsbild, Peter: Ischnoderma ist in der fomitoiden Phase normalerweise deutlicher zoniert, mit auch richtig schwarzen Zonen dabei.
    Bei den jungen fruchtkörpern passen das Aussehen der Poren und die Farbe der Guttationstropfen nicht zu Ischnoderma (wobei letzteres eventuell variabel sein mag).
    Inonotus rheades dürfte jung nochmal "bunter" aussehen, also farblich fuchsiger, röter, eher so wie Inonotus hispidus.
    Bisher sehe ich auch noch nichts, was Erle als Substrat ausschließen würde.


    LG; Pablo.

  • Zitat von Beorn pid='36438' dateline='1486664411'


    Nach den Aufnahmen der jungen Fruchtkörper würde ich bei Werners Pilzen sogar recht entspannt einige Chips auf Inonotus radiatus setzen.


    Bisher sehe ich auch noch nichts, was Erle als Substrat ausschließen würde.

    Du setzt Chips auf den Erlen-Schillerporling?

    Echt?

    20 Chips setze ich ein, nimmst die Wette an?

    Ich schups das mal ins Nachbarforum,

    LG
    Peter

  • Hallo Werner!

    Aus meiner Sicht spricht immer noch nichts gegen Erle, besonders der seitlich wachsende Jungtrieb spräche dafür.
    Allerdings kommt mit der Borkenzeichnung sicherlich noch mehr in Frage.
    Wie sieht´s denn mit der Ökologie aus? Erlen wachsen ja nun mal nicht einfach mal so im trockenen Wald, da braucht´s schon Sumpf, Bach, Teich.

    Das letzte Bild ist noch gut, denn jetzt sieht man die etwas glänzende glatte Oberflache, keine Breitbänderung von dunklen Streifen, ausgefranste Hutränder und (was ich besonders bei den anderen Bildern vermisst habe) eine angedeutet-rillige Radialzeichnung.

    Wenn der bloß noch ein bisschen gelber/bunter wäre.
    Schätze, ich werde so langsam mal meine Wette im eu.Forum chipsmäßig etwas abdämpfen.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (10. Februar 2017 um 19:52)

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Also ich glaube, daß diese kleinen Knubbel einfach wirklich sehr, sehr jung sind. Und dann kannst du bei solchen Porlingen davon ausgehen, daß sie ganz anders geformt sind als ausgewachsene Exemplare.
    Junge Erlen-Schillerporlinge hatte ich >in diesem Beitrag< mal gezeigt, aber die dürften noch mal ein wenig älter sein als die deinen, Werner. Und die Alten auf deinen Bildern... So sind sie mir auch schon recht oft begegnet. Übrigens an verschiedenen Erlenarten, wobei nach Literatur selten auch mal andere Hölzer besiedelt werden können.

    Was den Baumstumpf betrifft:
    Erle ist gut möglich, eine Weidenart aber auch. Der Rinde nach könnte man noch an Eiche denken, aber da habe ich noch nie einen Stumpf gesehen, der nach dem Abschnitt nochmal solche dünnen Zweige austreibt. Nadelbäume können das übrigens auch nicht, wenn man eine Tanne, Fichte oder Kiefer in der Höhe und in dem Alter abschneidet, stirbt der Baum ab und treibt nicht aus dem Stumpf aus.

    Was die Wette betrifft: Ich halte, bleibe bei Inonotus radiatus, hätte aber nichts dagegen, wenn du deinen Einsatz noch verringern willst, Peter.


    LG; Pablo.

  • Hallo Werner!

    Zitat


    Gefunden auf einen Friedhof in MH ,war noch mal da ,jung 10.16 alt 02. 17 vielen Dank


    Wenn du jetzt erst wieder dort warst und die alten Exemplare auf den Fotos vom jetzigen Februar stammen, dann wirst du doch sicherlich den gesamten Stumpf nochmal aufgenommen haben, um die Entwicklung anschaulich zu demostrieren?
    Wär doch Gold wert so ein Foto! Hast du?

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (10. Februar 2017 um 22:18)

  • Hallo,

    Neben dem Stamm liegen auf alle Fälle viele Roteichenblätter und Eicheln. Kann aber natürlich auch von einem anderen Baum kommen. Besonders, da der hier sicher keine Eicheln mehr produziert:D

    Erle wäre jedenfalls auch mein erster Gedanke.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo z'ammen,

    @Pablo, es bleibt bei meinem Einsatz, Ingo wollte im Nachbarforum noch erhöhen, des geht selbstverständlich nicht :P

    Werner, es liegt an dir, ob du uns ein Stück des Pilzes schicken kannst, der ist sicher noch anzutreffen. Ohne mikroskopischen Beweis ist dieses Rätsel nicht zu lösen.

    Es spricht markoskopisch mehr für Inonotus als für Ischnoderma. Meine eigenen, mikroskopierten Funde hätte ich mir vorher ansehen sollen :party:

    Fair play ist angesagt, es geht um die Bestimmung und nicht um ein paar schnöde Chips.

    Hier meine bisherigen Funde von Inonotus radiatus, beide aus 2016.

    Fund Nr. 1,

    1)

    2)

    3)

    4)


    Fund Nr. 2,

    5)

    6)

    7)


    Die Mikroaufnahmen zeigen die Setae, die sind relevant für eine sicher Bestimmung.

    LG
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!

    Finde ich super, wenn du das so siehst. :agree:
    Wenn Werner dir was zuschicken kann, haben wir alle was davon.
    Und gesetzt den Fall, daß Inonotus raus kommt (also mit Setae): Dann würde ich 10 Chips rüberschieben für ein oder zwei Bildchen, wo man die Septen von generativen Hyphen sieht. Die nämlich ohne Schnallen sind im Gegensatz zu denen von Ischnoderma. Generative Hyphen wären die mehr oder weniger farblosen, dünnwandigen. Ist aber egal, Septen an dickwandigen Hyphen zählen auch.

    Weil es natürlich in der Präparation nicht einfach ist, noch ein kleiner Tip: Ruhig mal ein dünnes Präparat ein Minütchen in höher dosiertem KOH einweichen (20% bis 40%). Aber besser das 40%ige nicht an die Finger kriegen.


    LG; Pablo.

  • [quote=[attach=31622,'none','2'][/attach]Ingo pid='36444' dateline='1486753901']Hallo Werner!

    Zitat


    Gefunden auf einen Friedhof in MH ,war noch mal da ,jung 10.16 alt 02. 17 vielen Dank


    Wenn du jetzt erst wieder dort warst und die alten Exemplare auf den Fotos vom jetzigen Februar stammen, dann wirst du doch sicherlich den gesamten Stumpf nochmal aufgenommen haben, um die Entwicklung anschaulich zu demostrieren?
    Wär doch Gold wert so ein Foto! Hast du?

    VG Ingo W
    [/quote]

    Dann mus ich doch noch mal hin , und was mit nach hause nemen, melde mich dann ! Bild 1 sehe bitte noch mal ,habe leider keine guten Bilder mehr Lg Werner