Liebe Freunde,
seit ich denken kann, sammle ich Pilze, Kräuter, Federn, Eierschalen, Geweihe, Knochen und Schädel. Ich entfache Feuer, unterhalte mich mit Eulen und Bibern, erkenne Stein- und Seeadler von Ferne, sehe dem Dachs beim Graben und am liebsten dem Mauersegler beim Fliegen zu. Ich weiss, dass die Natur, wo es sie noch gibt, nicht einfach faszinierend ist, sondern in uns eine sehr bestimmte, eine einmalige Faszination auslöst, die nur derjenige nachvollziehen kann, der sie erlebt hat. Wenn ich aber krank bin, gehe ich nicht in den Wald, sondern zum Arzt. Das ist selten der Fall, aber dieses Vorgehen hat sich bewährt. Ich gehe dann auch nicht in den Garten, obwohl ich weiss, dass die Kamille für den Magen, Salbei aber für den Hals wahre Wunder tut. Diese Wehwehchen, für die die Kamille, der Salbei, der Spitzwegerich wahre Wunder täten, vergehen von selbst. Täten sie es nicht, weil sie ernsthaft wären, dann wären der Salbei, die Kamille, der Spitzwegerich und auch ich aufgeschmissen. Der Glaube, dass ganz egal welches Essen in der Lage wäre, eine ernsthafte Krankheit zu heilen, ist bizarr. Es einem Kranken zu empfehlen, ist unverantwortlich