Erschreckende Entdeckung

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.256 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juni 2017 um 19:11) ist von Beorn.

  • Hallo,

    auf der Suche nach einem heute gefunden Pilz, stieß ich auf eine doch recht erschreckende Entdeckung.

    In dem Buch von Rose-Marie Dähncke fand ich den weissen Rasling siehe Bild:

    Darauf hin rief ich diesen Pilz im www auf, zwecks Vergleich von Farbe und Wuchs.

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Download/WeisserRasling.htm

    Bei Rose-Marie Dähncke wird dieser Pilz als eßbar deklariert, siehe Bild, auf der Seite von 123pilze.de als tödlich giftig. Auch haben beide denselben lateinischen Namen angegeben. Demnach ist wohl eine Verwechslung ausgeschlossen.
    Oder habe ich was übersehen?

    Gesucht habe ich diesen Pilz
     

    Grüße Ralph

  • Hi Ralph,

    dein gesuchter könnte wohl ein Sägeblättling sein, bin mir aber gerad nicht so ganz sicher. Aus welchem Jahr ist den das Buch von Frau Dähncke (geb.: 1925) ? Heutzutage wird der Weisse Buschelrasling als Giftig eingestuft, war früher mal anders. Aber zu deinem Pilz schau mal hier: Sägeblättling und Verwechslungspartner

    LG Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (5. Juni 2017 um 23:15)

  • Hallo Ralph,

    dein Fund ist mit Sicherheit kein Weißer Büschelrasling. Der wächst nicht auf Holz. Nach meiner Kenntnis nach soll dieser aber unbedenklich sein.

    http://tintling.com/pilzbuch/arten…m_connatum.html

    Bei deinem Fund tippe ich eher auf den hier:

    https://www.123pilze.de/DreamHC/Downlo…eblaettling.htm

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Das Problem bei solchen Eigenschaften (krebserregende Wirkung einzelner Inhaltsstoffe) ist die Nachweisbarkeit. Gerade bei so einem PIlz, der für Speisezwecke völlig uninteressant ist, dürfte es kaum statistisch auswertbare Langzeitstudien geben. Also nach dem Motto: zwei- bis dreitausend Probanten regelmäßig mit relevanten mengen des Pilzes gefüttert und dann innerhalb der nächsten 20 Jahre engmaschig überwacht, wie viele von denen Krebserkrankungen entwickelt haben.
    Solche Veruche sind gott sei dank nicht möglich, nur kann man dann halt auch keine solide Aussage machen, wie krebserregend der Pilz nun wirklich ist. Ich finde Tierversuche zu sowas schon barbarisch genug; wenn man das Risiko ausschließen will, kann man einfach auf den Pilz verzichten. Persönlich würde ich wohl "kritisch zu beurteilen, kein Spiesepilz" dran schreiben.

    Bezogen jetzt natürlich auf den weißen Rasling, nicht auf den Schuppigen Sägeblättling, der hier zu sehen ist. :wink:


    LG, Pablo.

  • Hallo Ralph,

    das mit dem Weißen Rasling ist so ein in der Pilzwelt oft anzutreffendes Problem. Die Rosemarie Dähnke liegt da gar nicht so falsch, denn auch andere Autoren kennzeichnen den Pilz als essbar. Bei Ewald Gerhardt im "Der große Pilzführer" wird er als giftverdächtig angesehen und bei Kreisel "Handbuch für Pilzfreunde" Bd.3 ist er als essbar gekennzeichnet.
    Flamer und Horak "Pilzgifte, Giftpilze" schreiben, dass in diesem Pilz 2 mutagene Substanzen nachgewiesen wurden (Lypophyllin u. Connatin). Er schreibt aber auch, dass diese Stoffe Krebs auslösen können, wenn große Mengen des Pilzes verzehrt werden. Die DGfM hat den Weißen Rasling auf die Liste der kritischen Pilz gesetzt. Sicher spielt bei diesem Pilz auch die Verwechslungsgefahr mit anderen tatsächlich hoch giftigen weißen Pilzen eine Rolle.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo,

    danke für die Beiträge.

    @ Heinz, ich würde Ihn dann auch in die Rubrik des Schuppigen Sägeblättlings einreihen.

    Wenn auf der 123Pilze.de Seite gestanden hätte: GIFTIG und nicht TÖDLICH GIFTIG, hätte ich wohl erstmal nix gesagt. Doch auf, nennen wir es mal, die "Höchststufe" aufzurrufen, machte mich stutzig
    Nichts für Ungut. Anbei noch Bilder von einem "Fremdling", im Wald, neben einer Bank, im weichen dunklem Sandboden. Dachte erst an den Mäuseschwanzrübling, war aber wohl nix.:wink:


    Grüße Ralph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ralph!

    Das Pilzchen mit dem fein behaarten Stiel (der sicher ganz schön zäh war) erinnert vom Aussehen her stark an den Ledergelben Schwindling (Marasmius torquescens).


    LG; Pablo.