Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 8.122 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. April 2017 um 05:35) ist von heuteufel1.

  • Eine recht pauschale Frage, aber vielleicht fällt es den Becherlingsspezialisten ganz leicht (ich habe meine Literatur leider in Umzugskisten vergraben, und die wikipedia auskunftet doch eher holprig): Welcher leuchtend orange/orangerote Becherling riecht geradezu penetrant nach künstlichen Fruchtaromen von der eher süßlich-dumpfen Sorte (Aprikose/Maracuja)?
    Was ich gerade online finde, wird als geruchlos beschrieben...
    Dankeschön!

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Orangene Becherchen gibt es einige Dutzend Arten, wenn du auch ganz kleine miteinrechnest werden es über hundert sein.
    Mit dem beschriebenen Geruch: Keine.
    Das dürfte dann eher eine Ausnahmeerscheinung sein, ein Artefakt, eine Stoffwechselstörung des Organismus... Möglichkeiten gibt es eine Menge, wie solche abweichenden Gerüche zustande kommen können. Ich hatte auch mal eine herrlich intensiv nach frischer Ananas riechende Antrodia malicola (normalerweise ein unspezifisch riechender Porling) und eine Antrodia gossypium mit sagenhaft starkem Geruch nach Nimm - 2 - Fruchtbonbons. Was auch nicht der reguläre Geruch dieser Art ist.

    Ein wenig rantasten könnte man sich mit ein paar Photos, aber bei den allermeisten Becherlingen (auch den orangenen) sind Bestimmungen ohne mikroskopische Merkmale gar nicht möglich.


    LG, Pablo.

  • Hallo heuteufel!

    Zitat


    .....wuchsen an einem meiner Haupt- und Staatsplätze.....


    Was sind denn das für Plätze? Ich habe keine Vorstellung, was Staatsplätze sind. Polizei vor Ort?
    Gegoogelt komme ich auf sowas:

    Zitat


    Tischfußballbund Österreich [TFBÖ]
    Die Staatsplätze für das Junioren Einzel sind vergeben.....


    Verstehe ich zwar auch nicht, aber hört sich nicht pilzig an. Meinen die Standplätze oder Startplätze?
    Kann aber für einen Pilz auch kaum sein.

    Na wie auch immer, ich würde ja bei einer Pilzanfrage nicht unbedingt mit dem Geruch anfangen, sondern vielleicht mit der Größe und dem Standort. Sag jetzt nicht, der Standort ist ein Staatsplatz!
    Vielleicht verdichteter Boden am Wegrand? Lehmig mit niedrigem oder dürftigem Bewuchs? Aber schon mit Bäumen außenrum.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

  • Ich hätte wohl schreiben sollen. "Haupt- und Pilzstaatsplätze" :)
    Es ist vielmehr so: Die großen Bauernwälder in Niederbayern sind volkommen durcheinander bewirtschaftet; wo der eine alte Fichten will, will der andere junge Buchen, dazu kommt, dass die Osthänge fett und basisch, die Westhänge mager und sauer sind. Wo das alles zusammen kommt, kann man auf hundert Meter zwischen der Kohldistel- und der Blaubeergenmeinschaft hin und her wechseln und findet die Grenzgänger quasi gratis.

  • In der Sache aber gern:
    Die fraglichen Exemplare wuchsen in einer Schonung, die deutlich von der vorhergehenden Generation Altholz geprägt war. Sie waren so groß wie gewöhnliche orangerote Becherlinge, fielen mir ins Auge, als ich mich bückte, um einen Hort Zigeuner abzuernten. Wenn ich nach Becherlingen frage, meine ich weder mikroskopisch kleine, noch turmhohe Individuen.

  • Hallo Heuteufel!

    Zitat


    Ich hätte wohl schreiben sollen. "Haupt- und Pilzstaatsplätze"


    Auch mit diesen Ausdrücken kann ich nichts anfangen. Sind das Fachbegriffe aus der Forstwirtschaft oder sowas?
    Das Internet kann nicht weiterhelfen, es findet weder "Pilzstaatsplätze" noch "Hauptstaatsplätze". Bei "Staatsplätze" kommt wieder Tennis und Tischfußball.

    Zitat


    ....und findet die Grenzgänger quasi gratis.


    Wer sind die Grenzgänger?

    Zitat


    .....Schonung, die deutlich von der vorhergehenden Generation Altholz geprägt war.


    Sind da Jungbäume in einen Altbestand reingepflanzt?

    Zitat


    ....sind volkommen durcheinander bewirtschaftet; wo der eine alte Fichten will, will der andere junge Buchen,.....


    Was ist daran schlecht? Monokultur ist doch ohnehin eher ungesund.

    Zitat


    Wenn ich nach Becherlingen frage, meine ich weder mikroskopisch kleine, noch turmhohe Individuen.


    Und wenn ich nach der Größe frage, versuche ich herauszufinden, ob es sich in deinem Fall um einen halben oder um 8 cm im Durchmesser handelt.

    Zitat


    Sie waren so groß wie gewöhnliche orangerote Becherlinge....


    Ok.,das kann ich mir vorstellen. Ich denke, dann werden die das schon gewesen sein.
    Da hast du Chancen von ca. 90%, denn eventuelle Doppelgänger sind selten.
    Wenn du ausgewachsene Exemplare hattest, die gedrängt wuchsen und aneinandergestoßen sind, sich dabei wellig verbogen haben, sind die Chancen noch größer.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (24. Februar 2017 um 11:45)

  • Hallo Ingo,
    vielen Dank für dein Hinterfragen!
    Hallo Heuteufel,
    ich bin ja auch eher ein Freund der gepflegten und bildhaften deutschen Sprache. Kommt sie jedoch zu "basisfremd" daher, kann sie schnell ein Eigenleben entwickeln und mitunter zur Fremdsprache mutieren!:)

    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (24. Februar 2017 um 12:18)

  • Das ist jetzt aber Haarspalterei!
    Natürlich meine ich mit einem "Haupt und Pilzstaatspaltz" eine Ecke, in der schlichtweg "Alles" kommt. Da habe ich auch nachvollziehbar geschildert. Was mit bislang unbekannt war, sind die von Ingo gesvchilderten Geruchsabberationen. Unter "Grenzgängern" verstehe, wie jeder sonst auch, Pilze, die in ihrem vorgesehenen Habitat nicht, an der Grenze zum Nachbarhabitat dafür umso lieber vorkommen.
    [hr]
    Für noch haarspaltenerne Haarspalter: ein "v" weg, dafür ein "ich" dazu. Grüße.

    Einmal editiert, zuletzt von heuteufel1 (26. Februar 2017 um 03:48)

  • Hallo Heuteufel!

    Da wäre ich ja mal gespannt, ob deine Ausdrucksweise und dein verwendetes Vokabular "von jedem" verstanden wird, wenn es im gesamten Internet keine vernünftigen Treffer bei einer Wortsuche gibt.

    Ich glaube ja nicht, dass das Problem bei mir liegt.
    Ich finde auch, dass ich vernünftig versucht habe, durch genaue Fragestellung herauszufinden, was du mitteilen wolltest.
    Unsere Sprache scheint aber nicht kompatibel und eigentlich ist es mir nach seinen schnippischen Antworten auch inzwischen egal. Meine Zeit kann sicher auch sinnvoller investiert werden.

    Gutes Pilzjahr wünsche ich dir aber, wenigstens das habe ich verstanden, dass du gerne Pilze suchst.

    Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (26. Februar 2017 um 09:12)

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Kommt drauf an...
    ...und wird wohl wirklich individuell unterschiedlich verstanden.
    Bei:

    Zitat


    Dankeschön!
    Die Burschen wuchsen an einem meiner Haupt- und Staatsplätze. Ich werde diesen Herbst welche entnehmen.
    Viele Grüße!

    Dachte ich irgendwie sofort an "Plätze, wo man ständig unterwegs ist", "Lieblingsplätze", ohne Nennung eines öffentlich - verstehbaren Standortes. Klar, weil es ging um die Info, daß man wisse wo der Pilz wohnt, da öfter hinkommt und bei Gelegenheit noch mal gucken kann.
    Daß man es auch anders verstehen kann, fiel mir erst durch Ingo auf. Ist aber auch nachvollziehbar, wenn man dahinter eben eine Standortbeschreibung sucht, die etwas über den Pilz erzählen kann oder eine tatsächliche geografische Einordnung bietet. :wink:


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!

    Ja, genau das ist wahrscheinlich mein Problem.
    Ich wollte mir das Habitat vorstellen und vorm Geist erschien deshalb ein Holzlagerplatz ("Staatlicher Forst"?).

    Auch die Grenzgänger habe ich nicht als Pilz verstanden, sondern eher als Leute, die durch diesen "offenen Wechselbereich" laufen. Überlegte deshalb, ob es sich um eine Grenzregion handelt.

    Was mich ja hier etwas nervte, war, ich versuche meine Fragen so deutlich wie möglich zu stellen, und kriege dann solche ähnlichen Antworten (keine Becherlinge so groß wie Hochhäuser) oder überhaupt keine Antwort.
    Freilich mag eine genaue Hinterfragung auch haarspaltereimäßig aufgefasst werden, aber das liegt wahrscheinlich einfach daran, dass Pilzebestimmen das Hobby ist.
    Selbst irgendwie dran schuld, wenn man auf Fragen antwortet, die alleine mit Geruch und Farbe ohne Bild gestellt werden. Wird mir auch eine Lehre sein.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (26. Februar 2017 um 10:33)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo.

    Tja, klassischer Fall von "aneinander vorbei geredet". :wink:
    Da hat dich Heuteufel wohl ebenso missverstanden wie du ihn. Passiert ja gerne mal im Netz, wo man nur lesen und schreiben, aber eben nicht reden kann.
    Perspektiven und Beobachtungen können so unterschiedlich sein...


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    erneut schön zu lesen, wie du es als Mediator immer wieder versuchst, erfolgreich Wogen zu glätten! :)
    In diesem Fall möchte ich mich aber trotzdem noch einmal auf Ingo's Seite stellen, denn seine Fragen und Anmerkungen waren ja nun wirklich mehr als angemessen und vor allem notwendig! Was nützt es uns allen, wenn wir etwas nicht oder falsch verstehen!? Und, klare Fragen zu nebulösen Aussagen haben nichts, aber auch gar nichts, mit Haarspalterei zu tun!
    LG Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Beachwolle (26. Februar 2017 um 17:14)

  • Hallo!

    Na wenigstens einer, der vielleicht auch nicht gleich alles verstanden hat.

    Ja, der Pablo, ich bewundere das auch immer wie er das so kann. Wo andere lieber aus der Schusslinie gehen.....
    Ich bin jetzt auch wieder auf dem Boden, alles wieder klar.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

  • Das ist jetzt aber nicht Euer Ernst, oder? :) Phänologisch Becherlinge, leuchtend orange, an der Grenze zwischen zwei Bewirtschaftungszonen unterschiedlichen Alters, wo ich a) oft hinkomme und b) alles mögliche finde. Nur, dass die Dinger penetrant nach künstlicher Fruchtmarmelade rochen. Über meine Wortwahl kann ich mich alleine mokieren, und über die, die sie nicht verstehen, noch alleiner. So ein -Mumpitz.